Freeride Snowboard – dein perfekter Begleiter für den Tiefschnee

Snowboard-Ratgeber

Mit einem Freeride Snowboard gehst du buchstäblich in die Tiefe. Bringst du große Abenteuerlust, viel Mut und eine Menge Freude am Geschwindigkeitsrausch mit, bist du der geborene Freerider. Checke, was dein zukünftiges Brett auszeichnet und was du mit ihm alles anstellen kannst!

Wozu dient ein Freeride Snowboard eigentlich?

Ein Freeride Snowboard dient zum Freeriden. Na klar, das liegt nahe… Doch was bedeutet „Freeriden“? Bei deinen Sessions begibst du dich ins sogenannte Backcountry, also in die Bereiche, die in keiner Weise mit den herkömmlichen Pisten vergleichbar sind, auf denen sich die breite Masse austobt, nachdem sie sich gefühlte Stunden in die Warteschlange am Lift gestellt hat.

Das bleibt dir als Freerider zum Glück erspart. Stattdessen hältst du dich mit deinem Freeride Snowboard im unberührten Tiefschnee auf und wirbelst diesen bei deinen rasanten Abfahrten gehörig auf. Um es mit dem heißgeliebten weißen Pulver aufnehmen zu können, brauchst du ein speziell gestaltetes Brett, das sich geschmeidig und sicher durch die dicken Schneeschichten führen lässt.

Vorsicht: Freeride Snowboard ist nicht gleich Freestyle Brett!

Freeride und Freestyle: Die Begriffe klingen so verdammt ähnlich, dass man sie leicht (und entsprechend gern) verwechselt. Tatsächlich meint Freestyle allerdings das grenzenlose Tricksen in Pipes, während du beim Freeriden – vereinfacht gesagt – im Tiefschnee geradeaus fährst. Aber: Auch mit dem Freeride Snowboard sind geniale Stunts möglich, wie du gegen Ende dieses Ratgebers noch genauer erfahren wirst.

Merke vorläufig:

  • Freeride Snowboard fürs Dahingleiten im Tiefschnee
  • Freestyle Brett fürs umfassende Tricksen in der Pipe

Stellenwert des Freeride Snowboards

Wie man in Fachkreisen weiß, bildete das Freeriden den Anfang des Snowboardens. Der gesamte Sport ist also jenen Abenteurern zu verdanken, die sich einst wild entschlossen mit einem zurechtgeschnitzten Freeride Snowboard an den Füßen in den tiefen Schnee wagten.

Angesichts der historischen Bedeutung des Fahrstils verwundert es nicht, dass oft behauptet wird, das Freeriden sei die Seele des Snowboardens. Bis heute ziehen viele Snowboarder den Powder allen Alternativen vor. Kurzum ist die Disziplin also so ziemlich die wichtigste der kultigen Wintersportart.

Das Freeride Snowboard im Porträt

Die Gestaltung eines Freeride Snowboards orientiert sich am Einsatzzweck. Somit ist ein solches Brett mit Charakteristika versehen, die das Tiefschneefahren zum puren Vergnügen machen. Der Shape zeigt klar und deutlich, dass es beim Freeriden in erster Linie mit hohem Tempo geradeaus gehen soll.

Hier die wichtigsten Merkmale im Überblick:

  • Das Tail ist kürzer, schmaler und flacher als die Nose.
  • Die Bindungen sind näher beim Tail angebracht.

Durch die spezifische Bauweise verschafft der Setback der Nose mehr Auflagefläche. So erhältst du beim Fahren den nötigen Auftrieb, um nicht im Tiefschnee zu versinken, sondern mehr über diesen „hinwegzufliegen“.

Prinzipiell hast du es beim Freeride Snowboard mit einem relativ weichen Brett zu tun, das sich gut manövrieren lässt, aber dennoch auch in der Lage ist, eine flotte Kurve in hartem Schnee stabil und sicher zu meistern.

Wichtig: Ein Freeride Snowboard fürs Backcountry ist länger und breiter als ein Brett für die Piste. Durch die erweiterte Fläche bietet es eine größere Laufruhe und einen besseren Auftrieb bei deinen ausgedehnten Abfahrten im tiefen Schnee.

