Stand Up Paddle Touren | Tourenfahren mit dem SUP | Wasserwandern auf dem SUP

SUP Ratgeber

Das Stand Up Paddeling (SUP) ist auf dem besten Weg eine der beliebtesten Wassersportarten zu werden. „Erfunden“ wurde das Stehpaddeln von polynesischen Fischern, die auf ihren Kanus standen und sich so auf dem Meer fortbewegten. Seit dem 20. Jahrhundert wird das Stand Up Paddeling von Surflehrern auf Hawaii als eine komfortable Fortbewegungsart eingesetzt. In Deutschland und in vielen anderen Ländern erfreut sich das Stehpaddeln an einer wachsenden Beliebtheit. Benötigt werden nur ein spezielles Stand Up Paddle Board und ein Paddle. Besonders faszinierend sind die Stand Up Paddle Touren.

Die Faszination des Wasserwanderns

Es gibt viele Gründe, weshalb das Stand Up Paddeling so beliebt ist. Im Gegensatz zum klassischen Windsurfen oder Wellenreiten ist das Wasserwandern nicht nur bei jüngeren Leuten, sondern auch bei Menschen im Alter von 40 bis 70 Jahren beliebt. Dies liegt vor allem daran, dass das Wasserwandern vergleichsweise einfach zu erlernen und somit für Anfänger und nicht ganz so sportliche Menschen geeignet ist. Das Stand Up Paddeling macht nicht nur viel Spaß, sondern ist ein toller Allround-Sport und ein klasse Workout. Es verbessert die gesamte Körperkoordination, das Reaktionsvermögen, die Körperwahrnehmung und stabilisiert die Gelenke.

Während es früher nur schwere Hardboards gab, können sich Sportler mittlerweile auch für Inflatables (aufblasbare Boards) entscheiden. Letztere lassen sich flexibel verwenden und problemlos transportieren. In Kombination mit einem geeigneten Paddel, der passenden Kleidung und der nötigen Ausrüstung steht dem Wasserwandern nichts mehr im Weg. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt und auch in Deutschland gibt es genügend Seen, Flüsse und Meer-Spots, die sich für das Stand Up Paddeling eignen. Zudem werden in immer mehr Städten geführte Stand Up Paddle Touren angeboten. Auf diesen können die Wassersportler die Faszination des Wasserwandern auf eine ganz besondere Art und Weise erleben.

Stand Up Paddle Touren für jeden Geschmack

Die Einsatzmöglichkeiten von einem Stand Up Paddle Board sind nahezu unbegrenzt. Das Wasserwandern ist auf fast jedem See, Fluss oder im Meer möglich. Welche Gewässer im Einzelfall infrage kommen, hängen von den eigenen Erfahrungen der Wassersportler ab. Das Stand Up Paddeling ist am einfachsten auf einem ruhigen und flachen Binnengewässer mit wenig Wind und kaum Strömung. Für Fortgeschrittene und Profis gibt es wesentlich mehr Möglichkeiten. Wer das Können, den Mut und die körperliche Fitness besitzt, der kann sich mit seinem Board auf einen reißenden Wildwasser-Fluss wagen.

Wer lieber für 10 bis 15 Minuten alleine durch die Gegend paddelt, der verpasst das Schönste an der beliebten Wassersportart: Die längeren Stand Up Paddle Touren auf Seen und Flüssen oder sogar auf dem Meer. Je nach Lust und individuellen Können paddeln die Wassersportler entspannt über einen stillen Fluss, wagen sich in wildere Gewässer oder kämpfen auf dem Meer gegen kräftige Wellen. Dank der großen Auswahl an Stand Up Paddle Touren gibt es für jeden Geschmack, für Anfänger, Fortgeschrittene und professionelle Wassersportler, individuell passende Ausflüge mit dem SUP Board.

Auch wenn Deutschland nicht gerade Hawaii ist, gibt es hierzulande viele Gewässer, die sich für Stand Up Paddle Touren eignen. Wassersportler, die auf Extremeres stehen, können mit ihrem Board zu den Ostfriesischen Inseln fahren. Alternativ überqueren sie mit ihrem SUP Board den Bodensee oder umrunden die Insel Fehmarn. Für Genießer eignet sich eine Tour an einen der zahlreichen Seen in Oberbayern. Sogar die zwei größten Metropolen in Deutschland sind ein richtiges Paradies für Stand Up Paddler. In den Städten gibt es genügend Touren für Anfänger und Fortgeschrittene. Auf dem Brett lassen sich weltbekannte Städte, wie Berlin oder Hamburg, aus einer vollkommen neuen Perspektive erleben.

