Wakeboard Spaß an der Anlage und hinter dem Boot

Wakeboard

Das Wakeboard entstand bereits in den 1980er Jahren und stellt eine Kreuzung aus Wellenreiten und Wasserski dar. Entweder hängst du dich mit deinem Brett mit einer Leine an ein Boot oder du bedienst dich eines Cables, einer Art Seilbahn für Wakeboards.

Deutschland verfügt inzwischen mit 70 Cables über die höchste Dichte an Lifts. Um die 30 km/h erreichst du beim Gleiten über das Wasser. Auf der Welle kannst du dich bei namhaften Kunststücken wie Spins oder Inverts versuchen und austoben. Was im Winter das Snowboarden, ist im Sommer das Wakeboarden.

Die Geschichte des Wakeboardens

Das Wakeboarden verdankt seine Entstehung dem irgendwann gerissenen Geduldsfaden der Surfer, als sie wieder mal bei Flaute untätig an Land saßen. Da ihnen das Warten zu lang wurde, ersetzten sie den Wind einfach durch ein Motorboot und ließen sich auf dem Surfbrett von diesem ziehen. Aus dieser Beschäftigung wurde das Wakesurfing, bei dem man ohne Bindung auf dem Brett steht. Wakeboarding ist dagegen enger mit dem Wasserskifahren verwandt. Vielleicht könnte man es auch als Wassersnowboard bezeichnen.

1990 wird die World Wake Association in Florida gegründet. 1995 entsteht der erste deutsche Wakeboardverein in Berlin. Die erste offizielle Wakeboard-Weltmeisterschaft wird 2001 in Duisburg abgehalten. 2011 wird das Cable Wakeboarden sogar für die Olympiade 2020 nominiert. Die schlussendliche Absage gab der Sportart und dem weiteren Ausbau von Liftanlagen einen Dämpfer. Den Spaß, in der „Wake“, der Kielwelle, über das Wasser zu schweben, lassen sich die Wakeboarder aber dadurch sicher nicht nehmen. Es wird nicht die letzte Chance sein, als olympische Disziplin anerkannt zu werden.

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Wie fahre ich auf einem Wakeboard?

Ähnlich wie beim Snowboard reichen die Möglichkeiten vom gemütlichen Gleiten, statt im Tiefschnee eben auf dem Wasser, bis zum Erlernen aller möglichen und beinahe unmöglichen Tricks. Der Anfang fällt leichter, wenn man bereits Vorerfahrung in Sachen Gleichgewicht mitbringt, sei es vom Snowboarden, Skaten oder Ähnlichem. Die Kantenbelastung beim Kurvenfahren gleicht dem Snowboarden. Trotzdem ist das Gefühl am Anfang ungewohnt, doch bald macht man sich mit den Kurven vertraut und wagt die ersten Sprünge, weil es einfach unglaublich Spaß macht. Der Zug der Anlage und gezielter Druckaufbau katapultieren den Wakeboarder nach oben und geben ihm so Zeit für Drehungen und Sprünge.

Tipps für den Anfang

Bei einer Bootsfahrt sollten außer dir und dem Fahrer noch ein Beobachter dabei sein. Bevor du dich ausgerüstet mit Schwimmweste oder Neoprenanzug ins Wasser wagst, übst du am besten zuerst an Land. Stell dich auf dein Wakeboard und lass dich ziehen. Der Fuß, den du automatisch für den ersten Schritt verwendest, sollte am Board auch der vordere sein. Der Start erfolgt direkt aus dem Wasser oder über eine Startrampe. Beim Wasserstart legst du dich auf den Rücken, mit den Füßen in der Bindung und lässt das Wakeboard senkrecht zum Wasser vor dir schwimmen. Mit gestreckten Armen hältst du dich am Griff fest und beugst deine Knie, während das Boot langsam anfährt. Wenn das Board aus dem Wasser kommt, stehst du auf und bringst die Boardspitze mit einem Schwung des vorderen Fußes nach vorne. Die Knie bleiben gebeugt und die Arme am Griff gestreckt. Die Füße stehen nun seitwärts zum Board, Schultern und Hüften bilden eine Linie mit deinem Wakeboard und nicht mit dem Boot. Bist du in dieser Position sicher, geht es weiter mit den ersten Kurven. Indem du die Fersen belastest, schneidest du das Fahrwasser, das Wakeboard dreht sich, alles mit Gefühl und nicht zu abrupt. Sonst lässt die Spannung am Seil nach und du verlierst die Kontrolle. Das Seil wird stabil in Hüftposition gehalten. Du lenkst mittels Gewichtsverlagerung, je nach Richtung durch den Druck auf Zehen oder Fersen. Bei Seilbahnanlagen wird die Schwierigkeit variiert, indem die Geschwindigkeit verändert und die Streckenführung des Parcours unterschiedlich gelegt wird. In den Anlagen kann man je nach Können und Geschmack künstliche Hindernisse, sogenannte „obstacles“ überwinden. Die optimale Geschwindigkeit für den erwachsenen Anfänger liegt zwischen 25 und 30 km/h. Bei Kindern sollte man bei etwa 20 km/h ansetzen. Wakeboarden wird auch als Behindertensportart ausgeübt. Für Anfänger werden Schnupperkurse angeboten. Das gesamte Equipment inklusive Schwimmwesten oder Neoprenanzügen kann ausgeliehen werden.