Zum Vergleich: Das Freestyle Board im kurzen Profil

Ein Freestyle Board kommt gemeinhin mit einer kürzeren Nose und einem schmaleren Tail daher als ein Freeride Snowboard. Es ist noch einen Tick weicher als sein Tiefschnee-Verwandter – logisch, schließlich muss es noch einmal beweglicher sein, um für schwierige Tricks zu taugen. Die Bindung befindet sich ziemlich mittig. So klappt das gleichmäßige Ausbalancieren beim Jumpen.

Tipp: Nähere Infos zum Freestyle Board erfährst du in einem eigenen, ausführlichen Beitrag zum Thema in der Boardbude.

Freeride Snowboards mit unterschiedlichen Details

Trotz der vielen Gemeinsamkeiten, die alle Freeride Snowboards aufweisen, gibt es im Detail den einen oder anderen Unterschied. So kannst du dich schon bei der Auswahl relativ „free“ fühlen, nicht erst beim Düsen durch den Tiefschnee.

„Directional Twin“ versus „Tapered Shape“

Im Wesentlichen wird hinsichtlich Freeride Snowboards zwischen „Directional Twin“ und „Tapered Shape“ unterschieden. Dabei fungiert „Directional Twin“ als Klassiker – mit dem meist unterschiedlichen Flex an Nose und Tail und der zentrierten Form samt zurückversetzer Inserts. Demgegenüber zeichnet sich „Tapered Shape“ durch die Verjüngung des Bretts in Richtung Tail aus. Das heißt, das Freeride Snowboard wird nach hinten hin schmaler.

Und welcher Shape eignet sich nun wofür? „Directional Twin“ ist eine tolle Allround-Lösung. Das Brett besitzt grundsätzlich die Eigenschaften eines Twin Boards – mit dem einzigen Unterschied der weiter hinten angebrachten Bindung. Du kannst ein solches Freeride Snowboard also auch auf gewöhnlichen Pisten ohne weiteres nutzen. Anders verhält es sich bei „Tapered Shape“: Entsprechende Boards sind rein aufs Freeriden ausgerichtet und weniger für sonstige Snowboard-Action geeignet.

Zusammenfassend noch einmal die entscheidenden Punkte, die du beim Kauf eines Freeride Snowboards berücksichtigen solltest:

  • „Directional Twin“ oder „Tapered Shape“
  • längere und breitere Bauweise des Bretts

Und dann? Mach dich bereit fürs Freeriden!

Gerade wenn du Tricks mit deinem Freeride Snowboard aufs „weiße Parkett“ zaubern willst, sind eine top Körperbeherrschung und die komplette Macht übers Brett unverzichtbar. Heißt also: Halte dich auch abseits des Schnees fit und baue in deine Trainings immer wieder Übungen ein, die dein Gleichgewicht und deine Koordination schulen. Nur so hast du uneingeschränkten Spaß auf und mit deinem Freeride Snowboard. Zudem solltest du erst einmal das stabile Dahingleiten im Schnee perfektionieren, ehe du dich verwegenen Stunts widmest. Je mehr du fährst, desto besser bekommst du dein Brett in den Griff.

Ohne Schutzausrüstung geht nichts

Selbst Weltklasse-Freerider sind nicht gefeit gegen üble Stürze und schwere Verletzungen. Deshalb solltest du als Anfänger erst recht nicht auf eine ordentliche Schutzausrüstung verzichten. Dazu zählen

  • ein passender Helm,
  • Rückenprotektoren und
  • Handprotektoren.

Ab in den Tiefschnee mit deinem neuen Freeride Snowboard!

Beim Kauf deines Equipments fürs Backcountry musst du sicherstellen, dass dein gewähltes Freeride Snowboard, die Bindung und die Boots optimal zusammenpassen. Frag bei Unsicherheiten ruhig den jeweiligen Händler um Rat. Häufig hat der Kollege schlaue Hinweise für dich, die dir weiterhelfen.

