Malibu und Mini-Malibu – Ein Surfboard nicht nur für Anfänger

Surfboards

Surfer leihen sich in der ersten Zeit ihr Board meist aus. Irgendwann steht jedoch die Frage nach einem eigenen Surfboard im Raum. Die meisten Anfänger kaufen sich ein Malibu, ein Mini-Malibu oder eben ein Mal, wie der Boardtyp auch genannt wird. Das Malibu kam in den 1950er und 1960er Jahren auf und hat bis heute nichts an seiner Popularität eingebüßt.

Die meisten Surfschulen und Camps empfehlen Dir sogar ausdrücklich die Anschaffung eines Malibus. Hier erfährst Du, was es mit diesem Boardtyp auf sich hat und was Du beachten musst, wenn Du ein Malibu Surfboard kaufen willst.

Grundwissen: Der Aufbau eines Surfboards

Bevor Du Dich an den Kauf eines Boards macht, ist es gut, den grundlegenden Aufbau eines Surfbrett zu kennen. Trotz unterschiedlicher Shapes ist der immer gleich, auch beim Malibu. Die Spitze heißt Nose. Das Ende, an dem sich der Lug für die Leash befindet und die Finnen an der Bottom genannten Unterseite liegen, wird Tail genannt. Die Kanten heißen Rails. Die Standfläche wird als Deck bezeichnet. Eine dünne Holzleiste auf der Oberseite ist der Stringer und macht den Kern des Boards stabiler. Es gibt allerdings auch Boardtypen ganz ohne Stringer. Das zunächst Verwirrende beim Kauf eines Boards: Diese Elemente können ganz unterschiedlich konzipiert sein, was sich auf das Fahrverhalten auswirkt. Das ist natürlich auch bei der Auswahl eines Malibu entscheidend.

Wie sich die Elemente eines Malibus auf das Fahrverhalten auswirken

Es ist noch nicht lange her, da wurde ein Board vor allem nach seiner Länge ausgewählt. Anfänger waren auf langen Brettern unterwegs und je besser der Surfer wurde, desto kleiner wurde das Brett. Heute weiß man: Die Gestaltung der Elemente entscheidet, wie das Board fährt und wer am besten damit unterwegs ist. Hier erfährst Du die kleinen, feinen Details bei einem Malibu:

Die Round Nose beim Malibu gibt Stabilität

Ein Malibu hat eine Round Nose, die dafür sorgt, dass Du einen entsprechend hohen Auftrieb hast. Die runde Form hilft, selbst in nahezu unbewegtem Wasser relativ schnell anzugleiten. Gleichzeitig gibt Dir die Round Nose beim Malibu viel Stabilität und das Paddeln funktioniert ebenfalls einwandfrei, was besonders wichtig ist, wenn Du noch ein Anfänger bist.

Nachteil:
Die Round Nose macht das Malibu nicht ganz so wendig und Du hast es mit dem Duckdiven etwas schwer. Shortboards und Guns haben zum Vergleich eine Pointed Nose, was das Brett sehr gut manövrieren lässt und Dir ein einfaches Duckdiven gestattet. In steilen Wellen greift es noch sehr gut. Boards mit Pointed Round Nose stellen sozusagen einen Mix aus den beiden Typen dar.

Das Tail lässt ein Malibu mit der Welle verschmelzen

Tails haben besonders viele Gestaltungsoptionen. Bei einem Malibu und dem Mini-Malibu findet sich ein Round Tail. So bekommt das Board etwas mehr Länge und das Wasser fließt besser vorbei.

Stell Dir es so vor, dass Dein Malibu einfach mit der Welle verschmilzt. Was die Turns betrifft: Rundes Design bedeutet runde Turns. Radikale Aktionen sind mit einem Malibu nicht so leicht möglich.

Achtung: Beim Malibu leitest Du via Tail Deine Kurve ein

Als Anfänger ist das für Dich zunächst eine Umstellung, doch lohnt sich der Einsatz für alle späteren Manöver. Im Vergleich dazu sinken andere Bautypen mit Square Tail nicht in die Wellen ein, sondern schweben darüber, wodurch das Surfbrett sehr schnell wird. Der Kompromiss dazwischen ist das Squash Tail, das etwas stabiler ist und Dir in jedem Fahrwasser die Kontrolle erlaubt. Daneben gibt es noch den Pin Tail und den Swallow Tail.

Flat Rocker beim Malibu erleichtert das Angleiten

Rocker nennt sich die Aufbiegung von der Nose bis zum Tail. Dieser Teil ist beim Malibu nur sehr wenig ausgeprägt, was sich deutlich auf die Fahreigenschaft auswirkt. Als Flatrocker liegt das Malibu nahezu komplett auf dem Wasser auf, was Dir dabei hilft, leicht zu paddeln und anzugleiten. Durch die größere Gleitfläche fährst Du stabiler und kannst mehr Druck auf dem vorderen Fuß geben.

