Steigende Außen- und Wassertemperaturen und ein ruhiger See: Die Stand-Up-Paddle-Saison kann beginnen. Zum Saisonstart probieren sich auch viele Anfänger mit dem beliebten Sport. Gehörst Du auch dazu? Möchtest Du ebenso auf dem Surfbrett mit dem Paddel in der Hand ganz entspannt über das Wasser gleiten? Dann lies in diesem Ratgeber die 10 häufigsten Anfänger-Fehler beim Stand Up Paddling.
1. Unpassendes SUP Board und falsche Technik
Zunächst einmal benötigst Du ein geeignetes Board mit Paddel, das die Basis der Ausrüstung bildet. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Modelle auf dem Markt. Als Anfänger wählst Du am besten ein ungefähr 10 Inches breites Allround-Brett. Die Länge sollte Deine Körpergröße um etwa eine Handbreite übersteigen.
Bezüglich des Materials eignen sich als Einsteigermodelle besonders iSUP Boards ( aufblasbare ). Bei einem Alu-Paddel wirst Du als SUP-Anfänger schnell merken, dass die Arme müde werden. Besser geeignet ist ein Hybridpaddel mit Carbon-Anteil. Die richtige Technik kannst Du Dir in einem Kurs aneignen oder du schaust einige Youtube-Videos an. Sie liefern ebenso nützliche Erklärungen und Informationen.
2. Falsche Bekleidung
Die richtige Kleidung ist beim Stand Up Paddling sehr wichtig. Welche passend ist, hängt erheblich von der Jahreszeit ab. Paddelst Du im Sommer bei warmen Wassertemperaturen, genügen Badebekleidung, Schwimmweste, Kopfbedeckung und Sonnenschutz!!! Es gibt aber auch spezielle Boardshorts und Shirts mit Lycra, die sich wunderbar zum Stand Up Paddling eignen.
Im Frühling und Herbst sind die Wasser- und Lufttemperaturen kühler, sodass Du wärmere Bekleidung tragen solltest. Es gibt spezielle Neoprenanzüge die sind dann im Armbereich ausgeschnitten, sodass sie nicht einengen, sondern genügend Bewegungsfreiheit lassen. Auch der Kopf, die Füße und Hände kühlen schnell aus. Abhilfe schaffen ein Stirnband oder eine Mütze sowie Neoprenschuhe, -socken und -handschuhe.
Für den Winter gibt es atmungsaktive Trockenanzüge, die nicht dick und schwer sind.
3. Schwimmweste fehlt/ vergessen
Wenn Du über 300 Meter auf einen See hinauspaddelst oder auf Flüssen unterwegs bist, musst Du eine Schwimmweste dabei haben. Im Meer hilft sie Dir ebenfalls, über Wasser zu bleiben, wenn Du von Deinem Board fällst. Es ist nicht vorgeschrieben, die Weste zu tragen, aber als Anfänger auf jeden Fall immer empfehlenswert. Die Weste kann lebensrettend sein.
Bei langen Distanzen stoßen selbst geübte Schwimmer irgendwann an ihre Grenzen. Auf SUP-Touren ist das Ufer oftmals hunderte Meter entfernt. Wellen und Strömung erschweren es, dieses zu erreichen. Die Weste sollte Dir genügend Bewegungsfreiheit bieten und maximal 1,5 kg wiegen, da ein hohes Gewicht beim Paddeln stört. Vorhandene Schnüre verlaufen im Idealfall auf der Innenseite, damit sie beim Paddeln nicht hinderlich sind.
4. Es wird keine Leash benutzt
Verwende eine Leash. Hierbei handelt es sich um die Sicherungsleine zwischen Deinem Brett und deiner Weste/ Gürtel. Es gibt auch SUP Leash’s für das Fußgelenk diese sind aber nur bedingt empfehlenswert. Auf Fluss touren mit Strömung oder in der Welle solltest du auf keinen Fall eine Leash am Fußgelenk tragen, diese könnte Dich in einer Notsituation einfach unter Wasser ziehen und ist nur sehr schwer zu trennen vom Fußgelenk. Eine Leash an der Weste oder am Gürtel verbindet Deinen Körper mit dem Board und kann im Notfall leicht getrennt werden.
