Fahren mit dem SUP bei Wind | Stand up Paddle Ratgeber

SUP Ratgeber

Stand-up-Paddling macht Spaß und ist nicht allzu anspruchsvoll, außer es herrscht schlechtes Wetter. Das kann nicht nur nervig, sondern in schlimmen Fällen auch gefährlich werden. Eine besondere Herausforderung stellen windige Verhältnisse dar. Mit dem Wind auf dem Wasser gehen zwei Probleme einher: Zum einen ist die Wasseroberfläche spürbar unruhiger, zum anderen ist der Wind in der Lage, den Paddler davonzuwehen.

Das Paddeln bei Wind kann daher einiges von dir abverlangen. Wie bewältigst du die Situation und rettest dich im Notfall zurück an Land?

Erste Paddelversuche bei Wind?

Das Lernen von SUP bei windigen Verhältnissen ist nicht zu empfehlen. In der Regel unterschätzen Anfänger die Kraft des Windes und wundern sich dann vielleicht, dass sie weit abgetrieben wurden. Gegen den Wind zu paddeln erfordert Kraft und Ausdauer, die nicht jeder Anfännger mitbringt. Aber auch trainierte Sportler überschätzen ihre Fähigkeiten leicht, daher sollten die ersten Paddelausflüge möglichst bei Windstille oder in einem windgeschütztem Bereich stattfinden.

4 Tipps zur Vorbereitung Deiner SUP Tour

1. Behalte das Wetter im Auge

Wer eine Stand-up-Paddling-Tour plant, sollte rechtzeitig den Wetterbericht checken. Zwar gibt es inzwischen auch Ausblicke für die nächsten 16 Tage, doch wirklich verlässlich sind nur die Voraussagen für die kommenden sieben Tage. Beim Beobachten der voraussichtlichen Wetterverhältnisse für eine geplante Tour in den nächsten Tagen solltest du also öfter mal den Bericht prüfen und spontan bleiben. Bei einigen Verhältnissen solltest du auf das Paddeln lieber verzichten, dazu zählen:

  • Gewitter, Unwetter und starker Regen
  • Sturm und starker Wind
  • schlechte Sichtverhältnisse wie Nebel

Beachte unbedingt, dass ein Unwetter auch ohne jede Vorwarnung aufkommen kann. Daher ist es wichtig, die Gegend zu kennen und schon vor der Tour zu wissen, ob es sich um eine Region mit berüchtigter Wetterlage handelt.

2. Benutze eine Leash

Jeder kann mal ins Wasser fallen. Bei Wind, Strömung und Wellengang führt das allerdings zu einer besonderen Situation: Dein Board kann von dir abgetrieben werden. Ins Wasser fallen, wieder auftauchen und feststellen, dass dein Brett schon zehn Meter weit entfernt ist, ist definitiv eine unangenehme Erfahrung. Vielleicht schaffst du es noch einmal zum Board, doch was wenn nicht? Das Tragen einer Leash ist bei Wind, Strömung und Wellengang daher eine gute Idee. Da sich eine Leash in Gewässern leider verfangen kann, sollte sie unbedingt eine Panikauslösung umfassen, damit du dich befreien kannst – vor allem auf Fließgewässern. Dabei gilt, dass man die Leash nicht am Fuß befestigt, und nicht nur auf Flüssen aus besonderen Sicherheitsgründen immer an der Hüfte oder der Schwimmweste. Es sind schon Paddler ertrunken, weil sie durch die mitreißende Strömung die Leash am Fuß nicht alleine entfernen konnten.

3. Lerne alles über das Gewässer

Du willst auf einen großen See raus? Aufs Meer? Oder auf den Fluß? Bevor du auch nur dein Brett in Ufer-nähe bringst, solltest du wissen, womit du es zu tun hast. Finde heraus, ob und vor allem wo Schiffsverkehr aufkommt oder wo sich Wassersportler treffen. Gibt es Tiere im und auf dem Wasser, die dir gefährlich werden könnten, indem sie dein Board von unten anstupsen oder dich von oben angreifen? Gibt es starke Strömungen, die du besser meidest? Oder starke Winde, die das Gewässer auszeichnen? Wie sieht es mit der Infrastruktur auf dem Wasser aus: Gibt es Sturmwarnleuchten oder dergleichen? Eine erste Anlaufstelle für Informationen ist das Internet. Hier kannst du nicht nur Wikipedia-Artikel lesen, sondern dich auch mit anderen SUPlern austauschen. Gespräche mit ortskundigen Seglern, Kanuten und sonstigen Wassersportlern geben ebenso Aufschluss. Darüber hinaus kannst du vor Ort mit Menschen vom Boardverleih sprechen und sogar die regionale Wasserwacht befragen.