Eintauchen in die Welt der Sprünge und Obstacles

Beim Wakeboarden sind den fortgeschritteneren Fahrern keine Grenzen hinsichtlich Kreativität und Kunststücken gesetzt. Wenn ihr schon sicher eure Runden dreht, könnt ihr euch an den ersten Hindernissen in den Anlagen, den Obstacles, versuchen. Zum Anfangen bietet sich der Kicker an. Box, Slider, Pipes und viele andere Obstacles sorgen für Abwechslung in den Anlagen. Bevorzugt ihr Freestyle, ist eurer Fantasie bei diversen Tricks keine Grenze gesetzt. Bei den Surface Tricks bleibt das Wakeboard an der Wasseroberfläche. Ihr könnt verschiedene Drehungen probieren oder euch einfach mal kurz aufs Wasser legen, nennt sich Body Slide. Nun geht es ab in die Lüfte. Grabs jeder Art sind angesagt. Ihr hält das Board hinten, vorne, seitwärts fest. Es gibt unendlich viele Varianten. Und selbst könnt ihr noch weitere erfinden. Mit Spins werden die Drehungen mit dem Board in der Luft bezeichnet. Vorwärts, rückwärts, halbe, ganze, doppelte Drehungen. Alles, was noch gestanden werden kann, wird ausprobiert. Tricks, bei denen das Board in die Luft zeigt und der Kopf des Wakers zum Wasser, bezeichnet man als Inverts. Was ihr auch bevorzugt, Langeweile kommt bei dieser Auswahl sicher nicht auf.

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Wichtige Merkmale des Wakeboards

Uneingeweihte sehen ein Brett, viele ähnliche Bretter, in unterschiedlichen Farben und Designs. Was aussieht wie ein schlichtes Brett, ist jedoch ein Hightechgerät, im Kopf ausgetüftelt, in der Praxis erprobt und ständig verbessert und weiter entwickelt. Jedes einzelne Merkmal ist dabei mitverantwortlich für die Fahreigenschaften des Boards. Die wesentlichen Eigenschaften des Wakeboards werden durch den Shape (Form) bestimmt. Er besteht aus dem Umriss oder Outline, Base, Rocker, Kantenform und Kern. Die Enden des Boards werden als Tip (Nase) und Tail (Schwanz) bezeichnet.

Outline:

Heute gibt es nur noch symmetrische Wakeboards. Je bauchiger und runder das Board, desto drehfreudiger. Runde Boards sind allerdings auch schwieriger zu fahren. Geradlinige Wakeboards halten leichter die Spur und sind besser zu kontrollieren. Sind die Ecken annähernd rechtwinklig gehalten, trägt dies ebenfalls zur Spurtreue bei. Runde Ecken sind dafür drehfreudiger. Andere Formen entschärfen den rechten Winkel durch einen Knick. Ist dieser Knick flach genug, entsteht in der Mitte eine Spitze. Diese Spitze bewirkt eine weichere Landung, da sie wie ein Bug das Wasser schneidet. Der Doppelknick verschafft dir mehr Kontrolle auf Obstacles.

