Du interessierst dich für Stand Up Paddeling, meist SUP genannt, und willst dir ein Sup Race Board zulegen? Dann solltest du auf jeden Fall ein fortgeschrittener Hobbyfahrer sein. Vielleicht hast du in die Wettkampfszene auch schon einmal hineingeschnuppert.
Hier erfährst du, was ein SUP Raceboard ausmacht und welches für dich geeignet ist. Möglicherweise brauchst du im Laufe deiner zukünftigen Karriere sogar mehrere Boards. Aber eins nach dem anderen …
Was ein SUP Race Board ausmacht
Auch beim Race SUP stellt sich dir die Frage:
Soll es ein Hardboard (meist aus Carbon) oder ein Inflatable (Board zum Aufblasen) sein? Die Inflatables sind heute die meistverkauften Boards. Selbst für Rennen kann man sie als Wettkampf-Anfänger nutzen.
Durch eine innere Verstrebung mit vielen Fäden können moderne Materialien mit Hochdruck aufgepumpt werden, ohne dass diese sich zur Wurst verformen. Die letzten Bastionen der Hardboards aus Carbon sind „Race und Wave„, also Rennen und Wellen. Im Hochleistungsbereich zählen immer noch optimale Festigkeit und millimetergenaue Form. Die Länge variiert, je nach Disziplin. Dazu später mehr.
Die Herausforderung ist die Breite: Anfänger und gemütliche Tourenfahrer wählen Boards mit einer Breite von 29 bis 33 Inch. (Üblicherweise angegebene Maße sind Fuß oder Feet mit 30,48 cm und Zoll oder Inch mit 2,54 cm.) Bei 29 Inch bis hin zu smarten 24 Inch wird es richtig schnell und wendig, aber auch sehr kippelig.
Fassen wir Vor- und Nachteile von Hardboard und Inflatable zusammen:
Transport und Aufbewahrung: Hardboards brauchen einen Dachgepäckträger, sind da aber schnell festgezurrt und wieder gelöst. Das Inflatable passt mit Tasche oder Rucksack sogar auf die Autorückbank, muss aber immer erst aufgepumpt bzw. wieder entleert und gefaltet werden. Das Verstauen ist daher nie das Problem. Ein Hardboard braucht dazu aber eine Garage oder Gartenschuppen. Mit 3,00 Meter bis 3,80 Meter bekommt man es kaum in einen Keller.
Das Race SUP und seine Vorteile
Die Basisberatung macht es bereits deutlich: Das Raceboard kommt für dich in Frage, wenn du schon mehr als eine Saison sicher auf dem Board stehst. Dies auch, wenn du über längere Strecken und bei kleineren Wellen deinen Stand sicher halten und erste Manöver sicher fahren kannst.
Die Maße der Raceboards liegen bei 12 Zoll 6 Inch bzw. 14 Zoll. Die Breite bei 24 Inch bis 30 Inch. Ihr Volumen umfasst ca. 230 bis 290 Liter. Die gesamte Gestaltung macht ein hohes Fahrtempo möglich. Hierbei ist entscheidend, wie gut das Board ins Gleiten kommt. Dies gelingt besser, wenn der Bug spitz zuläuft und flach bleibt. Durch diese Eigenschaften bleiben die Boards gut in der Spur. Sie vertragen einige kräftige Paddelzüge hintereinander auf der gleichen Seite und laufen dennoch geradeaus.
Sinnvoll ist im Rennbereich ein spezielles Rennpaddel, das aus Carbon gefertigt ist. Dieses ist sehr leicht und doch sehr stabil. Die Länge ist immer auf die jeweiligen Bedarfe stufenlos einstellbar. Bei schnellen Manövern, aber auch auf lange Strecke macht sich die Gewichtsersparnis gegenüber einem Aluminiumpaddel positiv bemerkbar.
Bei vielen Wettkämpfen gibt es Pflichtzubehör: Dazu gehören oft eine Leash (Leinenverbindung vom Fußknöchel zum Board) und manchmal gar Schwimmwesten. Zum Schutz vor Kälte kann ein Neopren- oder Trockenanzug nicht nur praktisch, sondern Vorschrift sein. Schuhe aus Neopren sind wegen Kälte und gutem Grip auf dem Board sinnvoll. Auf langen Rennstrecken brauchst du einen Trinkrucksack.
Unverzichtbar ist für ein Inflatable eine elektrische Pumpe. Das Aufpumpen kostet sonst Zeit und Kraft. Auch ist die notwendige Härte beim Inflatable Raceboard sicherer und komfortabler mit einer Elektropumpe zu erzielen.
Wenn es dir abseits vom Wettkampfbetrieb um Tempo geht, kannst du ein Raceboard auch mit einem kleinen Elektromotor ausrüsten. Diese kleine Tempospielerei wird wie eine Finne unten ans Bord angesteckt. Er bringt mit seiner Power Schub für 5 Km/h, die du mit Muskelkraft dann noch weiter ausbauen kannst.
