Das Freestyle Snowboard stellt sich vor.

Snowboard-Ratgeber

Mit einem Freestyle Snowboard bist du mehr als „nur“ ein cooler Snowboarder. Es macht dich zum Künstler im Schnee. Spektakuläre Einlagen in der Pipe treiben das Adrenalin in deinen Körper und bringen jeden Zuschauer zum Staunen. Doch eins nach dem anderen. Erstmal musst du das perfekte Freestyle Snowboard für deine Shows finden. Wir helfen dir dabei – mit diesem Ratgeber!

Was bedeutet Freestyle beim Snowboarden?

Freestyle klingt nach Freiheit – und tatsächlich kannst du mit einem Freestyle Snowboard weitestgehend tun und lassen, was du willst. Allerdings bezieht sich das Freie vornehmlich auf die Tricks, die du mit dem Brett in den Schnee zauberst. Freestyle Snowboards sind prinzipiell für die Pipe und den Park vorgesehen und sollten möglichst auch (nur) in dem Rahmen verwendet werden. Für alle anderen Disziplinen gibt’s ja zum Glück eigene Bretter, etwa das Allmountain, das Freeride oder das Splitboard.

Kurzum: Zum Tricksen in Snow Parks und Pipes bist du mit einem Freestyle Snowboard bestens bedient.

Anfänge der kunstvollsten aller Snowboard-Disziplinen

Bekannte Skateboarder und Surfer wie Tom Sims und Jake Burton Carpenter erhoben das Snowboard in den 1970er-Jahren mit ihrer Kreativität und ihrem unbändigen Freiheitsdrang zum ultimativen Spaßgerät. Sie lebten ihr Leben genau so, wie es ihnen gefiel, ganz im Freestyle-Sinne also. Seither ist viel Zeit vergangen, doch das Lebensgefühl beim Freestyle Snowboarden entspricht bis heute der ursprünglichen „Philosophie“. Praktisch: Die Bretter wurden im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich verbessert, sodass ihr inzwischen eine große Auswahl an Boards habt, die euch unvorstellbare Stunts ermöglichen.

Das Freestyle Snowboard im Charaktertest

Ein Freestyle Snowboard zeichnet sich im Wesentlichen durch seinen symmetrischen Shape aus. Die Nose (das vordere Ende) und das Tail (das hintere Ende) sind gleich geformt. Im Fachjargon nennt sich das Ganze „Twin Shape“. Durch die „einheitliche“ Gestaltung kannst du dein Freestyle Snowboard sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren. Das ist wichtig, schließlich wäre es dumm und dämlich, beim Freestylen in der Pipe das Brett für jeden „Turnover“ mit der Nose voraus platzieren zu müssen.

Tipp: Mitunter kommt das Freestyle Snowboard auch mit dem sogenannten Directional Twin Shape daher. Der Unterschied zum „True Twin“ liegt darin, dass bein Directional Twin Brett das Tail etwas härter ist als der Rest des Boards. Zudem sind die Bindungen ein Stück nach hinten (Richtung Tail) versetzt. Das bietet dir die Option, mit dem Freestyle Snowboard nicht nur in Parks und Pipes, sondern auch im Powder zu glänzen.

Als zweites wichtiges Merkmal ist der ziemlich weiche Flex zu erwähnen. Er sorgt für viel Drehfreudigkeit und verzeiht Fehler recht großzügig. Beides spielt beim Tricksen natürlich eine bedeutende Rolle.

Unterschiede zwischen Freeride und Freestyle Snowboard

Freeride und Freestyle Snowboards sind sich ähnlich, aber nicht ident. Freeride Bretter wollen in erster Linie im Backcountry geritten werden. Um genügend Auftrieb im tiefen Schnee zu haben, weisen die Boards ein im Vergleich zur Nose kürzeres, schmaleres und flacheres Tail auf. Zudem sind Freeride Snowboards einen Tick härter als Freestyle Modelle. Details zum Freeride Brett liefert dir ein eigener Beitrag der Boardbude.

Freestyle Snowboard kaufen – finde das perfekte Brett

Trotz der beschriebenen allgemeinen Charakteristika, die jedes Freestyle Snowboard mitbringt, gibt es verschiedene Ausführungen des Genres. Deshalb erhältst du im Folgenden einige Tipps zur Auswahl des optimalen Begleiters für deine Wünsche und Ansprüche.

Eine Frage deines Riding Styles

Ob du ein Freestyle Snowboard mit True Twin oder Directional Twin Shape bevorzugen solltest, hängt von deinem Riding Style ab. Willst du vor allem Pipes unsicher machen, entscheidest du dich für eine True Twin Version. Wer sich hingegen in buchstäblich tieferen Gefilden – also im Backcountry – probieren mag, ist mit einer Directional Twin Variante besser beraten. Ansonsten versinkst du eher im Schnee, als dass du auf ihm geniale Tricks vorführst.

Harter oder weicher Flex?

Bezüglich Flex gilt: Etwas „härtere“ Bretter (kein Freestyle Snowboard ist wirklich hart…) sind in Halfpipes und großen Kickern ideal. Demgegenüber sollten sich Jibber unbedingt an weiche Boards halten.