Die Aufbiegung (Rocker):

Das Fahrverhalten wird sehr stark vom Rocker beeinflusst. Der Continuous agiert wie ein Kreisel mit nur einem Auflagepunkt, äußerst drehfreudig, jedoch schwer zu kontrollieren. Dafür ist er gnädiger gegenüber Fahrfehlern. Der 3-Stage Rocker dagegen ist aggressiver, verlangsamt das Board und lässt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten gut kontrollieren. Bei ihm verfängt sich jedoch die Kante leichter, wodurch er weniger fehlerverzeihend ist. Früher verband man den Continuous Rocker automatisch mit dem Cabel, während der 3-Stage zum Boot gehörte. Das trifft heute jedoch nur mehr eingeschränkt zu. Inzwischen arbeiten viele Wakeboards mit Mischformen wie dem progressiven 5-Stage oder dem Hybridrocker, welche versuchen, eine Kombination aus beiden Welten zu bieten. Sie sind am Cable und am Boot anzutreffen. An das Können und Fingerspitzen- bzw. Fußspitzengefühl des Fahrers stellen diese Wakeboards aber hohe Ansprüche. Noch mehr Ansprüche stellt der Camber Rocker, der eigentlich nur fortgeschritteneren Fahrern und das vor allem am Boot, vorbehalten ist. Generell gilt, je höher der Rocker, das heißt, je größer der Abstand zwischen Boden und Boardspitze bei liegendem Brett, desto langsamer wird das Wakeboard.

Unterschiff (Base):

Der Aufbau der Base setzt sich aus Finnen, Kanälen (Channels) und Profilformen zusammen. Auf die Beschichtung (Grindbase) kann am Boot verzichtet werden. Finnen verleihen dem Wakeboard Stabilität und Führung. Sie können ins Board eingearbeitet (molded-in) oder angeschraubt, also abnehmbar, sein. Die Schraubenfinnen lassen sich teilweise sogar an verschiedenen Positionen befestigen. Finnen findest du fast ausschließlich in der Tropfenform, selten stößt man auf symmetrische Finnen. Angebracht werden sie einzeln oder als Paar. Am Cable sind Finnen eher überflüssig, am Boot jedoch eine Notwendigkeit. Auch die Channels dienen der Führung, indem sie für die geradlinige Strömung des Wassers sorgen. Tiefere Channels sorgen für mehr Führung, dennoch fällt der Effekt geringer aus als bei den Finnen. Meist sind zwei parallele Channels angebracht. An der Kante geführte Channels sorgen zusätzlich für Kantenhalt. Ohne Channels ist die Kontrolle schwieriger, die Drehfreudigkeit dafür umso größer. Anfänger und Profis verlassen sich meist auf ein Wakeboard mit Channels. Unterschiedliche Grundprofile und deren Kombinationen definieren ein Wakeboard. Günstig, da leicht herzustellen, ist die „plane“ Form, die einfach gleichmäßig am Wasser aufliegt. Die konkave Form verleiht dem Board Führung. Sie wird an Tip und Tail verwendet, nicht durchgehend, um zu großer Verkantungsgefahr vorzubeugen. Ein konvexes Unterschiff verschafft dir ein verspieltes, drehfreudiges Board und – nicht zu verachten – auch weichere Landungen. Dafür ist es schwerer zu kontrollieren. Besonders am Cable erfreut sich diese Form großer Beliebtheit, während die V-Base, die einem Schiffsbug nachempfunden ist, häufig am Boot anzutreffen ist. Da diese Form wenig Angriffsfläche bietet, sind diese Boards oft sehr schnell. Die Fahreigenschaften der V-Base siedeln sich in der Mitte zwischen konkaver und konvexer Form an. Nicht nur das Profil des Boards, sondern ebenso die Kantenform beeinflusst die Fahreigenschaften. Spitz zulaufende Kanten erweisen sich als sehr aggressiv und verzeihen kaum Fehler. Als Belohnung bieten sie eine gute Kontrolle auf der Kante. Im Gegensatz dazu geben hochgezogene und runde Kanten weniger Kontrolle, punkten aber dafür bei Schnelligkeit und Fehlertoleranz. Eckige Kanten mit Seitenwand (sidewall) verfügen über eine Art Kantenschutz, gedacht als Schutz im Wakeboardpark.

