SUP Foiling nur ein Trend oder die Zukunft des SUP’s?

SUP Ratgeber

Der SUP Sport bietet enorm viel Flexibilität und Abwechslung.

Mit dem SUP Foiling ist nun eine Alternative auf dem Markt, welche sich nach und nach weiter etabliert.

Ähnlich wie bei den Windsurf-Foils und den Kitefoils bieten auch die SUP Foils die Möglichkeit oberhalb der Wasseroberfläche zu gleiten und somit viel schneller unterwegs zu sein.

Was das bedeutet, wie es funktioniert und vor allem auch, welche Vor- und Nachteile SUP Foiling bietet, möchten ich an dieser Stelle näher erläutern.

Eines schon Vorweg das Foilen auf einem SUP Board ist keinesfalls einfach oder leichter als das klassische Stand Up Paddling. Wer es aber schafft wird mit einem einzigartigen Gefühl des Gleitens belohnt.

Was ist überhaupt SUP Foiling?

Seit einigen Jahren sind die SUP Foils auf dem Wasser zu beobachten. Statt einer normalen Finne haben die SUP ein Foil, welches in der Lage ist das Board ab einer gewissen Geschwindigkeit aus dem Wasser zu heben und somit ein ganz neues Gefühl der Freiheit zu verschaffen.

Das Board gleitet dann, vom Foil getragen, über das Wasser, nimmt enorme Geschwindigkeit auf und ist dabei sehr gut und einfach steuerbar. Aus diesem Grund sehen viele Menschen das SUP Foil als logische Weiterentwicklung des SUP und bezeichnen es als die Zukunft des SUP’s. Ob ich mich dieser Meinung anschließen, erfährst Du am Ende dieses Artikels.

SUP Foil: Vor- und Nachteile im Überblick

Wer sich erstmals mit dem Thema SUP Foil beschäftigt, stellt sich natürlich die Frage nach den Vor- und Nachteilen. Fassen wir diese also kurz zusammen:

SUP Foil am StrandDie Vorteile:

  • Sehr schnelles Gleiten oberhalb der Wasseroberfläche
  • Präzise Lenkung
  • Enormes Freiheitsgefühl
  • Der Flow auf dem Board ist faszinierend
  • Der Paddel-Einsatz ist ab Erreichen der Angleitgeschwindigkeit kaum mehr notwendig
  • Mehr Freiheiten an Wellen und auf Langstrecke

Die Nachteile:

  • Sehr guter Gleichgewichtssinn erforderlich
  • Hoher Krafteinsatz bei fehlenden Wellen
  • Benötigt viel Kondition und kräftige Beinmuskulatur
  • Leicht erhöhter Anschaffungspreis
  • Nachrüst-Sets sind immer nur Kompromisse

Einsatzmöglichkeiten der SUP Foil im Überblick

Auf einem ruhigen See ohne Wind und Wellen kann das SUP Foil im Pump Modus bewegt werden. Um hier die Angleitgeschwindigkeit zu erreichen ist eine große Anstrengung notwendig. Doch ist das SUP erst im Gleiten kann komplett auf das Paddel verzichtet werden, es genügt eine Pumpbewegung (ähnlich einem OLI im Stand) um das SUP auf dem Foil zu halten.

Vor allem im Meer können die SUP Foil-Boards ihre Stärke richtig ausspielen. Zum einen können hier die Wellen genutzt werden, um die gewünschte Geschwindigkeit zu erreichen und somit über dem Wasser zu schweben. Zudem ist SUP Foil eine hervorragende Möglichkeit für längere Strecken, da das Gleiten über dem Wasser mit etwas Übung mit weniger Kraftaufwand verbunden ist. Längere Strecken können somit in kürzerer Zeit überwunden werden. Dennoch benötigt dies einiges an Übung, bis die Koordination und auch die Kondition über eine längere Strecke gehalten werden können.

Ist SUP Foiling schwer zu lernen?

Ich rate grundsätzlich dazu, erst einmal die Grundlagen des SUP zu lernen, ehe ein Versuch mit dem SUP Foil gemacht wird. Denn beim Foil spielen Gleichgewicht und Positionierung eine noch größere Rolle, sodass hier die ersten Versuche deutlich anspruchsvoller sind. Wer sich bereits auf dem Board wohlfühlt und mit dem SUP Foiling beginnen möchte, wird auch zu Beginn einige Herausforderungen meistern müssen.