Mit einem SUP Raceboard geht nicht alles
Dir ist klargeworden, dass ein Raceboard schon ein sehr spezielles Sportgerät ist. Bei SUP Boards sind die Unterschiede dem Augenschein nach, vor allem für
Anfänger, nicht so offensichtlich ist: Stelle dir ein Raceboard vor wie einen kleinen Sportwagenzweisitzer mit viel PS unter der Haube. Der eignet sich für kleine spritzige Touren. Den Familienausflug mit viel Gepäck würdest du ihm aber nicht abverlangen.
So ist es bei den Boards auch: Wenn du also auch gerne längere gemütliche Erkundungstouren machen willst, kaufe dir dafür besser ein breiter angelegtes Tourenboard. Das kannst du schultern, leicht mitnehmen und es bietet Platz und Stabilität für Ladung: Sei es ein Kind, ein Hund oder ein wasserdichter Stausack für Proviant, Zelt oder Kameraausrüstung.
Eine weitere Analogie: Den Sportwagen peitscht man nicht durch das Gelände. Das Raceboard im Spitzenbereich ist aus Carbon. Das Material ist leicht, aber auch sehr stoßempfindlich. Für Anlandungen an unbekannten Steinküsten besteht die Gefahr der Beschädigung.
Und ähnlich wie beim Sportwagen, bei dem du die Geschwindigkeit und Straßenlage beherrschen musst, ist es auch beim Raceboard: Es wird leicht instabil und verzeiht in der Balance keine Anfängerfehler. Da es für guten Geradeauslauf konzipiert ist, dreht es auch nicht so gut.
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Dein perfektes SUP Raceboard je nach Disziplin und Revier
Wenn du in den Wettkampfsport einsteigen willst, sind die vorgegebenen Materialregeln für die Wahl deines Raceboards maßgeblich: Die German SUP League erlaubt über alle Distanzen Boards bis 14 Feet Länge, Jugendliche dürfen 12 Feet 6 Inch Boards fahren.
Sprint- und Crossstrecke unter 500 Meter:
Man startet mit dem Board unterm Arm an Land, läuft ins Wasser und springt auf: Beachstart oder LeMans-Start heißt das bei Racern. Das Rennen geht über kurze Geraden mit engen Bojenumrundungen. Da gibt’s meist Gerangel. Rennanfänger sind mit einem 12 Feet 6 Inch Inflatable gut beraten. Eine Breite von 28 bis 30 Inch gibt Stabilität. Manchmal sind nur Inflatables erlaubt.
Ein Board mit 28“ bis 30“ Breite fährt sich stabiler. Auf Sprintstrecken werden manchmal nur Inflatables erlaubt, oder der Veranstalter stellt Einheitsboards zur Verfügung, etwa Naish One. Hardboards sind bis 14 Feet erlaubt.
Technical Race über zwei bis sechs Kilometer Distanz
Hier folgen nach Beachstart mehrere Runden mit gelegentlichen Bojenumrundungen an Land, mit Board in der Hand, und manchmal auch einem Zieleinlauf. Das Ganze ist auf Nord- und Ostsee bei moderatem Wellengang eine Herausforderung.
Ein 12’6“er Board ist auf kürzeren Strecken und bei Wellen sehr vorteilhaft. Es ist auch leichter beim Wenden und besser zu tragen. Die Profis wählen auch hier dennoch ein 14’er Hardboard wegen dem überlegenen Tempo durch Länge.
Long Distance über sechs bis 16 Kilometer
Hier erfolgt meist ein Wasserstart, die Strecke geht auch mal auf Kanäle und Flussläufe.
Meist werden 12’6“ oder 14′ Raceboards gefahren. Inflatables werden auf langen Strecken zur extremen Kraftprobe. So ein Rennen kann drei Stunden dauern!
Einstiegs-Rennen über Distanzen von drei bis fünf Kilometern
Diese Veranstaltungen heißen auch mal Amateur-, Malibu- oder Funrace und es werden Boardmerkmale definiert (Unterwasserschiff, Bug oder Kiele) oder sie sind offen für alle Bootstypen.
Deine Faustregel lautet dann: Das Hardboard ist meist schneller als Inflatable Raceboard, letzteres meist schneller als ein Inflatable Allroundboard oder gar ein Touringboard.
Worauf du beim Kauf deines ersten Race SUP achten solltest
Wichtig ist also, welches Reviere und welche Strecken du vor allem fahren willst. Bei Wellen gibt eine Breite von 27 bis 30 Inch mehr Stabilität.
Schmaler ist zwar grundsätzlich schneller, aber nur, wenn du gut die Balance halten und auf Strecke genug Kraft hast. Auch dein Körperbau, bisher noch gar nicht bedacht, ist von gewichtiger Bedeutung. Unter 75 Kilogramm Körpergewicht kann man unter 25 Inch Breite gehen.
Selbst die Körpergröße spielt mit: Je größer du bist, umso höher liegt dein Schwerpunkt und umso mehr Balancekunst ist gefragt. Am besten ist es also, Boards auf dem Wasser zu testen.
Und wenn du Feuer gefangen hast beim SUP, dann wirst du irgendwann mit Sicherheit mehrere Boards dein Eigen nennen.
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Bilder:
Beitragsbild: Bill Reynolds