Insofern ist das Malibu ideal, wenn Du auf der Nord- oder Ostsee mit eher kleinen Wellen unterwegs bist. Bei steileren Wellen könnte Dir durch die Konstruktion ein Nosedive passieren. Mit einem Fullrocker wärst Du im Vergleich zum Malibu als Fortgeschrittener auch in bewegten Gewässern immer stabil.

Finnen: Eine oder drei beim Malibu

Finnen können fest montiert oder auswechselbar sein. Es gibt Systeme zum Schrauben (FCS I), Futures zum Klicken und die US-Boxen für Einzelfinnen. Wie viele Finnen verwendet werden, bleibt dem Geschmack eines Surfers überlassen. Malibus haben in der Regel ein Set-up mit einer oder drei Finnen.

Eine Single Finne erlaubt Dir, eher sanft durch die Wellen zu gleiten. Gleichzeitig trainierst Du damit Dein Körpergefühl. Denn durch das Fehlen von Seitenfinnen brauchst Du einen guten Stand, um nicht auf den Wellen wegzurutschen.

Drei Finnen sind sozusagen das Universalgenie, denn damit gelingen Dir alle Manöver und Du kannst auch einmal etwas härter fahren.

Malibu oder Mini-Malibu – was ist der Unterschied?

Grundsätzlich gibt es zwischen Malibu und Mini-Malibu nur einen Unterschied und das ist die Größe. Als Malibu werden alle Boards mit einer Länge ab 8 Fuß (2,44 m) genannt, ein Mini-Malibu bewegt sich im Bereich zwischen 7 Fuß (2,13 m) und 8 Fuß.

Malibus werden manchmal auch als der kleine Bruder der Longboards bezeichnet. Das Longboard eignet sich nicht für Einsteiger, da Du viel Masse über die Wellen in Bewegung setzen und Du das Lenken durch Vor- und Zurücklaufen übernehmen musst. Hast Du jedoch Deine Erfahrungen auf dem deutlich bequemeren Malibu gesammelt, fällt Dir der Umstieg auf ein Longboard nicht mehr ganz so schwer.

Grundsätzlich hast Du auf Malibu und Mini-Malibu gute erste Turns und gesicherte Parallelfahrten. Als fortgeschrittener Surfer hast Du ebenfalls Spaß mit diesen Boards. Sind die Wellen niedrig, kannst Du Dir den Shape für Manöver zunutze machen, die trotzdem anspruchsvoll sind.

Ein weiterer Vorteil:
Mini-Malibus sind günstig. Die Preise starten ab 300 Euro. Wenn Du Dir unsicher bist, ob es ein Malibu oder ein Mini-Malibu sein soll, entscheidet sich die Auswahl auch nach Deiner Größe und Deinem Gewicht. Als einfache Faustregel kannst Du Dir merken:

Körpergröße + 30 cm (wiegst Du mehr, entsprechend mehr) = beste Größe für Dein Malibu

Für wen eigenen sich Malibu und Mini-Malibu?

  • Anfänger, die noch Fehler machen – dieses Board verzeiht Dir nahezu alles
  • Surfer, die auf eher ruhigen Gewässern wie Nord- und Ostsee mit wenig Wellengang unterwegs sind
  • Fortgeschrittene, die bei kleinen Wellen das Maximum an Spaß wollen
  • Fortgeschrittene, die an ihrem Fahrstil feilen möchten

Auf einen Blick: Vorteile und Nachteile von Malibu und Mini-Malibu

Ein Malibu verspricht Dir eine gute Wellenausbeute und viele Erfolgserlebnisse, was gerade als Anfänger wichtig ist, wenn Du frisch aus dem Kurs kommst und an Deiner Praxis feilen willst.

Vorteile:

  • Malibu und Mini-Malibu sind leichter als ein Longboard, was gut für den Transport ist.
  • Malibus lassen sich leichter als ein Longboard manövrieren
  • Das Volumen von Malibus lässt Dich leichter Wellen erwischen.
  • ideal, wenn Du als Fortgeschrittener ein Board für Spots mit kleinen Wellen brauchst
  • bestes Board, um vom Anfänger-auf Intermediate-Level zu kommen
  • günstiger Anschaffungspreis ab 300 Euro lässt Traum vom eigenen Board wahr werden

Nachteile:

  • schlecht zu transportieren
  • hohes Gewicht
  • nicht für große Wellen geeignet

Fazit:

Mit einem Malibu oder einem Mini-Malibu machst Du als Anfänger nichts verkehrt. Deine Lernerfolge aus dem Kurs kannst Du damit schnell vertiefen. Steigst Du nach einer Weile auf ein anderes Board um, kannst Du das Malibu entweder für Tage mit kleinen Wellen aufheben oder Du verkaufst es gebraucht weiter.

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Bilder:
Beitragsbild: Nick Harris

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