Die richtige Vorbereitung für Stand Up Paddle Touren

Wie bei allen anderen sportlichen Aktivitäten wird auch für das Stand Up Paddeling eine passende Ausrüstung benötigt. Wie umfangreich die Vorbereitung ausfällt, hängt vor allem von der Länge der Touren ab. Es spielt einen großen Unterschied, ob man nur einfach mal kurz einen Tag lang lospaddelt oder ob man auf eine mehrtägige Wasserwanderungstour mit Übernachtung geht. Des Weiteren spielen die Temperaturen vor Ort eine große Rolle.

Schwimmweste (Rettungsweste)

Im Gegensatz zum Kajakfahren ist eine Schwimmweste für Stand Up Paddle Touren nicht zwingend vorgeschrieben, jedoch sollte sie auf jeden Fall getragen werden. Vor allem Wassersportler, die nicht sehr gut schwimmen können, sollten ihrer eigenen Sicherheit zuliebe unbedingt eine PFD (personal floatation device) anziehen.

Sonnenschutz

Vor allem in den Sommermonaten sollten die Wassersportler auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Durch die Reflexionen des fließenden oder stehenden Wassers wird die UV-Wirkung deutlich verstärkt und die Wassersportler können sich schnell einen schlimmen Sonnenbrand zuziehen. Deshalb sollte der Sonnenschutz im Rahmen der Vorbereitung nicht zu kurz kommen.

Empfehlenswerte Sicherheitsausrüstung:

Neben einer Rettungsweste sollten Stand Up Paddler einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer und ein Handy mit Seenotrufnummern mit sich führen. Besonders praktisch ist eine Signalpfeife, denn mit dieser lässt sich über eine weite Entfernung nach Hilfe rufen. Vor allem Anfänger und unerfahrene Wassersportler sollten zur Sicherheit ein Reservepaddel mitnehmen. Generell ist es von Vorteil, wenn die wichtige Fangleine in einem wasserdichten Wetbag aufbewahrt wird. In einem größeren Bag ist zudem genügend Platz für eventuelle Ersatzkleidung. Wer bei Nacht auf eine Stand Up Paddle Tour geht, sollte zusätzlich eine wasserfeste Stirnlampe, ein Positionslicht und Signalraketen mitnehmen. An genügend zum Trinken und Essen sollten die Wassersportler ebenfalls denken. Zudem sollten die Sportler unbedingt die passende Kleidung für das Stand Up Paddeling tragen.

Die ideale Kleidung für das Wasserwandern

Neben der Ausrüstung, ausreichend Trinken und Essen, sollten die Stand Up Paddler auf die passende Kleidung achten. Was genau getragen wird, hängt zum einen von den Temperaturen und zum anderen von den individuellen Vorlieben ab. Einige Wassersportler tragen normale Badesachen oder klassische Neopren-Anzüge. Wasserfeste Socken und Schuhe sind in jedem Fall von Vorteil und je nach Witterung und Temperatur bieten sich Handschuhe und Mützen an. Im Handel gibt es spezielle Bekleidung für das Stand Up Paddeling. Besonders beliebt ist der Allstar SUP Suit von Starboard. Dank diesem speziellen Anzug können die Stand Up Paddler sogar im Herbst und in den Wintermonaten auf Touren gehen. Unabhängig von der gewählten Kleidung sollten die Abenteurer auf keinen Fall Handtücher vergessen und gegebenenfalls Ersatzkleidung mit sich führen.

Wichtige Tipps für die Stand Up Paddle Touren

Der Schwierigkeitsgrad und die Länge der Tour sollten unbedingt den eigenen Fähigkeiten entsprechen. Eine vorausschauende Planung ist in jedem Fall erforderlich und schützt die Wassersportler vor Problemen und Gefahren. Unabhängig vom ausgewählten Ort sollten die Abenteurer bereits im Vorfeld die jeweiligen Wind- und Wetterverhältnisse in Erfahrung bringen. Für diesen Zweck eignet sich die mobile App „Windfinder“. Wie stark die Strömung in den ausgewählten Gewässern ist, sollte ebenfalls im Vorfeld abgeklärt werden. Am besten prüfen die Wassersportler die lokalen Windvorhersagen und den lokalen Wetterbericht. Des Weiteren sollte daran gedacht werden, dass sich das aktuelle Wetter schnell ändern kann und man stets auf Änderungen vorbereitet sein sollte. Am meisten macht der Wind den Wassersportlern zu schaffen. Die Windrichtung spielt eine besonders große Rolle. Bei jeder Stand Up Paddle Tour sollten die Teilnehmer darauf achten, dass sie stets über genügend Kraftreserven verfügen, um gegen einen stärkeren Wind ankämpfen zu können.

