Hast Du Lust auf das spaßige, rasante und abwechslungsreiche Kiteboarden (Kitesurfen), benötigst Du zuerst ein passendes Board. Im Handel bekommst Du viele unterschiedliche Kiteboards, die sich in mehreren Bereichen voneinander unterscheiden.
Es gibt Boards für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, Kiteboards für mehrere Gewichtsklassen und Boards für unterschiedliche Einsatzbereiche (leichter oder starker Wind, glattes Wasser oder Kabbelwasser). Ein klassisches Freeride Kiteboard (auch Old-School Kiteboard genannt) ist ein vielseitiger Allrounder und für Anfänger optimal.
Ein solches Board lässt sich spielerisch und komfortabel fahren, besitzt aber einige Nachteile im Vergleich zu anderen Kiteboards. Möchtest Du lieber sportlicher und dynamischer Kiten oder Sprünge und weitere Tricks mit Deinem Board vollführen, solltest Du Dich entweder für ein Freestyle Kiteboard oder ein Wakestyle Kiteboard entscheiden. Wir helfen Dir bei dieser nicht gerade einfachen Entscheidung und stellen Dir beide Kiteboards ausführlich vor.
Wakestyle Kiteboarding?
Vollführen Kiter verschiedene Tricks und Sprünge, die man vom „Wakeboarding“ her kennt, wird dies als Wakestyle bezeichnet. Der rasante und abwechslungsreiche Wakestyle ähnelt dem Wakeboarding mit einem großen Unterschied: Der Zug durch das Boot wird durch den Kite ersetzt.
Die Sprünge und Tricks führst Du beim Wakestyle ausgehakt sowie mit einem tief gestellten Kite (der Sprung erfolgt ohne Kite-Unterstützung) durch. Die nachfolgenden Tricks und Techniken sind beim Wakestyle besonders beliebt:
- Back rolls
- Front rolls
- Raileys
- Handlepasses
- Front and back Rotationen
- Sprünge über Rampen und Kicker
- Tricks in Kombination mit Grabs
- Tricks in Kombination mit Obstacles und Rails
Wakestyle Kiteboards – Eigenschaften und Voraussetzungen
Wakestyle Kiteboards eignen sich für etwas erfahrenere Anfänger und für Fortgeschrittene Kiteboarder. Bei Profis, die sich hauptsächlich auf radikale Sprünge, Flat Tricks und Big Airs spezialisiert haben, sind die Kiteboards ebenfalls beliebt. Ein Wakestyle Kiteboard zeichnet sich durch seinen Heavy Rocker, steifen Flex und durch die meist tiefen Channels aus. Ein solches Board ermöglicht einen enormen Pop, für den Du beim Kiten eine gute Beinarbeit und viel Kraft benötigst.
Um ein Wakestyleboard richtig gut fahren zu können, solltest Du im Optimalfall eine trainierte Muskulatur und viel Körperspannung besitzen.
Wakestyle-Boards verfügen über explosive und robuste Eigenschaften, sind extrem haltbar und überaus stabil. Sobald Du das Kiten erst einmal beherrscht, kannst Du mit einem solchen Board viele unterschiedliche Tricks und sogar Sprünge in unglaubliche Höhen und ohne Kite-Unterstützung durchführen.
Aufgrund der durchgehend, konkaven Unterschiffe profitierst Du sogar bei hohen Geschwindigkeiten von einer zuverlässigen Kontrolle. Des Weiteren kannst Du das Board vor dem Absprung viel stärker aufladen und profitierst beim Landen von einer guten Spurtreue. Darüber hinaus besitzen die meisten Wakestyleboards messerscharfe Kanten (ermöglichen einen extremen Grip) und radikale Turneigenschaften.
Besonderheiten und Vorteile
Ein Wakestyle Kiteboard ist im Vergleich zu anderen Boards etwas kürzer und wird mit einer festen Bindung (Wakeboardbindung) gefahren. Durch diese sind Deine Füße die ganze Zeit über mit Deinem Board verbunden. Deshalb unterscheidet sich das Boardgefühl auf einem Wakestyle Board deutlich von den herkömmlichen Footpads und Straps, die normalerweise beim klassischen Kitesurfen verwendet werden. Dank der festen Bindung zu Deinem Wakestyle Kiteboard kannst du wesentlich mehr Kraft in Deinem Kite halten und bei Bedarf um einiges leichter abspringen als von anderen Boards.
