Das Foiling (Foil, Hydrofoil) gibt es seit mehreren Jahren beim Segeln (Windsurf Foiling) und seit einigen Jahren beim Kitesurfen (Kite Foiling). Jetzt ist der Trend auch beim Stand Up Paddleing (SUP Foiling) angekommen. Die besondere Technik erinnert auf den ersten Blick an „Marty McFly“ im weltbekannten Kinoklassiker „Zurück in die Zukunft“.
Kein Wunder, denn bei dieser jungen und trendigen Art zu Surfen, Kiten oder Paddeln gleiten die Sportler fast genauso über das Wasser wie auf einem futuristischen Hoverboard.
Foiling – rasante und junge Trendsportart
Trotz der futuristischen Optik ist das Foiling vollkommen real und macht eine Menge Spaß! Der neue Trend, der eigentlich schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, wird aktuell von immer mehr Wassersportlern entdeckt.
Jeder Zuschauer wird sich sofort fragen, was denn wohl hinter dieser mysteriösen Finne steckt, durch die das Brett quasi wie in der Luft schwebt. Grundsätzlich sieht das Foil ähnlich aus wie eine längere Finne samt Tragflächen.
Genau so wie bei der klassischen Finne befindet sich das Foil nicht auf oder über dem Board, sondern darunter. Sobald ein Wassersportler mit seinem Board eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hat, sorgt das Foil dafür, dass sich das Brett aus dem Wasser hebt. Somit gleitet der Sportler nicht mehr auf, sondern schwebt in einer geringen Höhe über dem Wasser.
Die neue Definiton des „über das Wasser gleiten“
Das Foiling ermöglicht eine vollkommen andere Art von Gleiterfahrung und vermittelt dem Wassersportler fast schon ein Gefühl vom Fliegen. Aus der Ferne betrachtet sieht es so aus, als würde der Wassersportler mit seinem Brett richtig in der Luft schweben.
Aufgrund der speziellen Finnen erinnert das Foiling an die auf dem Wasser schwebenden Tragflächen-Boote. Das einmalige Gefühl des Fliegens ist nicht ausschließlich der Grund dafür, dass das Foiling immer mehr Wassersportler begeistert und wie magisch anzieht.
Noch schneller dank der Foiling Finne
Dank der Foil-Finne ist jeder Sportler um ein Vielfaches schneller und kann größere Entfernungen auf dem Wasser wesentlich leichter zurücklegen. Dies funktioniert jedoch nicht von alleine. Zunächst müssen die Wassersportler eine bestimmte Angleitgrenze überwinden.
Laut einiger Experten müssen die Sportler mit ihren Brettern zuerst eine Geschwindigkeit von 20 bis maximal 22 Stundenkilometer erreichen. Erst ab einer solchen Geschwindigkeit hebt das Brett richtig von der Wasseroberfläche ab und die Sportler erleben das einmalige Gefühl des „Fliegens“.
Tipps und Tricks für den Einsatz der Foils
- die Foils werden mit Schrauben sicher am Board befestigt
- es sollten auf jeden Fall Schrauben verwendet werden, die nicht rosten können
- bevor Du mit Deinem Brett ins Wasser gehst, stell sicher, dass alle Schrauben fest angezogen sind
- nach jedem Gebrauch sollten die Foils gründlich mit Wasser abgespült werden
- die Anoden stets im Auge behalten, diese werden mit der Zeit durch die starke Kräftewirkung ausleiern
- es darf kein Sand in das Gewinde gelangen
- bei einem längere Nicht-Gebrauch sollten die Foils komplett auseinandergebaut und sicher gelagert werden
Kite Foiling – nur Fliegen ist (noch) schöner?
Das Kitesurfen (Kiteboarden) ist eine beliebte Wassersportart, die sich aus dem Kitesailing heraus entwickelt hat. Die Wassersportler stehen auf einem Board, welches optisch an ein kleines Wakeboard oder Surfbrett erinnert und werden von einem speziellen Lenkdrachen (Kite) gezogen.
Das gekonnte Zusammenspiel zwischen Wind (mittels ausgerichtetem Zug des Lenkdrachens) und Wellen ermöglicht Tricks und Sprünge. Beim klassischen Kitesurfen sind die Wassersportler immer auf eine entsprechende Windstärke angewiesen, ohne ausreichend Wind ist Kitesurfen nicht möglich. Aufgrund dieser deutlichen Einschränkung probieren viele Kitesurfer das trendige Kite Foiling aus.
Mit wenig Wind zum Gleiten
Anders als beim klassichen Kitesurfing ist die benötigte Windstärke deutlich geringer. Bei dieser jungen Variante des Kitesurfen’s werden kommen sogenannten Foilboards (Hydrofoil) zum Einsatz. Dieses spezielle Board besitzt eine schwert-artige Verlängerung und verfügt über Tragflächen, die unter dem Brett angebracht sind.