Kern:

Aus welchem Material besteht das Wakeboard eigentlich? Obwohl man den Kern, die Bauweise des Wakeboards, nicht sieht, ist er für die Qualität des Boards doch absolut entscheidend. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Schaumkern, Vollholzkern und Hybridkern. Der PVC Schaum wird eigentlich nur für Billigboards verwendet, mit denen Runden hinter dem Boot gedreht werden und nicht viel mehr. Für Wakeboards, die etwas aushalten sollen, wird PU Schaum benutzt. Die meisten Einsteigerwakeboards werden mit diesem Material fabriziert. Sie genügen für die Anfangsansprüche im Cablepark und sind zudem relativ billig. Der Hybridkern stellt eine Weiterentwicklung dar. Biegsame Flex-Wakeboards besitzen ihre Flexibilität nicht aufgrund des Holzbauweise. Nein, Hybridkerne sind Materialmischungen. Flexible Schaumkerne werden mit Holz verstärkt. Ebenso kommen Carbon und ABS Kunststoff zum Einsatz. Hybridkerne werden für Fortgeschrittenen- und Profi-Wakeboards verwendet. Der Sinn der Mischmaterialien liegt in der Kombination verschiedener Eigenschaften. Die Professionalität dieser Boards schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Besteht der Kern aus Vollholz, werden die Formen auf einer CNC (Computerized Numerical Control) Fräse vorbereitet. Es ergeben sich stabile Boards. Bambus ist das bevorzugte Holz für Wakeboards. Mehr Qualität bedeutet längerer Fahrspaß, auch wenn natürlich kein Board ewig hält.

Close Toe oder Open Toe – Das ist die Frage

Bei den Bindungen steht man vor der prinzipiellen Entscheidung, ob sichtbare oder verborgene Zehen, sprich open toe oder close toe. Um einem Kind oder Jugendlichen nicht in jeder Saison eine neue Bindung besorgen zu müssen, sollte man auf Open Toe zurückgreifen, da man sich mit dieser Bindung auf keine Schuhgröße festlegen muss. Close Toe ist einem Snowboardboot sehr ähnlich und auf eine Schuhgröße beschränkt. Dieser Bindungstyp ist eigentlich erst bei fortgeschritteneren Fahrern sinnvoll. Dann profitiert der Wakeboarder von der besseren Passform und dem daraus resultierenden sensibleren Ansprechverhalten des Boards. Zudem sind die Zehen bei Stürzen geschützt. Es gibt nicht wirklich die bessere Bindungsvariante, sondern die Wahl fällt aufgrund von individuellen Bedürfnissen und Vorlieben. Je mehr Tricks, desto eher Close Toe, doch auch das muss nicht sein, wie uns der dreifache Weltmeister Frederic von Osten beweist, der noch immer auf Open Toe schwört. Entscheidend ist, dass sich der Fahrer mit der Bindung wohlfühlt und sie ihm optimalen Tragekomfort bietet.

Zubehör: von unverzichtbar bis komfortabel

Aus Sicherheitsgründen unbedingt notwendig ist eine Schutzausrüstung, die aus Prallschutzweste und Helm besteht. Je nach Witterung wird eine Neoprenausrüstung notwendig. Ein Wakeboard Neo Hood für den Kopf und Neoprensocken wärmen zusätzlich in kaltem Wasser. Auch speziell schützende und mehr Halt bietende Wakeboard-Handschuhe finden sich am Markt. Mit einem Wakeboard Repair Stift und Ersatzschnürsenkel bist du auf alle Unannehmlichkeiten vorbereitet. Ein Wakeboard-Poncho dient dir als Umkleidekabine oder zum Aufwärmen nach deinem Wakeboard-Trip. Gut verstaut wird das ganze Zubehör in einer passenden Boardbag.