Die neuen Bewegungsabläufe wie das Pumpen können die normalen Abläufe beim Paddeln erst einmal stören und somit das Fahrvergnügen minimieren. Aber erfahrene Stand Up Paddler benötigen in der Regel nur wenige Stunden, um sich mit dem SUP Foil auseinanderzusetzen und die ersten Strecken bewältigen zu können. Mit einer weiteren Verfeinerung der Technik können dann auch längere Touren mit dem SUP Foil genossen werden.

Was verändert sich zum normalen SUP Paddeln?

Selbstverständlich gibt es deutliche Veränderungen im Vergleich mit dem herkömmlichen SUP Paddeln. Zum einen verändert sich das Handling des Boards nochmals deutlich, wenn es von der Foil aus dem Wasser gehoben wird. Es wird nochmals wichtiger die Schwerpunkte des Boards richtig zu besetzen und diese durch die Gewichtsverlagerung zu optimieren. Zudem ist der sportliche Aspekt nochmals anders zu bewerten. Neben dem Einsatz des Paddels spielt auch der Einsatz des Körpergewichts eine Rolle. Um die Geschwindigkeit zwischen zwei Wellen zu halten und somit im Flow zu bleiben, müssen SUP Foiler mit dem Körper praktisch pumpen. Diese auf- und ab-Bewegung geht dabei enorm in die Muskulatur der Oberschenkel und kann somit sehr schnell erschöpfend sein. Daher ist das SUP Foil ein enorm intensiver Sport, der allerdings auch viele neue Freiheiten bietet. Insgesamt sind die Änderungen zwar gravierend, wer sich allerdings beim SUP Paddeln bereits wohl und sicher fühlt, wird den Umstieg zum SUP Foil mit Sicherheit schaffen. Einzig die neue sportliche Belastung kann am Anfang die Dauer des Trainings limitieren.

Vorteile durch die Foiling Finne

Grundsätzlich profitieren die Sportler in allen 3 Wassersportarten von den gleichen Vorteilen. Die Foils ermöglichen eine sichtbar höhere Geschwindigkeit und die Sportler benötigen vergleichsweise weniger Kraft für die Fahrt.

Ein SUP Foilboard unterscheidet sich optisch deutlich von einem klassischen SUP Brett. Statt einer klassischen Finne kommt ein Foil zum Einsatz. Sobald die Wassersportler mit ihrem SUP Foilboard eine gewisse Geschwindigkeit erreichen, heben zwei Tragflügel das Brett und den Fahrer aus dem Wasser.

Dieser paddelt dann nicht mehr auf dem Wasser, sondern fliegt quasi ohne den sonst spürbaren Wasserwiderstand darüber.

Die Flügel helfen Dir zu fliegen

Der vordere Flügel sorgt für den nötigen Auftrieb, um das SUP Foilboard in die Lüfte zu bekommen. Im SUP-Bereich ist dieser Flügel relativ breit und in der Regel zu seinem Ende hin auffällig nach unten gebogen. Der hintere Flügel ist deutlich kleiner und liefert den nötigen Abtrieb. Durch diesen kann das SUP Board galant aus dem Wasser steigen.

Im Optimalfall kann der Stand Up Paddler das Foil durch geschickte Verlagerung seines Eigengewichtes steuern. Das Foiling an sich sieht für Außenstehende aus den oben genannten Gründen äußerst futuristisch aus. Beim SUP Foiling hinterlässt das Ganze jedoch noch mal einen etwas verrückter Eindruck. Mit einem SUP Board über dem Wasser zu schweben sieht zwar magisch aus, lässt sich trotzdem technisch einfach erklären.

Wie steige ich ein in den SUP Foil Sport ein?

Der wohl einfachste Einstieg in diesen Sport gelingt über die verschiedenen Verleih-Plattformen, welche die Anbieter mittlerweile zu etablieren beginnen. Denn wer noch nie auf einem SUP Foil gestanden hat, wird sich eine Anschaffung zweimal überlegen.

Dementsprechend ist es am einfachsten erst einmal für einen Tag ein SUP Foil zu mieten oder von einem Freund zu leihen und sich mit dem Board und der neuen Fahrtechnik vertraut zu machen. Hat man sich dann ausreichend mit dem Thema beschäftigt, kann man eine Anschaffung ins Auge fassen.