4. Schätze dich realistisch ein

Menschen überfordern sich leicht, weil sie glauben, sie könnten mehr als es der Realität entspricht. Beim Stand-up-Paddling ist das im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich. Aus diesem Grund solltest du nicht gleich auf anspruchsvolle Seen mit markanter Wetterlage oder gar aufs Meer raus.

Bleibe auf deinem Level und wähle lieber ein Ziel aus, das unter deinen Fähigkeiten ist, als dich zu überschätzen. Wenn du gut bist, findest du eine Herausforderung, die dich fordert, ohne dich zu überfordern. Anfänger sind auf ruhigen, schmalen Flüssen ohne Schiffsverkehr und mit Windschutz am besten aufgehoben.

Die 5 wichtigsten Regeln für Sicherheit bei SUP Ausflügen mit Wind

Safety first! Eine der wichtigsten Regeln für mehr Sicherheit beim Paddeln lautet: Entferne dich niemals weiter vom Ufer, als du auch zurückschwimmen kannst. Beachte dabei, dass du nicht in die Nähe giftiger Quallen oder Algenfelder paddelst, wo du beim Schwimmen gestochen werden oder dich verfangen könntest. Auch andere besondere Stellen wie Wasserfälle oder Strömungen sind besser zu meiden, wenn dir Erfahrung fehlt.

1. In der Gruppe unterwegs sein

Allein paddeln? Das ist nicht immer eine gute Ideen. Im Notfall kann sich eine zweite Person als Rettung erweisen. Außerdem profitierst du natürlich von der Gesellschaft. Wenn das Wetter plötzlich rau wird und ihr euch zurück ans Ufer kämpfen müsst, könnt ihr euch anfeuern, gegenseitig unterstützen und unter Umständen auch retten. Bist du dir unsicher auf dem Wasser oder bist nicht so gern allein, suche dir einen oder mehrere Begleiter, die mit dir zusammen paddeln gehen.

2. Allein auf dem Wasser – gute Idee oder nicht?

Du möchtest lieber allein paddeln? Das kann wunderschön sein und für ultimative Erfahrungen sorgen. Sorge aber vor der Session dafür, dass zumindest jemand weiß, wo du bist und wann du zurückkehrst. Sollte etwas passiert sein, kann die Person dir vielleicht helfen. Aus diesem Grund ist auch die Mitnahme eines eingeschalteten und wasserdicht verpackten Handys zu empfehlen, damit du dir im Notfall Hilfe rufen oder geortet werden kannst. Auch ein Ausweis sollte mit.

3. Als Nichtschwimmer beim Stand-up-Paddling

Nichtschwimmer sollten auf SUP von Vornherein verzichten. Wer es dennoch machen will, sollte sich auf sehr einfache Gewässer beschränken und immer eine Schwimmweste tragen. Die Wahrscheinlichkeit, vom Board ins Wasser zu fallen und wie ein Stein unterzugehen, ist groß. Kinder und Erwachsene, die das Schwimmen noch nicht oder nicht ausreichend gelernt haben, dürfen niemals unbeaufsichtigt auf ein Board gelassen werden! SUP ist allerdings eine gute Motivation, um endlich selbst Schwimmen zu lernen. Man kann diese Fähigkeit immer gebrauchen!

Dazu zählen übrigens auch alle schwimmunfähigen Personen: Menschen mit bestimmten Lähmungen, Amputationen oder altersbedingten Bewegungseinschränkungen zum Beispiel. Zwar gibt es auch sogenannte Sit-up-Paddler, das heißt Paddler im Rollstuhl, doch sind diese meist in der Lage, sich zu helfen und sie werden von Helfern begleitet.

