Das Twin Tip Freeride Kiteboard – leichter Einstieg und flexible Performance

Kite Ratgeber

Ab ins Wasser, ab in die Lüfte. Wenn du auch nach dieser Devise durchstarten möchtest, dann brauchst du natürlich auch das richtige Kiteboard.

In diesem Überblick wollen wir dir das Twin Tip Kiteboard vorstellen, welche Vor- und Nachteile diese Bretter dir bringen, woran du sie erkennst und worauf du im Allgemeinen achten solltest.

Freeride Boards im Allgemeinen und Twin Tips im Speziellen – ein Einblick

Boards, die fürs Freeriding gemacht sind, besitzen gewisse Eigenschaften, die sie so flexibel machen und dafür sorgen, dass du das Kiteboard in ganz unterschiedlichen Bedingungen gut fahren und sicher kontrollieren kannst.

Freeride Kiteboards sind nicht extrem schnell, das liegt am Flex, der hier eher weich oder mittelhart ist. Auch hast du auf einem Freeride Board nicht so viel Pop wie etwa auf einem Freestyler oder Wakestyle Board. Dafür ist das Fahren auch etwas angenehmer – auch nicht gerade unwichtig.

Sanfte Fahrten auch bei unruhigen Bedingungen

Weil das Brett abgerundet ist und die Tips schmal und ebenfalls abgekurvt sind, wird das Spritzwasser reduziert und selbst in hakeligen Bedingungen kannst du relativ sanft fahren. Rocker ist nur wenig vorhanden und ohne integrierte Channels ist der Untergrund besonders flach. Das macht die Boards aber so einfach im Handling.

Beim Twin Tip handelt es sich um ein symmetrisches Board, diese Form lässt sich also in beide Richtungen fahren. Die Füße musst du dabei nicht wechseln, sondern behältst so auch in komplexeren Manövern deinen Stand.

Schnell Richtungswechsel ohne die Fußstellung zu ändern.

Bei Twin Tip Kiteboards handelt es sich außerdem um die wohl am weitesten verbreitete Form des Kiteboards, optisch ähneln die Twin Tips klassischen Wakeboards. Auch wenn viele Twin Tip Kiteboards mit Channels ausgestattet sind und dir dadurch eine exzellente Beschleunigung ermögliche, ist diese Form auch für Freeride Boards beliebt. Weil das Twin Tip Kiteboard durch seine symmetrische Form in beide Richtungen gleich in die Wellen sticht bzw. gleich auf dem Wasser sitzt, kannst du auch in beiden Auslagen fahren.

Wechselst du in der Luft die Richtung, musst du die Fußstellung nicht wechseln, genau das ist bei einem Surfbrett (also einem Directional Board) der Fall.

Für den Einsteiger ein echter Vorteil.

Als Einsteiger ins Kiteboarden aber musst du erst einmal den Wasserstart, flüssiges Aufstehen und das Reiten und Zurückreiten lernen – das geht auf dem Twin Tip Kiteboard am besten, denn hier musst du nur Hüfte und Schultern drehen, deine Füße bleiben komfortabel in den Schnallen. Du kannst dich voll und ganz auf die Kontrolle des Kites konzentrieren.

Twin Tip Boards werden auch Bidi genannt, der Name leitet sich von Bidirectional her, denn schließlich fahren sie in beide Richtungen.

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Vor- und Nachteile vom Twin Tip zum Directional Board

Auf relativ flachen Gewässern ist das Twin Tip Kiteboard ohne Wenn und Aber vorzuziehen, auch wenn du Sprünge im Freestyle machen möchtest.

Möchtest du allerdings entspannt durchs Wasser carven, ist das Twin Tip nicht die ideale Wahl. Denn auch beim Kitesurfen hast du beim Ritt durch die Wellen mit einem Surfbrett unter den Füßen die angenehmere Erfahrung. Aber dafür wurden Surfboards ja schließlich auch designt.

Zusätzlich besitzen Surfboards mehr Fläche und mehr Auftrieb, sind die Wellen besonders choppy, dann schneidest du mit dem Surfbrett quasi durch sie durch. Wie gut das mit einem Twin Tip Kiteboard funktioniert, ist sehr stark vom Modell abhängig.