Es gibt auf dem Markt etliche Nachrüst-Kits, mit denen sich auch SUP Boards mit einem passenden Foil nachrüsten lassen. Davon raten ich allerdings in den meisten Fällen ab. Zum einen sind solche Kits nur für Boards nutzbar, welche als „Foilready“ gekennzeichnet sind. Da diese Boards allerdings nicht für SUP Foil optimiert sind, handelt es sich dabei also immer um halbherzige Kompromisse.

Wer ins SUP Foil einsteigen möchte, sollte sich dementsprechend um ein SUP Foil-Board kümmern, welches keine Kompromisse eingeht und mit welchem sich das gewünschte Fahr- und Gleitgefühl viel einfacher einstellen lässt.

Auch Foiling will geübt werden.

Trotz Foil benötigen Wassersportler für eine solch weite Strecke, wie beim SUP Foil Race, äußerst viel Erfahrung, Kraft und selbstverständlich eine Menge Können. Ein durchschnittlich trainierter Paddler wird generell nach nur 2 Minuten SUP Foilen feststellen, dass er sich auf eine große Herausforderung eingelassen hat. Alle Teilnehmer des SUP Foil Rennens mussten den natürlichen Antrieb durch die Meeresströmung so effizient als möglich nutzen, um durch den „Wind Swell“ und „Ground Swell“ an eigener Körperenergie zu sparen.

Die einzelnen Phasen zwischen dem Wind Swell und dem Ground Swell mussten die Teilnehmer mit einem kräftezehrenden Pumpen überbrücken. Zu diesem Zweck paddelten sie mit den Beinen so kraftvoll wie möglich von einer Welle zur nächsten und erhöhten die Geschwindigkeit ihres SUP Boards durch dessen natürliche Auf- und Abbewegung.

SUP Foiling – auf dem Board über dem Wasser schweben

Das Stand Up Paddling (SUP) hat sich aus dem Stehpaddeln, der ursprünglichen Fortbewegung von polynesischen Fischern, heraus entwickelt und zählt mittlerweile zu den beliebtesten Wassersportarten. Es hat eine längere Zeit gedauert, bis das Stand Up Paddling in Deutschland als Wassersport anerkannt wurde.

Hat ein SUP Foil einen höheren Anschaffungspreis?

Die Frage nach dem Anschaffungspreis lässt sich leider nicht so einfach beantworten. Denn dank der sehr großen Bandbreite an SUP-Boards in den unterschiedlichsten Preisregionen, ist ein Vergleich wirklich schwierig. Am einfachsten gelingt dies noch bei den Einsteiger-Boards. Hier kann man sagen, dass die SUP Foil-Boards aufgrund der höheren Anzahl an Komponenten etwas teurer in der Anschaffung sind. Wenn man allerdings bereits seit einigen Jahren SUP betreibt und entsprechend auch schon höherwertige Boards sein Eigen nennt, sind die Anschaffungskosten für ein SUP Foil eher noch als moderat zu betrachten.

Wie ist das Verletzungsrisiko beim SUP Foil?

Selbstverständlich machen Sie sich auch um das Risiko Gedanken. Denn im Gegensatz zum normalen SUP sind Sie in der Regel beim SUP Foil schneller unterwegs, höher über der Wasseroberfläche und haben vor allem das Foil, auf das Sie bei einem Sturz fallen könnten. Doch das Risiko ist nicht viel größer als beim normalen SUP. Das Board wird durch die Foil sehr gut stabilisiert, sodass sich das Bord selten umkippen lässt.

Fallen Sie vom Board, ist die Distanz zur Wasseroberfläche zudem nicht so hoch, dass es hier zu erweiterten Gefahren kommen könnte. Daher gibt es unserer Erfahrung nach keine größeren Verletzungsrisiken durch diese Faktoren. Einzig die höhere Geschwindigkeit kann ein Risiko darstellen, da Sie deutlich vorausschauender fahren müssen, um beispielsweise Zusammenstöße zu vermeiden. Allerdings wird eh angeraten, das SUP Foil nicht an zu vollen Wasserabschnitten zu trainieren, sondern sich dafür ruhigere Bereiche mit weniger Wassersportlern zu suchen.

Zudem müssen wir noch den sogenannten Kick Flip ansprechen. Dieser tritt zwar in der Regel nur bei größeren Wellen auf, kann aber dennoch eine unangenehme Überraschung darstellen. Wenn das SUP Foil den höchsten Punkt einer Welle erreicht und dabei nicht sauber kontrolliert wird, wird es danach praktisch unkontrollierbar flippen. In einem solchen Fall müssen die Sportler seitlich vom Board abspringen und ausreichend Abstand zum Board und dem Foil einhalten. So kann die Sicherheit auch bei einem solchen Kick Flip gewährleistet werden.