Bist du dann erst einmal rundum ausgerüstet (Schutzutensilien nicht vergessen!), stürzt du dich am besten gleich in den Tiefschnee. Übe zunächst auf bekannten und einfachen Strecken, ehe du neues Territorium erkundest. Zu Beginn steht im Fokus, dich mit deinem neuen Begleiter praktisch vertraut zu machen – aber unter recht sicheren Bedingungen.

Tipp für deinen ersten Trick: „Rolls“

Für Anfänger, die das Geradeausfahren im Tiefschnee schon gut beherrschen und eine intensive Beziehung zu ihrem Freeride Snowboard aufgebaut haben, ist es an der Zeit, den ersten coolen Trick zu lernen. Dabei eignen sich sogenannte „Rolls“ am besten. Keine Sorge, du wälzt dich dabei nicht im Schnee, wie der Begriff auch vermuten lassen könnte. Stattdessen drehst du dich während der Fahrt wiederholt um 180 Grad. Zwar dauert es ein bisschen, bis du das ohne Probleme hinkriegst, aber sobald es soweit ist, sieht es echt lässig aus.

Hinweis: Achte drauf, dass der jeweils vordere Teil deines Snowboards beim Wenden stets mit dem Schnee in Kontakt bleibt. Ansonsten verlierst du jede Stabilität und fängst eventuell doch noch das Wälzen an…

Voraussetzung für „Rolls“ und andere Stunts: „Switch fahren“

Es wäre natürlich schön doof, wenn du die „Rolls“ grundsätzlich hinbekämst, dann aber nicht imstande wärst, mit dem „falschen“ Fuß vorne zu fahren. Falscher Fuß, richtiger Fuß?! Nun, jeder Snowboarder hat eine bevorzugte Fahrweise – den für ihn besseren Fuß nach vorne setzend. Dieser Fuß ist der richtige, der andere, der gemeinhin den hinteren Part einnimmt, der falsche.

Um „Rolls“ und andere Tricks zu meistern, musst du jedoch auch ebendiesen falschen Fuß so weit kriegen, stabil vorneweg zu düsen. Das zugehörige Training wird „Switch fahren“ genannt. Dabei änderst du nicht die Anordnung deiner Füße auf dem Board, sondern startest eine Abfahrt einfach mit dem falschen Fuß voraus, also dem, der näher beim Tail ist.

Hinweis: Übe „Switch fahren“ zunächst auf harmlosen Strecken und steigere dich nach und nach – im Grunde also wie immer.

Fazit oder: Tiefgründiges Flitzen mit einem Freeride Snowboard!

Freeriden ist quasi die Mutter des Snowboardens (oder der Vater, wenn du willst…) und beschert dir grandiose Erlebnisse im Tiefschnee. Dafür brauchst du ein Freeride Snowboard, das eine längere und breitere Bauweise als klassische Bretter aufweist und als „Directional Twin“ oder „Tapered Shape“ daherkommt. Hol dir dein neues Brett samt Zubehör und starte deine tiefgründigen Schneeabenteuer!

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich bin vor einigen Jahren von Freestyle auf Freeride-Snowboard umgestiegen. Zum Glück hatte ich die nötige Schutzausrüstung schon, die du hier beschreibst. Wir haben sogar ein Hotel im Montafon gefunden, indem vermehrt Freeride-Sportler waren. So konnten wir super netzwerken und der Einstieg in den Sport wurde erleichtert.

    Antworten
  • Lisbeth Maler
    21. Dezember 2020 16:54

    Interessant, dass Freeriden quasi die Mutter des Snowboardens ist und mir grandiose Erlebnisse im Tiefschnee beschert. Ich wollte schon immer mal ein Freeride Camp buchen. Snowboardfahren ist mir mittlerweile zu langweilig.

    Antworten
  • Nina Hayder
    3. August 2021 13:16

    Wir möchten eine Freeride-Tour machen. Gut zu wissen, dass ein Freeride Snowboard nicht einem Freestyle Brett gleicht. Wenn uns die Tour Spaß macht, werden sicherlich noch weitere Freeride-Touren folgen.

    Antworten

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