Ein Board zum Carven braucht Kurven

Eine kurvigere Outline beim Twin Tip erlaubt dir leichteres Carven, eine geradere Outline hingegen einen besseren Pop und eine erhöhte Upwind-Performance. Eine kantigere Spitze hat zudem den Nachteil, dass sie mehr Spritzwasser erzeugt.

Twin Tip Kiteboards haben aber nicht nur in flachem Wasser die Nase(n) vorn, sondern auch bei starkem Wind hoch am Kite.

Der Umstieg vom Twin Tip aufs Surfboard gestaltet sich oftmals schwierig, weil du auf dem Surfbrett deutlich weniger Gewicht auf dem hinteren Bein hast. Genau diese Gewichtsverlagerung auf das hintere Bein sorgt aber dafür, dass deine Haltung auf dem Twin Tip tiefer und entsprechend angestrengter ist.

Training gibt dir die nötige Kraft

Und während es auf dem Surfboard Pflicht ist, dein Gewicht auf die Zehen zu pressen, musst du das beim Twin Tip erst lernen. Allerdings ist das absolut notwendig, um komplexere Manöver zu fahren, gerade auf einem Twin Tip Kiteboard ist das aber recht einfach und geht weniger in Oberschenkel und Wade.

Doch die Last liegt beim Twin Tip Kiteboarding nicht nur auf deinen Muskeln, sondern auch auf deinen Gelenken. Um im Upwind zu bleiben, musst du dich aus Hüfte und Torso drehen, um deine Körper nach vorne zu rotieren. Auch das erfordert Kraft und eine weite Körperdrehung.

Auf einem Kitesurfboard hingegen kannst du aufrechter stehen, fährst du ohne Straps kannst du den Druck auf die Gelenke sogar noch weiter reduzieren.

Natürlich kommt es auf deinen Trainingsgrad und eventuelle Vorbelastungen an, wie stark du den Druck auf die Gelenke empfindest.

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Twin Tip Kiteboards und ihre Varianten

Wenn du auf der Suche nach einem Twin Tip Kiteboard bist, dann gibt es verschiedene Varianten, die nicht nur unter unterschiedlichen Bedingungen mal besser und mal schlechter funktionieren, sondern eben auch auf deine persönlichen Fähigkeiten eingehen.

Das großer Einsteiger Twin Tip

Als Einsteiger brauchst du ein großes Brett, auch bei den Twin Tip Kiteboards bietet dir diese zusätzliche Standfläche genau die Festigkeit unter den Füßen, die du benötigst. Der Auftrieb lässt dich leichter aufstehen und du musst deinen Schwerpunkt nicht ganz so präzise positionieren. Diese sehr großen Twin Tips ähneln den Doors in Volumen und Auftrieb, für den Einstieg sind sowohl Doors als auch größere Twin Tips zu empfehlen, aber mit deinen Ambitionen schrumpft die Größe deines Boards.

Die Breite des Boards ist für die Fläche übrigens entscheidender als die Länge und breitere Boards machen dir den Stand entsprechend stabiler. Außerdem hat das Brett durch die Breite mehr Pop und du gleitest bereits früher an, das kann aber bei zu viel Kraft unter dem Brett auf Kosten deiner Brettkontrolle gehen. Dafür bieten breite Boards dir bessere Höhelaufeigenschaften.

Aber natürlich kannst du das Board nicht einfach nur für sich betrachten, sondern musst Brett und Kite aufeinander abstimmen. Bei der Kombination gilt die Grundregel, dass ein kleiner Kite ein großes Board braucht und umgekehrt.

Wann ist es Zeit für ein kleineres Kiteboard?

Suchst du also ein Twin Tip Board, das dir auch über längere Zeit Freude bereitet, solltest du vielleicht nicht unbedingt die größte Variante wählen, die du finden kannst. Selbst wenn du mit deinem Twin Tip Kiteboard noch nicht beide Richtungen fahren kannst, solltest du ein kleineres, schmaleres Board in Erwägung ziehen.