Brauche ich ein spezielles Paddel?

Die Frage nach einem speziellen Paddel ist ebenfalls verständlich. Grundsätzlich ist ein spezielles Paddel für das SUP Foiling nicht notwendig. Wichtig ist, dass mit dem Paddel auch in den Gleitphasen ohne Probleme das Wasser erreicht werden kann. Da sich das SUP Foil nicht allzu hoch aus dem Wasser erhebt, sind hier die herkömmlichen Paddel von der Länge vollkommen ausreichend.

Wichtig ist vor allem Paddel mit einem breiten Blatt zu wählen, damit die notwendige Angleitgeschwindigkeit leichter erreicht werden kann. Ein guter und kräftiger Zug in Kombination mit leichten Wellen ist somit optimal, um das Board aus dem Wasser zu heben und in den Gleitzustand überzugehen. Zudem wird das Paddel praktisch nicht mehr benötigt, sobald das Board über der Wasseroberfläche schwebt, da hier vor allem die Pumpbewegungen des Körpers für den Vortrieb sorgen. Somit ist die Paddel-Frage sehr einfach geklärt.

Welche Boards sind überhaupt für SUP Foil geeignet?

Wie ich bereits angerissen haben, gibt es verschiedene Nachrüst-Kits, welche mit Foilready-Boards betrieben werden können. Allerdings rate ich in der Regel von solchen Kits ab, da diese immer nur einen Kompromiss darstellen. Die Boards für SUP Foil sind in der Regel kompakter und vor allem leichter, damit sich das Board schneller aus dem Wasser erheben kann.

Je größer ein SUP Board ist, umso höher ist auch die notwendige Angleitgeschwindigkeit, welche zum Heben des Boards mit dem Foil erreicht werden muss.

Daher sind die schmaleren Boards aus leichten Materialien mit entsprechend großem Foil einfacher zu handhaben. Es ist daher sinnvoll von Beginn an auf spezielle SUP Foil-Boards zu setzen, um sich von Beginn an mit der richtigen Technik vertraut zu machen.

Wer bereits länger im SUP-Sport aktiv ist und mit den Boards verschiedener Hersteller vertraut ist, kann die eigenen Vorlieben bei diesen Boards in der Regel auch auf die SUP Foil-Boards übertragen. Auch hier haben die meisten Hersteller mittlerweile einige Boards im Programm, sodass es problemlos möglich ist ein passendes Board zu finden und aufs Wasser zu gehen.

Fazit: Foiling ist faszinierend, aber nicht die einzige Zukunft des SUP’s

Insgesamt können wir sagen, dass SUP Foil mehr als nur ein kurzlebiger Trend ist. Denn diese Variante macht nicht nur viel Spaß, sondern holt noch so viel mehr aus dem SUP heraus und verschafft ganz neue Freiheiten und Möglichkeiten. Dennoch gehe ich nicht davon aus, dass SUP Foil die Zukunft des SUP’s sein wird, sondern vor allem eine schöne und faszinierende Erweiterung bleiben wird.

Denn wer klassisch SUP lernen möchte, sollte dies mit einem Board mit Finne tun, da hier die Grundlagen viel einfacher vermittelt werden können. Zudem ist es mit einem klassischen Board deutlich einfacher den Einstieg zu finden.

SUP Foiling wird dementsprechend vor allem für diejenigen interessant bleiben, welche mehr aus der Sportart herausholen möchten und welche eventuell auch andere Foiling-Sportarten zusätzlich genießen möchten. Hier kann es sehr gut sein, dass die neuen Möglichkeiten des SUP Foil deutlich interessanter werden.

Wie unter anderem bereits bei Wettkämpfen zu sehen, ist das SUP Foil in Sachen Geschwindigkeit dem klassischen SUP um Welten überlegen. Daher gehe ich davon aus, dass sich diese beiden Bereiche unabhängig voneinander weiterentwickeln werden. Ich kann jedem nur raten, es selbst einmal auszuprobieren und sich mit dem SUP Foil zu beschäftigen. Der Spaßfaktor und das Gefühl der Freiheit werden wohl beinahe jeden begeistern.

Mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser zu gleiten, den gesamten Körper im Flow zu bewegen und dabei den Wind im Gesicht zu spüren, das verströmt ein Gefühl von Freiheit, was sich jeder Sportler wünschen wird.

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