4. Die Sinne müssen uneingeschränkt mit aufs Wasser

Beim Paddeln unter Windbedingungen kannst du schnell in eine gefährliche Situation geraten, die alle deine Sinne erfordert, um dir zu helfen. SUP sollte daher immer bei klarem Bewusstsein betrieben werden – natürlich bei jeglicher Wettergrundlage. Alkohol, Drogen und diverse Medikamente führen dazu, dass man sich unnötig in Gefahr begibt und im Zweifel nicht angemessen reagieren kann. Die Einnahme dieser Substanzen kann lebensgefährliche Folgen haben, weshalb du niemals benebelt auf ein Board steigen solltest. Sorge lieber dafür, dass du unterwegs nicht plötzlich schwach wirst, weil du vor der Tour nicht genug gegessen oder getrunken hast.

5. Kleidung ist ein wichtiger Schutz

Beim Paddeln ist die richtige Kleidung sehr wichtig, zum Beispiel solltest du dich im Sommer durch das Tragen einer Kopfbedeckung vor einem Sonnenstich schützen. Außerdem ist eine Schwimmweste immer eine gute Idee, vor allem aber in anspruchsvollen Gewässern. Speziell bei Wind kann dir winddichte Kleidung zusätzliche Vorteile haben. Die Kombination aus Schwitzen und Wind ist durchaus in der Lage, einen Menschen stark auszukühlen. Auch wenn du den Eindruck hast, den Wind auf dem Board bewältigen zu können: Sobald du frierst, solltest du die Tour lieber abbrechen.

Was ist zu tun – plötzliches Windaufkommen auf einer Tour

Wind bricht manchmal auch plötzlich aus und nicht immer wird er von dir oder Wetterexperten erwartet. Dann lasse es nicht drauf ankommen und denke, dass er genauso schnell wieder geht, wie er gekommen ist. Sicherheit geht vor! Als verantwortungsvoller Paddler solltest du also so schnell wie möglich wieder zurück ans Ufer paddeln, wenn du den Eindruck hast, dass es gerade brenzlig wird.

Downwind: Segen oder Fluch?

Wenn Stand-up-Paddler beim Tourstart am Ufer eines Flusses feststellen, dass sie sogenannten Downwind haben, freuen sich viele, vielleicht auch du. Denn Rückenwind lässt es vielleicht sogar zu, dass du dich gemütlich auf dem Wasser treiben lassen kannst. Doch ist das wirklich ein Grund zur Freude? Es kommt immer darauf an, ob du später dieselbe Strecke wieder zurück musst. Genießt du auf dem Hinweg Downwind, musst du auf dem Rückweg vermutlich gegen den Wind ankämpfen. Dann bist du aber vielleicht schon ausgepowert und schaffst es nicht mehr. Wer die Wahl hat, startet lieber an einer Stelle, an der er zuerst den Gegenwind bewältigen kann, um den Rückweg entspannt mit Downwind zu genießen.

Früherkennung von Wind auf Tour

Kann man aufziehendes schlechtes Wetter selbst erkennen? Das erfordert eine Menge Know-how, das du dir natürlich mit einem gewissen Engagement in deiner Freizeit aneignen kannst. Im Zweifel kann dir dieses Wissen dein Leben retten. Prinzipiell ist es daher eine sehr gute Idee, mehr über das Wetter und die Frühwarnzeichen von Wetterumschwüngen zu lernen, um rechtzeitig zu wissen, wann es Zeit ist ans Ufer zurückzukehren.

Tipps: So paddelt man bei Wind richtig

Wenn Gegenwind jedes Vorankommen erschwert oder sogar verhindert, hilft nur eines: Die Angriffsfläche muss so klein wie möglich werden. Das bedeutet für dich als Paddler, dass du dich hinkniest oder in extremen Fällen auch hinlegst. In dieser Position ist zwar das Paddeln nicht mehr so leicht, aber der Widerstand lässt spürbar nach. Beim Knien kannst du weiter dein Paddeln benutzen, beim Liegen solltest du auf deine Hände setzen. Falls du merkst, dass nichts mehr hilft und du immer weiter in gefährliches Terrain abdriftest, zögern nicht lang und besorge dir über dein eingepacktes Handy Hilfe.

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