Boardbag – wie du dein Wakeboard schützt

Lies dir vor dem Kauf genau die Eigenschaften durch, ob sie zu deinem Brett und deinen Ansprüchen passen! Es empfiehlt sich, die Tasche immer etwas länger zu kaufen, um bei einem eventuellen neuen, längeren Board nicht ebenso die Tasche neu kaufen zu müssen. Vergewissere dich auch, dass die Bindung ohne Abmontieren in der Tasche Platz findet. Möchtest du auch das Zubehör wie Prallschutzweste, Helm, etc. verstauen, benötigst du ein Modell mit ausreichend Stauraum. Separate Innentaschen bieten zusätzlich einen guten Aufbewahrungsort für Geldbeutel, Schlüssel, Schraubendreher und ähnliches Kleinzeug. Eine Belüftung ist von Vorteil, um nicht immer den See- und Wassergeruch mitzuschleppen. Durch einen Wasserablauf wird außerdem Schimmel vorgebeugt. Willst du deine Schultern und Rücken nicht überstrapazieren, ist ein Modell mit Rollen anzuraten.

Sicherer Spaß mit Weste und Helm

Ein Helm sollte fester Bestandteil der Ausrüstung sein, außer, du möchtest ganz auf „obstacles“, auf das Befahren von Hindernissen verzichten. In vielen Anlagen besteht Helmpflicht. Ein Helm mit gutem Ohrenschutz ist ratsam. Im Gegensatz zur klassischen Schwimmweste steht bei der Wakeboardweste der Schutz vor Prellungen und Aufschlägen im Vordergrund. Die „Competition Vests“ oder Prallschutzwesten halten den Wakeboarder ohne dessen Mithilfe nur bedingt über Wasser. Weniger Komfort aber vollste Sicherheit bieten dagegen die „Coast Guard Approved“ Schwimmwesten. Auch bei den Prallschutzwesten selbst muss der Wakeboarder wiederum entscheiden, welchen Kompromiss zwischen Tragekomfort und Prallschutz er wählt. Schlupfwesten vermitteln dem Fahrer den Eindruck, gänzlich ohne Weste zu fahren. Dafür muss man Abstriche beim Prallschutz machen und auch das An- und Ausziehen gestaltet sich anfangs nicht ganz einfach. Verfügen sie über einen Gummizug, kann man durch Nachziehen des Gummis das Weiterwerden der Weste ausgleichen und einem Verrutschen beim Sturz vorbeugen. Besser gepolstert präsentieren sich die Westen mit vorne oder seitlich liegendem Reißverschluss, die sogenannten Front oder Side-Zip-Westen. Das klassische Modell der „Front-Zip with Buckle Belt Weste“ bietet das Non Plus Ultra an Prallschutz. Mehrere Steckschnallen (buckles) geben zusätzlich Halt und verhindern ein Verrutschen.

Neopren – die zweite Haut

Im Wasser kühlt der Körper sehr schnell aus. Die meiste Zeit ist man daher in unseren Breiten mit einem Neoprenanzug gut beraten. Wie warm der Anzug ist, darüber entscheidet die Dicke des Neoprens, wobei die Dicke im Brustbereich und die Dicke an Armen und Beinen unterschiedlich ausfallen. Der Wert 3/2 bedeutet z. B. eine Stärke von 3 mm im Brustbereich sowie eine Stärke von 2 mm an den Armen und Beinen. Unter Wakeboardern ist dieses Maß sehr beliebt, da es eine gute Balance zwischen Wärme und Bewegungsfreiheit bietet. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen kaschierten und Glatthaut-Anzügen. Durch den schnellen Wasserabprall am Glatthautneopren verringert sich die Verdunstungskälte – „Wind-Chill-Effekt“ – empfehlenswert für Wintertage. Auf den kaschierten Neopren-Anzügen ist auf der Außenseite eine dünne Lage Nylon aufgeklebt, was sie gegen Abrieb widerstandsfähiger macht. Der Wärmeverlust ist bei diesen Modellen jedoch höher. Das bedeutet, dass im Vergleich ein Glatthautneopren mehr wärmt als ein kaschierter Anzug derselben Dicke. An kälteren Tagen kann man aufrüsten, indem man mit Kopfhaube und Thermounterzieher ergänzt. Die Haube (Neo Hood) sollte eng am Kopf anliegen und über eine Halskrause verfügen, damit kein Wasser eindringt. Neopren-Anzüge gibt es in langer Ausführung („Full“) oder als Shorty, der Sommervariante. Dazwischen gibt es noch Varianten wie den Shorty mit langen Ärmeln oder die „Overknees“, die auch im Sommer die Knie schützen, ohne zu sehr zu wärmen. Der Neoprenanzug sollte so eng anliegen, dass am Hals und an den Armen und Beinen kein Wasser eindringt, andererseits aber allen Gelenken noch genügend Bewegungsfreiheit bieten. Bei Modellen mit Chestzip, einem Reißverschluss auf Brusthöhe, dringt weniger Wasser ein, das Anziehen fällt jedoch schwerer als beim längeren Reißverschluss, dem Backzip. Der Nozip-Anzug verzichtet – wie der Name schon verrät – gänzlich auf den Reißverschluss. Er ist so dehnbar, dass man, wenn auch mühsam, ohne Reißverschluss hineinschlüpfen kann. Zudem bietet er kaum Angriffsflächen für eindringendes Wasser. Wie du dich auch entscheidest, das Wichtigste ist, dass du in deinem Anzug nicht frierst und er dich in deinem Fahrspaß nicht einschränkt.