Erreicht der Kitesurfer beim Kite Foiling mit seinem Brett die nötige Geschwindigkeit, schwimmt das Foilboard durch den dynamischen Auftrieb der Tragflächen auf und die Wassersportler surft auf den Tragflächen der Finne. Für einen Zuschauer, der das Kite Foiling aus der Ferne betrachtet, sieht es so aus, als würde der Kitesurfer wie magisch auf dem Wasser schweben.
Kite Foiling perfekt für ein Light Wind Session
Der große Vorteil beim Kite Foiling ist nicht nur die beeindruckende Optik, sondern die höhere Geschwindigkeit bei weniger Windstärken. Der Wasserwiderstand ist im Vergleich zum klassischen Kitesurfboard um einiges geringer und dadurch eignen sich Foilboards für den Einsatz bei wenig Wind. Das Kite Foiling ist dank der speziellen Bauart der Bord an deutlich mehr Gewässern möglich als das klassische Kiteboarden. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit eignet sich die junge Trendsportart besonders gut für Rennen und Turniere.
Für viele Enthusiasten stellt das Kite Foiling sogar die ultimative Leichtwindlösung dar. Bei vielen Wassersportlern sieht das Ganze fast schon spielerisch aus: Als wäre es das natürlichste der Welt, rund einen halben Meter oberhalb der Wasseroberfläche zu schweben, sich vom Kite antreiben zu lassen und dabei auf einem Flügel aus Carbon oder Leichtmetall zu stehen.
Kite Foiling will gelernt sein.
Dabei ist es gar nicht so einfach, das Kite Foiling zu erlernen geschweige denn zu meistern. Erfahrung beim klassischen Kitesurfing ist in jedem Fall von Vorteil, jedoch gibt es einige Unterschiede.
Die nachfolgenden Tipps und Tricks sollen Anfängern den Einstieg in das Kite Foiling erleichtern:
- ein anfängerfreundliches (sollte nicht allzu schnell sein) und ordentliches (nicht ganz so günstiges) Foilboard kaufen
- in der Anfangszeit zur Sicherheit einen Helm tragen
- einen Lenkdrachen mit guten Relaunch-Eigenschaften (Low-Wind-Bereich) und einer gleichmäßigen Kraftentfaltung benutzen
- besser einen etwas kleineren als einen zu großen Lenkdrachen verwenden
- einen geeigneten Kite-Foiling-Spot mit kleinen oder besser keinen Wellen sowie konstanten Windverhältnissen suchen
- die ersten Schläge so klassisch wie möglich fahren und sich an das Kitefoil erstmal gewöhnen
- das Gewicht auf den Vorderfuß und nicht wie beim klassischen Kitesurfen auf den hinteren Teil verlagern
- auf Gewalt und zu viel Kraft verzichten
- bei der richtigen Geschwindigkeit geschieht das Abheben automatisch
- so ruhig als möglich auf dem Brett stehen und nicht wackeln
- im Schwebezustand die Hüften etwas nach vorne oder alternativ nach hinten schieben und damit die Höhe korrigieren
- bei einem Sturz so weit als möglich vom Kitefoil abstoßen
Eine aktive Wettkampf-Szene hat sich bereits gebildet
Aufgrund der großen Beliebtheit und der stetigeren Verbreitung des Trendsports, zählt das Kite Foiling mittlerweile offiziell zur olympischen Segel-Familie. Im Jahr 2024 können Kitesurfer auf ihren Tragflächen-Brettern um olympische Medaillen kämpfen. Schon jetzt dürfen die Kite Foiler bei der „World Cup Tour“ von World Sailing teilnehmen.
Die Kite’s der Teilnehmer haben eine vorgegebene Leinenlänge und die Vorfahrtsregeln sind mit dem klassischen Segeln identisch. Der größte Unterschied vom trendigen Kite Foiling zum klassischen Segeln ist die enorme Geschwindigkeit.
Kite Foiler absolvieren die Rennen nicht etwa bei 8 oder 10 Knoten, sondern „rauschen“ mit mehr als 24 Knoten an Geschwindigkeit über die Strecken und erreichen zusätzlich noch eine erstaunliche Höhe. Ist der Wind besonders stark und das Kite entsprechend kleiner, lassen sich Geschwindigkeiten von knapp 40 Knoten erreichen. Die Drachen dürfen beim Kite Foiling für offizielle Rennen 7 bis 21 Quadratmeter groß sein.
Die hohe Geschwindigkeit kann für die Wassersportler zu einem größeren Problem werden, denn dadurch wird das taktische Segeln größtenteils minimiert. Das elegante Wenden lässt sich auf den Tragflächen erstaunlich schnell absolvieren.