Als Anfänger wirst Du häufig ins Wasser fallen. Die Leash hilft Dir dabei, das Board nicht zu verlieren, denn ohne Sicherungsleine wird es von den Wellen oder der Strömung schlichtweg mitgenommen bzw. weggespült. Das Brett zu verlieren, gehört zu den größten Missgeschicken, die dir beim Paddeln passieren können.
Dies kann beispielsweise im Fluss schwerwiegende Folgen haben, vor allem, wenn Du keine Schwimmweste trägst. Paddle daher niemals ohne Leash, denn sie kann Dein Leben retten. Wenn sich das Brett allein auf die Reise macht, ist dies auch für andere eine sehr große Gefahr.
5. Nose und Tail werden verwechselt und falsche Standposition auf dem Board
Fortgeschrittene können es sich wahrscheinlich nicht vorstellen, aber zahlreiche Anfänger benutzen das Board falsch herum.
Sie paddeln also mit dem Tail voran. Der Grund ist der ziemlich ovale Schnitt vieler Allround-Bretter. Einsteiger tun sich dadurch häufig schwer damit, Nose und Tail direkt zu erkennen. Die sicherste Möglichkeit ist, wenn Du unter das Deck schaust: Die Finnen, die nach unten zeigen sollten, sitzen stets hinten und kennzeichnen damit den „Tail“.
Versuche bezüglich der Standposition, Dein Körpergewicht auf die Seite Deines Boards zu verlagern, wo Du gerade paddelst. Bringe Deinen gesamten Rumpf in die Bewegungen ein: Drehe Deinen Oberkörper also mit dem Paddelschlag mit. Dadurch verschwendest Du in den Armen weniger Energie und bist viel effizienter unterwegs.
6. Paddel wird falsch herum gehalten und vorwiegend aus den Armen heraus gepaddelt
Ein weiterer häufiger Anfängerfehler ist es, das Paddel falsch herum zu halten, denn das Blatt ist zu einer Seite geneigt. Auf diese Weise bleibt der gewünschte Vortrieb natürlich aus. Für die bestmögliche Effektivität der Paddelschläge musst Du das Paddel unbedingt korrekt halten. Das Blatt sollte nach vorn „knicken“. Daneben paddeln viele Einsteiger zu intensiv aus den Armen heraus. Dadurch wirst Du schnell an Kraft verlieren. Achte daher darauf, dass Du mit nach vorn gebeugtem Rumpf paddelst.
7. Beim Paddeln wird auf das Board bzw. die Füße geschaut
Achte beim Paddeln darauf, dass Dein Blick stets in Fahrtrichtung geht und nicht nach unten auf das Board oder die Füße gesenkt ist. Dies passiert bei vielen Einsteigern instinktiv, um zu prüfen, ob alles wie gewünscht abläuft. Das Paddeln wird dadurch allerdings erheblich erschwert und der Gleichgewichtssinn deutlich gestört. Schau daher nach vorn.
Du wirst dadurch viel stabiler stehen. Stelle Deine Beine schulterbreit auseinander und gehe mit aufgerichtetem Oberkörper in die Knie, damit Du einen sicheren Stand hast und die Balance halten kannst. Wenn Du zu gerade auf dem Brett stehst, kannst Du Unebenheiten in den Wellen nur schlecht ausgleichen und verlierst schnell das Gleichgewicht.
8. Witterungsverhältnisse werden nicht beachtet
Prüfe, bevor Du zu paddeln beginnst, unbedingt den Wetterbericht und die Vorhersagen bezüglich der Windverhältnisse:
- Welches Wetter wird für die nächsten Stunden vorhergesagt?