Entweder fährst Du ein Wakestyleboard mit einer festen Bindung oder Du benutzt Fußschlaufen. Du musst deutlich weniger darauf achten, dass Du aus Deinen Schlaufen rutschst und überhaupt keine Angst haben Dein Board zu verlieren. Dank diesem sicheren Gefühl kannst Du Dich voll auf die Tricks und Techniken konzentrieren. Du stehst auf einem Wakestyle Kiteboard etwas breiter als auf einem Freestyle Board und dadurch profitierst Du von mehr Stabilität sowie einer besseren Kontrolle über Deine Tips. Einige spezielle Wakestyleboards im Handel sind sogar etwas verstärkt und dadurch halten sie den großen Belastungen, die beispielsweise beim Kiten über Obstacles auftreten, noch besser stand. Durch spezielle Carbonlagen werden die Stöße großflächig absorbiert.
Wakestyleboarden im Vergleich zum Wakeboarding
- beim Wakestyleboarden variiert die Zugkraft, während die Geschwindigkeiten und die Zugkraft beim Wakeboarding konstant sind
- beim Kitesurfen bist Du Dein eigener Herr und kannst selbst bestimmen wie schnell Du fährst, wohin Du fährst und vor allem wie lange Du fährst. Beim Wakeboarding sind all diese Werte vorgegeben und Du bist auf das Boot vor Dir angewiesen
- beim Wakestyleboarden kannst Du Deine Arme ausruhen, indem Du Dich einfach einhakst. Fährst Du hinter einem Boot, musst Du die Zugkraft die ganze Zeit über mit Deinen Armen halten.
- im Gegensatz zum Wakeboarding gibt es beim Kitesurfen keine störende Welle (Wake)
- für das Wakestyleboarden benötigst Du einen guten und konstanten Wind. Am besten geeignet dafür sind Flachwasserspots mit maximal kleinen Wellen oder noch besser ein möglichst glattes Wasser
Freestyle Kiteboard – Voraussetzungen und Eigenschaften
Freestyle Kiteboards (werden auch New-School Kiteboards genannt) sind in der Regel etwas härter als herkömmliche Freeride-Boards. Dadurch bist Du beim Kiten spürbar schneller und profitierst von mehr Pop beim Springen. Im direkten Vergleich zu anderen Boards sind die Tips weniger abgerundet und dafür breiter. Dies erhöht zwar den Pop, reduziert auf der anderen Seite jedoch die Carving-Eigenschaften des Boards. Die Outline von einem Freestyle Kiteboard ist sichtbar gerader als von einem Freeride-Board. Der Rocker ist in der Regel mittel bis hoch und hängt vor allem von der „Freestyle-Lastigkeit“ des Boards ab.
Bei den meisten Freestyle Kiteboards befinden sich an der Unterseite Channels und diese sorgen sowohl für bessere Höhelaufeigenschaften als auch für mehr Grip. Die meisten Freestyleboards im Handel sind optimale Allround-Boards für jeden fortgeschrittenen Kiter.
Sie eignen sich hervorragend für Dich, wenn Du auf der Suche nach einem sportlichen aber dennoch komfortablen Kiteboard bist. Mit einem solchen Board funktionieren die meisten Newschool- und sogar viele Oldschool-Manöver.
Freestyle Kiteboards – Besonderheiten und Vorteile
Die meisten Freestyle Kiteboards besitzen ein ansprechendes Retro-Surf-Design. Die Boards sind so konstruiert, sodass sie auch bei schwachem Wind und kleinen Wellen für einen ausdauernden und exzellenten Fahrspaß sorgen. Durch das breite Heck und die runde Nase profitierst Du stets von einer hohen Geschwindigkeit und fühlst Dich in jeder Welle lebendig. Durch spezielle Kanten kann das Freestyle Kiteboard die meisten Schläge gekonnt abfedern und dies mindert die Vibrationen und die Rückfederungen während des Kitens deutlich.
Im Handel gibt es sowohl klassische Freestyle Kiteboards für Fortgeschrittene als auch spezielle Freestyleboards für Anfänger. Letztere zeichnen sich durch eine gelungene Mischung aus den wichtigsten Freeride- und Freestyle-Eigenschaften aus.
Dank einem solchen Board können auch Einsteiger komfortabel und einfach in die spannende und abwechslungsreiche Kitewelt eintauchen. Während Einsteigermodelle eine moderate Stabilität besitzen und eine vielseitige Boardkontrolle ermöglichen, besitzen Freestyle Kiteboards für Fortgeschrittene einen steiferen Flex. Dieser ist primär auf harte Schläge und auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Mit einem solchen Board kannst Du verschiedene Freestyle-Manöver mit einer hohen Geschwindigkeit durchführen und profitierst von einer sicheren Landung. Generell bieten Freestyle Kiteboards eine höhere Performance als andere Boards und halten trotz der hohen Geschwindigkeit auch härteren Schlägen stand.