Im Hinblick auf die hohe Geschwindigkeit kosten die eleganten Wendemanöver zu viel Zeit und werden von den Wassersportlern auf ein Minimum reduziert. Dennoch ist das moderne Kite Foiling für jeden Segler eine durchaus attraktive und fordernde Disziplin.
Windsurf Foiling – rasant und actiongeladen
Vor gut einem halben Jahrhundert wurde das Windsurfen erfunden und erfreut sich nach wie vor einer zunehmenden Beliebtheit. Mittlerweile sieht man mehr und mehr Boards, die nicht mehr auf der Wasseroberfläche gleiten, sondern über diese schweben. Dank den Hydrofoils können Windsurfer fast schon über das Wasser fliegen und benötigen dazu nicht einmal mehr einen starken Wind.
Es ist noch nicht so lange her, als die ersten Wassersportler riesige XXL-Foils an ihre Boards schraubten und auf vollkommen undefinierbaren Kursen im Wasser glitten. Während viele Zuschauer in der Anfangszeit oftmals nur den Kopf schüttelten, gibt es heute mehr und mehr Nachahmer.
Der Flauten Killer unter Deinem Board.
Die auf den ersten Blick recht absurd aussehende Low-Wind-Beschäftigung hat sich mittlerweile durchgesetzt und erfreut sich an einer steigenden Beliebtheit.
Jeder Windsurfer, der eine solche Foil Finne einmal an seinem Board ausprobiert hat, ist begeistert! Die Surfer schwärmen begeistert von den neuen Möglichkeiten: Sie schweben geradezu schwerelos über dem Wasser und hören die Schaumkronen unter ihren Brettern durchbrechen. Viele Windsurfer sind sogar der Meinung, dass das Foiling fast genauso schön wie Fliegen ist.
Windsurf Foling hat viele Vorteile
Mehr und mehr Windsurfer entscheiden sich aufgrund der sichtbaren Vorteile für Foils. Durch das Foiling können die Wassersportler ohne viel Wind aufs Wasser gehen und kommen recht schnell ins Gleiten. 4 bis 6 Knoten Wind sind in den meisten Fällen mehr als genug. Ohne die Foils wird wesentlich mehr Wind benötigt und ohne die Windstärke ist das klassische Windsurfen nicht möglich.
Obwohl das Foiling beim Windsurfen noch in den Kinderschuhen steckt, begeistert die vorteilhafte Technik mehr und mehr professionelle Surfer. Mittlerweile finden die ersten Wettkämpfe mit einer Foilwertung statt. Der erste Foiling Grand Prix in Europa wurde in Österreich am Neusiedler See durchgeführt.
Die Tragflächen heben Dein Windsurf Board aus dem Wasser
Das Hydrofoil kann jede Art von Surfbrett ab einer bestimmten Geschwindigkeit mühelos aus dem Wasser heben. Am Ende der langen Finne befindet sich eine größere Tragfläche und diese ähnelt von ihrer Form her einem Flugzeugflügel. Die Tragfläche entwickelt durch das darüber- und darunter-strömende Wasser eine immer stärkere Auftriebskraft und drückt mit dieser das Brett aus dem Wasser.
Schnell auch bei wenig Wind
Beim Windsurf Foiling werden der Reibungswiderstand und die Verdrängung des Rumpfes deutlich verringert und die Kräfte, die normalerweise gegen einen Antrieb wirken, entfallen fast vollständig. Dadurch werden die Bretter zum einen deutlich schneller und zum anderen wird die benötigte Antriebskraft (die aktuelle Windstärke) spürbar geringer.
Ein Langer Weg bis zum Windsurf Foiling
Die Hydrofoils kommen erst seit wenigen Jahren beim Windsurfen, Kiten und Segeln zum Einsatz. Die Idee für die Foils entstand jedoch bereits um 1900 herum. Zu dieser Zeit wurden die ersten Tragflügel-Boote gebaut. Es dauerte viele Jahre, bis die Foils im Bereich des Wassersports zum Einsatz kamen. Dank den ersten größeren Erfolgen im Segelsport, erlangten die Finnen eine breite Aufmerksamkeit.
Der Foil-Boom im Windsurfen lies dennoch einige Zeit auf sich warten und schaffte erst im Jahr 2016 so richtig den Durchbruch. Viele Surfer-Promis hegen die Hoffnung, dass die Foils das Windsurfen wieder so richtig hip machen. Seit 2017 sind im Handel zahlreichen Foil-Produkte für die breite Masse erhältlich.
Sehr hohe Geschwindikeiten beim Windsurf Foiling möglich.