- Passt die Windrichtung zur geplanten Stand Up Paddling-Tour?
Vor allem der Wind ist es, der Stand-Up-Paddlern oft zu schaffen macht. An windstarken Tagen ist das Wasser sehr unruhig. Das harmonische Fortbewegen kann zur großen Herausforderung werden und auch eine Gefahr darstellen. Anfänger sollten dieses Risiko meiden. Paddle zunächst einmal gegen den Wind, um nicht zu viel an Kraft einzubüßen und auf der Rückfahrt, wenn die Kräfte nachlassen, den Rückenwind nutzen zu können.
Überrascht Dich starker Wind, da das Wetter vielleicht umschlägt, solltest Du Dich mit dem Bauch flach auf das Board legen. Paddle mit Deinen Armen an Land.
9. Andere Paddler, Surfer oder Badegäste kreuzen
In der Regel sind die Gewässer meist so groß, dass Du Dich auf dem SUP ausreichend entfalten kannst. Suche Dir einen ruhigen, nicht zu überlaufenen Platz, damit Du ausreichend Abstand zu anderen Paddlern und Schwimmern einhältst. Viele Paddler nutzen den Sport, um mal so richtig abzuschalten, aber bleibe auf dem Wasser dennoch stets aufmerksam und konzentriert, denn dann bist Du in der Lage, vorausschauend zu paddeln und eventuelle Unglücke zu verhindern.
10. Wellen sind zu groß
Paddle anfangs an windlosen Tagen, denn bereits bei wenig Wind können Dich die Wellen unsicher werden lassen. Beobachte die Wellen ganz genau im Vorfeld: Sind sie sehr stark und wo brechen sie? Du solltest beispielsweise bei Ebbe nicht herauspaddeln, wenn die Wellen auf die Sandbank brechen. Wo gibt es Strömungen?
Dies alles solltest Du beobachten, bevor Du Dich mit Deinem Board in das Wasser begibst. Die Wellen sollten Dir keine Angst machen achte darauf das Du dich sicher fühlst wenn du in das Wasser gehst. Für Deine ersten Ausflüge auf dem Board ist es besser, im Flachwasser und ohne Wellen zu beginnen. Bei einem unguten Gefühl solltest Du lieber nicht lospaddeln.
Zusammenfassung/ Fazit
Im Grunde genommen ist Stand Up Paddling ein einfach zu erlernender und sicherer Sport. Die Voraussetzung ist jedoch, dass Du Dich an einige wichtige Regeln hältst. Dies gilt umso mehr, wenn Du Anfänger bist. Berücksichtigst Du die genannten Tipps, kannst Du das Paddeln voll und ganz genießen. Beachte also die Witterung, trage eine Schwimmweste, benutze das passende Board und eine Leash und kleide Dich angemessen. Dann steht Deinem Spß auf dem Wasser nichts mehr im Wege.
Weiterführende Links:
- https://boardbude.de/sup-marken/
- https://www.sup.de/sup-fuenf-fehler-die-anfaenger-gerne-machen/
- https://www.sup-way.de/fuenf-haeufige-anfaenger-fehler-beim-stand-up-paddling/
- https://www.ispo.com/trends/sup-tipps-und-tricks-fuer-anfaenger-im-stand-paddling
- https://nalupro.com/einstieg-in-das-stand-up-paddling/10-anfaenger-tipps-beim-stand-paddling/
Bilder:
Beitragsbild: Peter Fazekas from Pexels
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ihr schreibt:
„Als Anfänger wählst Du am besten ein ungefähr 10 Inches breites Allround-Brett. Die Länge sollte Deine Körpergröße um etwa eine Handbreite übersteigen.“
bisschen schmal, oder 😉
Hallo Uwe, danke für den Hinweis da hast du natürlich recht der Wert ist jetzt angepasst.