Das hat nämlich noch einen anderen Vorteil, denn du musst die Technik, Haltung und Kante geben mit dem kleinen Board wirklich präzise lernen. Große Boards verzeihen eben kleinere Fehler und das macht nach zu viel Eingewöhnung den Umstieg auf ein kleineres Kiteboard – und das ist in jedem Fall das Ziel – ungewöhnlich schwer.

Allerdings ist das auch eine Frage deiner persönlichen Frusttoleranz.

Was heißt den hier langes Board?

Von welchen Längen reden wir hier konkret? Das kommt ein wenig auf deine Körpergröße an, aber typischerweise haben eine Länge von 125-150cm und eine Breite von 35-45cm. Was genau du davon als schmal oder breit empfindest, hängt an deiner Größe und deinem Gewicht.

Boots oder Schlaufen?

Auch bei den Straps stehst du vor einer Wahl, denn während Twin Tip Kiteboards üblicherweise mit zwei Schnallen für deine Füße ausgestattet sind, findest du auch Twin Tips mit Boots.

Boots allerdings erfordern eine absolute Boardkontrolle, denn wenn etwas schief geht, kommst du aus den Boots nicht so leicht heraus, die Straps streifst du hingegen einfach ab. Ein Sturz in Boots tut nicht nur weh, sondern kann auch böse ausgehen.

Straps sind meist die bessere Wahl, außerdem kannst du nicht alle Twin Tips in Boots fahren, weil die resultierende Hebelwirkung auf deine Füße zu groß ist.

Wieviel Konkave darf es sein?

Beim Kauf eines Kiteboards (oder beim Ausleihen) solltest du zudem die Konkave des Boards beachten, denn die wirkt sich maßgeblich auf die auf die Fahreigenschaften aus. Twin Tips besitzen in der Regel eine konkave Form, die das Wasser unter deinem Brett kanalisiert. Normalerweise findest du bei Twin Tip Kiteboards eine einzelne Konkave vor, die doppelte Krümmung siehst du eher beim High End Freeriding oder aber Wakeboards, denn sie fordert auch eine höhere Materialhärte.

Die Single Konkave am Brett gibt dir mehr Halt und Grip und erhöht die Richtungsstabilität, das spürst du vor allem bei höheren Geschwindigkeiten. Ein flacher Rocker sorgt für mehr Auflagefläche auf dem Wasser und hilft dir, auch bei wenig Wind mehr Power zu generieren. In hakeligem Wasser hingegen kannst du so leicht hängen bleiben. Ein High Rocker hingegen macht dein Board manövrierfähig, besonders Drehungen schaffst du auch auf engstem Raum. Das verlangt aber stärkeren Wind und braucht etwas Zeit zum Eingewöhnen.

Die allermeisten Twin Tip Kiteboards besitzen aber einen Medium Rocker, also einen Kompromiss aus beiden Extremen.

Wann empfiehlt sich das Twin Tip Kiteboard statt dem Kitesurfboard

Das Kiteboarden ist ein Sport, der gewissermaßen zwei Einstiege für Anfänger bietet. Bist du ein erfahrener Surfer, dann ist es für dich vielleicht sogar empfehlenswert, mit dem Kitesurfboard einzusteigen. Denn dann fühlt sich Fahren mit dem Twin Tip Kiteboard womöglich sehr unnatürlich für dich an.

Auch gut für Um- und Aufsteiger

Das heißt aber nicht, dass auch erfahrene Surfer für einen einfachen Einstieg nicht gerne aufs Twin Tip zurückgreifen. Denn Twin Tips erlauben es dir, den Wasserstart, die Flüge durch die Luft, Richtungswechsel und Turns sehr sachte und sehr einfach zu erlernen.

Mit oder ohne Schlaufen

Zwischen Straps und schlaufenlosem Fahren zu variieren, kann hingegen eine gute Lernmethode für dich sein. Schlaufen machen Tricks und große Sprünge intuitiv und halten das Board sicher an deinen Füßen, klassisches Carven und Wellenreiten hingegen funktioniert auch super ohne Straps dazu sind aber Wave Boards deutlich besser geeignet.

Du wärst nicht der erste Kiteboarder, der zwischen beiden Varianten hin und her wechselt, je nach Laune, Bedingungen und gewünschtem Stil.

Weiterführende Links:

Bilder:
Beitragsbild: Fred PO on Flickr

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