Für jeden Fahrertyp das richtige Wakeboard

Das beste Board existiert nicht, sondern höchstens das für einen Wakeboarder am besten geeignete Brett. Es ist inzwischen schwierig, bei dem vielfältigen Angebot den Überblick zu bewahren. Mit den folgenden Orientierungshilfen wird es dir leichter fallen. Bei der Wahl des Boards ist entscheidend, dir zu überlegen, welcher Wakeboardtyp du bist. Da wäre zuerst mal der Anfänger, der seine ersten Versuche auf dem Brett wagt. Für ihn ist ein spurtreues und leicht zu fahrendes Brett wichtig, deswegen sollte das Board über tiefe Finnen und Channels verfügen. Später können die Finnen abgeschraubt werden, wodurch das Board schwieriger zu fahren, aber auch drehfreudiger wird. Weiters existieren die klassischen Allrounder, die sowohl Inverts springen, aber auch den Obstacles nicht abgeneigt sind. Die breite Masse gehört diesem Typ an. Es empfiehlt sich ein Wakeboard mit Channels, auf dem zusätzlich Finnen montiert werden können. Beim Erlernen neuer Sprünge geben die Finnen mehr Stabilität. Ein Wakeboard mit Grindbase schützt das Brett zusätzlich vor übermäßiger Abnutzung durch Obstacles. Gewisse Tricks auf Obstacles funktionieren leichter, wenn das Board mit etwas Flex ausgestattet ist. Zusätzlich gibt es aber auch die reinen Obstacles-Liebhaber, die man als „Jibber“ bezeichnet. Sie benötigen ein Wakeboard mit viel Flex und maximal einem Channel. Finnen sind überflüssig, dafür die Grindbase umso notwendiger. Im Gegensatz dazu kommen die „Invertspringer“, welche sich ausschließlich auf Sprünge und Tricks am Wasser konzentrieren, ohne Grindbase aus und fahren bestens mit fest verbundenen Finnen. Der Boot- und Cablefahrer stellt die Wakeboardhersteller vor besondere Herausforderungen. Einerseits sollte das Board steif sein, um einen schnellen Impuls auf der Welle zu erzeugen, andererseits einen guten Kantenhalt durch montierbare Doppelchannels und Finnen haben. Gleichzeitig ist ein V-Rocker Unterschiff für eine weiche Landung gefragt und ein Rockershape für einen guten Pop. Klingt schwierig, trotzdem existieren genügend Boards, die diesen Kompromiss schaffen. Wakeboards finden sich in der Länge von 111 bis 147 Zentimetern. Die Breite variiert zwischen 38 und 50 Zentimetern. Generell tendieren Anfänger zu längeren und breiteren Boards, da sie stabiler sind und weniger Zugkräfte auf den Wakeboarder einwirken. Fortgeschrittenere Fahrer greifen gerne zu kürzeren, schmaleren Boards. Bis zu 50 Kilogramm Körpergewicht eignet sich meist ein Board bis 126 Zentimeter gut. Es existieren jedoch genaue Tabellen, die Gewicht und Körpergröße berücksichtigen. Am Boot sind die Geschwindigkeiten normalerweise höher, deswegen besser ein etwas längeres Wakeboard wählen. Für den Wakeboardanfänger hört sich alles zuerst ziemlich komplex und unüberschaubar an. Aber kein Stress! Lässt du dich von Profis beraten, findest du schnell das am besten zu dir passende Wakeboard – Equipment, das dir optimalen Fahrspaß garantiert.

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