Das wohl wichtigste Foiling-Argument sind die hohe Geschwindigkeit und die garantierte Action. Ab einer Windstärke von rund 6 Knoten hebt ein modernes Brett in die Lüfte ab.
Durch die hohe Geschwindigkeit und den geringen Wind sind die taktischen Optionen der Surfer etwas begrenzt. Während es beim Kiten kein Problem darstellt, im Falle einer Wende sicher auf der Tragfläche zu verweilen, gelingt dies beim Foiling Windsurfern noch nicht. Auch wenn es den Anschein macht, geht es nicht nur um eine maximal hohe Geschwindigkeit. Beim klassischen Windsurfen wurde die 50-Knoten-Barriere schon vor einer Weile geknackt. Im Gegensatz dazu kommen nur die wenigsten Foiling Windsurfer über 30 Knoten. Dennoch ist die PWA (Professional Windsurfers Association) der Meinung, dass die Hydrofoils dem Windsurfen wieder neues Leben einhauchen.
Klare Regeln im Wettkampf
Laut der PWA darf ein professionell einsetzbarer Foil-Schaft maximal 1,15 Meter lang sein. Die Flügel dürfen maximal 1 Meter breit sein. Insgesamt darf die Konstruktion 1,20 Meter lang sein.
Windsurf Foiling zum Einstieg nicht zu empfehlen
Das Windfoiling ist grundsätzlich schnell zu erlernen, vor allem wenn die Wassersportler sich bereits mit dem klassischen Windsurfen auskennen. Mit dem Foiling direkt zu beginnen, ohne Erfahrung mit dem Windsurfen zu haben, ist nicht empfehlenswert.
Beim Foiling müssen die Windsurfer so gerade als möglich auf ihrem Brett stehen und ihren Schwerpunkt die ganze Zeit über halten.
Das spiel mit der Balance
Des Weiteren müssen die Surfer zwischen ihrem hinteren und vorderen Fuß eine optimale Balance hinbekommen. In der Anfangszeit müssen sich die Foil-Sportler vor allem daran gewöhnen, die Finnen mit möglichst kleinen Körperbewegungen zu kontrollieren. Nach der Anfangszeit werden die Wassersportler ihr Körpergewicht entsprechend einsetzen und die richtige Board-Position gefunden haben.
Das Windfoiling benötigt einen weitaus geringeren Körpereinsatz als das normale Windsurfen. Anfänger sollten beim Kauf ein Foil mit viel Auftriebskraft und Profil bevorzugen und vor allem Wert auf Stabilität und Sicherheit legen.
Die Geschwindigkeit ist gerade in der Anfangszeit weniger wichtig und sollte gegenüber den anderen Kriterien vernachlässigt werden.
Foiling ist nicht gleich Foiling
Es spielt einen großen Unterschied, ob sich ein Wassersportler für das Kite Foiling, SUP Foiling oder Windsurf Foiling entscheidet. Bei allen 3 jungen Trendsportarten spielt die Geschwindigkeit eine große Rolle und der Einsatz ist bei geringeren Windverhältnissen möglich.
Deutliche Unterschiede in Länge, Breite, Höhe und Profile
Selbst wenn sich die Foils auf den ersten Blick ähnlich sehen, lassen sich diese nicht direkt miteinander vergleichen. Die vorderen und die hinteren Flügel eines SUP Foilboards haben unterschiedliche Längen, Breiten und Profile. Die verbindende Längsstrebe ist von Board zu Board unterschiedlich lang. Bei der Finnen-länge gibt es gravierende Unterschiede – von geringen 45 cm bis hin zu beachtlichen 95 cm.
Die bekannten Hersteller möchten das SUP Foil so schnell als möglich im Breitensport etablieren und arbeiten schon heute an den kommenden Foil-Generationen der nächsten Jahre.
Besonders groß sind die Unterschiede zwischen einem Windsurf- und einem Kitefoil. Auf einen Drachen wirken vollkommen unterschiedliche Kräfte als auf ein Segel und somit sind die Windsurffoils um einiges steifer und größer.
Das Windsurfmaterial ist aktuell noch teuer, dies wird sich mit der Zeit ändern. Die bisherigen Foils im Handel werden fast vollständig aus Carbon hergestellt. Aus diesem Grund kostet ein handgefertigtes Foil rund 1.800 Euro. Je nach Hersteller, Qualität und Größe liegen die Preise für ein Hydrofoil zwischen 1.400 und 2.200 Euro. SUP Foilboards kosten je nach Hersteller und Material zwischen 1.000 und 2.500 Euro.
Bei jeder Art von Foiling zählt Carbon zu den besten Materialien und kostet am meisten Geld. Mit der Zeit wird die Auswahl größer werden und durch andere Materialien, wie Aluminium, lassen sich die Herstellungskosten senken.