Freestyleboards sind gute Allround-Boards und zeichnen sich durch ein angenehmes Fahrgefühl sowie ein sportliches Niveau aus. Bist Du auf der Suche nach einem vielseitigen und komfortablen Kiteboard mit viel Radikalität und Pop, so ist ein Freestyleboard die richtige Wahl.
Freestyle Kiteboard oder Wakestyle Kiteboard?
Ein Freestyle Kiteboard ist spürbar härter als ein Freeride Kiteboard und deshalb profitierst Du von einer höheren Geschwindigkeit. Auf der anderen Seite wird ein solches Board im Kabbelwasser zu einem richtigen Unruheherd und erfordert einen weitaus höheren Krafteinsatz von Dir. Durch die breiteren Tipenden und die gerade Outline wird der Pop sichtbar gesteigert. Somit kannst Du Dich auf einem Freestyle Kiteboard deutlich mehr von der Kante aus ins Wasser drücken. Durch diese Eigenschaften ist das geschmeidige und komfortable Cruisen und Carven etwas weniger möglich als bei anderen Boards.
Im direkten Vergleich zu einem Freeride Kiteboard ist der Shape von einem Freestyle Kiteboard sichtbar geradliniger und auch gestreckter. Je nachdem, wie viele „Freestyle-Gene“ das Kiteboard besitzt, liegt die Rockerlinie zwischen 3,5 und 6,5 cm. An den meisten Boards dieser Art befinden sich am Unterwasserschiff sogenannte Channels (CNC gefräste Spurrillen). Dadurch profitierst Du auf dem Wasser von einer viel besseren Griffigkeit und von besseren Höhelaufeigenschaften. Ein Freestyle Kiteboard ist bestens für dich geeignet, wenn du ein fortgeschrittener Kitesurfer bist und einen optimalen Alleskönner suchst. Mit einem solchen Kiteboard kannst Du sowohl dynamisch als auch sportlich Kiten und dies funktioniert eingehakt und ausgehakt. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Freeride Kiteboard (5 cm) sind die Finnen von einem Freestyleboard etwas kleiner (3,5 bis 4 cm). Dadurch benötigst Du etwas mehr Können und Erfahrung, um zu verhindern, dass das Board ausbricht. Auf der anderen Seite lässt sich das Board somit um einiges leichter am Wasser drehen.
Wakestyle Kiteboards sind in direkten Vergleich dazu etwas robuster und wiegen in der Regel mehr. Sie eignen sich um einiges besser für Tricks und Sprünge und ähneln den handelsüblichen Wakeboards. Der extreme Rocker sorgt für einen progressiveren Pop und die Boards sind durch die Inserts besonders gut für das Kiten mit Boots geeignet. Viele Wakestyle Kiteboards werden nur mit kleinen Finnen gefahren und dies macht die Boards extrem beweglich. An der Unterseite befinden sich Konkaven und Channels und diese sorgen für die nötige Griffigkeit beim Kiten. Wakestyleboards sind eher weniger gut geeignet für Leichtwind und nicht die beste Boardwahl, wenn Du in Höhe laufen willst. Die Boards funktionieren am besten auf spiegelglattem Wasser.
Die Kaufempfehlung
Generell solltest Du Dich auf Deinem gekauften Kiteboard vor allem wohl fühlen und mit dem Board lange Spaß haben. Das Kiteboard muss zu Deiner Körpergröße, Deiner vorhandenen Erfahrung und Deinen Vorlieben passen. Magst Du es lieber rasanter und legst keinen großen Wert auf besondere Tricks, ist ein Freestyle Kiteboard wahrscheinlich die bessere Wahl. Mit einem solchen Board kannst Du viele schneller fahren und Dich leichter drehen. Dennoch sind ein paar Tricks und einige Manöver möglich. Stehst Du hingegen primär auf Tricks und möchtest mit Deinem Board über Hindernisse springen, solltest Du Dich in jedem Fall für ein Wakestyle Kiteboard entscheiden.
Weiterführende Links:
- https://www.youtube.com/watch?v=GQQ2J4yzRqo
- https://www.mackiteboarding.com/news/wakestyle-vs-freestyle/
- https://kiteforum.com/viewtopic.php?t=2372248
Bilder:
- Photo by APG Graphics from Pexels
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