Für mobile Endgeräte gibt es einige Apps für Stand Up Paddler. Empfehlenswert sind vor allem:

  • Watersports Tracker Whitewater (hervorragende Tracking-App)
  • Go Paddling (mit weltweiten Spots)
  • SUP Places (die besten Spots in Deutschland)
  • SUP Session (allgemeine Informationen zum Wasserwandern)
  • Pudlr (Tracking-App für die Apple Watch)

GPS auf dem SUP?

Für die Orientierung vor Ort bieten sich GPS-Geräte oder Smartphones an. Dadurch lassen sich alle geografische Entfernungen und etwaige Besonderheiten gut berücksichtigen. Auf vielen Webseiten gibt es einschlägige Infos zu den Touren bzw. den Gewässern. Wer sich für eine mehrtägige Stand Up Paddle Tour entscheidet, sollte im Voraus nach geeigneten Schlafplätzen sehen oder ein Zelt mitnehmen. Die Abenteurer sollten auf jeden Fall eine spiralförmige Fangleine (Leash) zwischen ihrem Board und dem Körper verwenden. Diese verhindert zuverlässig, dass das Stand Up Paddle Board nach einem Sturz davonschwimmen kann. Für Flüsse bietet sich der Quick Release Belt an. Im Falle eines Sturzes sollten die Stand Up Paddler Unbedingt darauf achten, dass sie ihr Board nicht verlieren. Notfalls geben sie lieber ihr Paddel auf, denn dieses wird nicht zwingend benötigt. Nach einem Sturz und ohne Paddle können sich die Wassersportler auf ihr Brett legen und mit den Händen paddeln.

Geführte Stand Up Paddle Touren oder lieber ein kleines Abenteuer erleben?

In Europa gibt es über 500 ideale Spots für das Stand Up Paddeling. Mehr als 200 individuelle Touren stehen zur Auswahl. Die geführten Touren dauern in der Regel ein paar Stunden, einen oder mehrere Tage und sollten aufgrund der großen Beliebtheit rechtzeitig gebucht werden. Zwar kosten diese Ausflüge deutlich mehr Geld als ein Solotrip, doch dafür bieten sie eine Menge Vorteile.

Wem der Trubel zu groß ist oder wer die Schönheit des Gewässers lieber alleine erleben möchte, der findet genügend passendes Spots für ein kleines Solo-Abenteuer. Alternativ verabredet man sich mit Freunden oder Gleichgesinnten und geht in einer kleineren Gruppe auf eine Stand Up Paddle Tour. Wer ganz alleine unterwegs ist, der muss selbstverständlich viel mehr auf sich aufpassen als in einer Gruppe. Zudem muss der Abenteurer das Board und die gesamte Ausrüstung zum Spot fahren und sich nach dem Ausflug selbst um eine Rückreise zum Einstiegspunkt kümmern.

Eine weitere Alternative ist eine Tour auf eigene Faust, die bei einem Veranstalter gebucht wird. Hier erleben die Wassersportler ihr ganz eigenes Abenteuer, kommen aber dennoch in den Genuss von einer hohen Sicherheit und einigen Vorteilen. Beispielsweise können die Abenteurer gleich ein Stand Up Paddle Board, eine Schwimmweste und die nötige Ausrüstung ausleihen und einen Rücktransport zum Einstiegspunkt in Anspruch nehmen. Viele Touren können mit 2 bis 10 Personen oder alternativ alleine gebucht werden.

Fazit:

Geführte Touren sind für Anfänger und unerfahrene Wassersportler in jedem Fall empfehlenswerter als ein riskantes Solo-Abenteuer in einem reißenden Fluss. Alleine in Deutschland gibt es genügend Spots und Angebote für geführte Stand Up Paddle Touren. Besonders beliebt sind die SUP Spots: Ellertshäuser See, Markkleeberger See, Straubinger Ruderclub, Aileswasensee, Uphuser-Klappe, Bad Zwischenahn, Eckernförde, Wustrow, Blies und Koblenz Mosel Einstieg. Langeweile kommt so schnell nicht auf und es gibt genügend zu entdecken. Mit jeder neuen Tour wächst die eigene Erfahrung und dies eröffnet den Abenteurern noch viele weitere Möglichkeiten.

Weiterführende Links:

Bilder:

Beitragsbild: Zachary Collier

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