Grundlegende Kriterien im Überblick

Neben den konkreten Eigenschaften, die sich je nach Anwendungsbereich unterscheiden müssen, existieren noch ein paar grundlegende Kriterien für dein neues Freestyle Snowboard:

  1. Länge: Das Brett reicht dir mindestens bis zum Kinn und höchstens bis zur Nase.
  2. Breite: Deine Schuhgröße ist maßgeblich für die Breite des Boards. Deine Zehen dürfen nicht überstehen, sonst behindern sie dich bei deinen Bewegungen.
  3. Belastungsgewicht: Prüfe diesen Punkt unbedingt, damit’s unterwegs nicht plötzlich kracht.
  4. Bindungen: Um Freestyle praktizieren zu können, müssen die Bindungen einerseits stabil, andererseits aber auch weich sein. Zudem ist eine gleichmäßige „V“-Stellung der beiden Elemente sinnvoll.

Mit dem Freestyle Snowboard tricksen (lernen) und die Welt begeistern

Hast du dein neues Freestyle Snowboard erst einmal bei dir, schwingst du dich am besten gleich auf, um die ersten Tricks zu lernen. Wir stellen dir ein paar Einsteigermoves vor!

Wichtig: Die Nutzung eines Freestyle Snowboards empfiehlt sich ausschließlich für Jungs und Mädels, die bereits snowboarden können. Ansonsten legst du lieber erst einmal mit einem Allmountain Brett los und kümmerst dich später ums Freestylen.

Vorbereitung: Switch fahren

Für fast jeden Trick musst du switch fahren – also nicht nur mit der Nose, sondern auch mit dem Tail voraus agieren – können. Funktioniert beides einwandfrei, bist du bereit für höhere Aufgaben. Doch stelle zunächst sicher, dass du das Switch fahren wirklich einwandfrei beherrschst. Es dauert mitunter etwas, bis du auch mit dem „falschen Fuß“ (dem am Tail) in der Pole Position ein gutes Fahrgefühl entwickelst.

Ollie

Der Ollie ist ein Sprung nach vorne – im wahrsten Sinne. Du ziehst das vordere Bein an, um Spannung aufzubauen. Dadurch wird der hintere Teil deines Boards vom Boden weggedrückt. Dann ziehst du auch das hintere Bein an und hebst ab. Achte darauf, den Widerstand des Bretts für den Sprung auszunutzen – so katapultierst du dich immer weiter nach oben. Du solltest dann auf beiden Beinen gleichzeitig landen. Irgendwann schaffst du es, auf diese Weise mit deinem Freestyle Snowboard ein Hindernis zu überspringen.

Rolls

Bei sogenannten Rolls drehst du dich während der Fahrt um 180 Grad. Zu Beginn probierst du das natürlich in „einfachem“ Schnee, NICHT in der Pipe oder im Kicker. Das Ganze soll ja erst einmal auf einer mäßig steilen Strecke bergab funktionieren. Du fährst also mit tendenziell gemächlichem Tempo und ziehst nach einigen Metern den hinteren Teil deines Boards schwungvoll nach vorne.

Wichtig: Der vordere Teil des Bretts muss immer mit dem Schnee in Kontakt bleiben. So gewährleistest du die nötige Stabilität.

Kombi aus Ollie und Rolls

Hast du Ollie und Rolls richtig gut drauf, kannst du die beiden Tricks kombinieren. Das ist natürlich schon sehr fortgeschritten – aber eines der großen Ziele aller Freestyler. Du drehst dich also im Sprung um 180 Grad. Wie genial das aussieht und was du beachten musst, erfährst du in diesem anschaulichen Video:

Diese Tricks sind die Basics für alles, was noch kommen kann – und das ist viel: Nach einigen Jahren des intensiven Freestylens bist du vermutlich fähig, einen waschechten Salto samt Freestyle Snowboard an den Füßen in der Pipe oder im Kicker zum Besten zu geben. Dafür lohnt sich das Üben doch…!

Aufwärmen nicht vergessen!

Bei allem Übermut, gleich mit dem Tricksen anfangen zu wollen, solltest du dennoch nicht vergessen, dich vor jeder Session ausgiebig aufzuwärmen. So ist dein Körper in der optimalen Verfassung, dir zu folgen, und du minderst das Verletzungsrisiko erheblich. Du kannst dein Aufwärmprogramm in normalen Schuhen oder auch in deinen Snowboard Boots vollziehen – je nachdem, was besser passt. Hier einige Tipps:

  • Ebene Strecke auf und ab rennen (erst langsam, dann schneller).
  • Auf einem Fleck mehrfach auf und ab hüpfen (auch hier mit Steigerung).
  • Klassische Snowboard-Dehnübungen durchführen.

Hinweis: Bei den Dehnübungen hältst du dich an das, was du vom normalen Snowboarden her kennst.

Sicher ist sicher: Tipps bezüglich Zusatzausrüstung

Freestylen ist ein aufregender und spaßbringender, aber auch ein gefährlicher Sport. Deshalb solltest du dich abgesehen von einem hochwertigen Freestyle Snowboard auch mit schützenden Artikeln ausrüsten:

  • Schneebrille
  • Helm
  • Rückenprotektoren
  • gepolsterte Hosen

Fazit

Ein Freestyle Snowboard bietet dir Zugang in eine ganz eigene Welt des Sports und der Kunst. Mit dem passenden Brett machst du rasch Fortschritte und bist schon bald soweit, deine ersten Tricks stolz präsentieren zu können. Such dir also das für deine Anforderungen perfekte Freestyle Snowboard aus und tanz demnächst verwegen durch Parks, Pipes und Kicker!

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