Kitesurfen & Kiteboarding der richtige Einstieg in den Kitesport.

Kite Ratgeber

Schon im frühen 19. Jahrhundert entwickelt ein Lehrer in England den ersten großen Lenkdrachen, der dem Prinzip des Kitesurfens schon nahe kommt.

Zu dieser Zeit will er jedoch Kutschen und kleine Boote damit antreiben und die Drachen vor allem als Alternative zu Pferden als Antriebskraft populär machen. Leider ist die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt nicht bereit für seine Idee und sein Konzept wird mit den Jahren nahezu vollkommen vergessen.

Nach fast einem Jahrhundert, 1903, ergreift ein Pionier der Luftfahrt, Samuel Franklin Cody, die Idee neu auf und schafft es mit einem kleinen Boot den Ärmelkanal zu überqueren. Das Boot wird dabei ausschließlich von einem Kite angetrieben.

Im Laufe der Zeit werden immer bessere und robustere Materialen und Fasern entwickelt, sodass die Drachen eine immer bessere werdende Qualität aufweisen. In den 1970er-Jahren konnten die durch einen Kite angetriebenen Boote schon eine Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde erreichen.

Fast zeitgleich entstehen außerdem Systeme, die mit Skiern und Snowboards verbunden werden und Springen, Gleiten und sogar Fliegen möglich werden lassen.

Im Jahr 1984 wird der erste aufblasbare Lenkdrachen entwickelt und patentiert. Dieser, von den Brüdern Legaignoux entwickelte, Drache, ähnelt dem heutigen Tubekite schon in einem großen Maße und dient als das Ausgangsmodell für alle folgenden Entwicklungen.

Dieter Strassilla und Andrea Kuhn lassen sich diese Idee erstmals patentieren. Zu diesem Zeitpunkt werden die Drachen meist noch zum Fahren im Schnee verwendet.

Zehn Jahre später geht in Amerika das erste KiteSki-System auf den Markt. Es ist mit Wasserskiern verbunden und wird von einem zweileinigen Tubekite gezogen. Die Steuerung erfolgt über eine Bar. Das Besondere an diesem Drachen ist, dass er selbst im nassen Zustand fliegen kann. Das heißt, dass er selbst nach einer Wasserlandung ein erneuerter Start problemlos möglich ist.

Der wirkliche Durchbruch des Sports mit Kiteboards erfolgt Ende der 1990er Jahre. Tüftler und Entwickler der Drachen präsentieren den Sport immer häufiger an öffentlichen Küsten und helfen ihn bekannt zu machen. Vor allem in dieser Zeit entwickeln sich die verschiedenen Systeme enorm. Die ersten Boards lösen die Wasserskier ab und Surfschulen nehmen das Kitesurfen in ihre Unterrichtsangebote auf. 1998 findet sogar der erste offizielle Wettbewerb statt.

Die Kitesurf Ausrüstung

Zur Ausrüstung der Kitesurfer gehören Kiteboards, der Kite und das Bar mit Steuerungs- und Sicherungsleinen. Vor allem bei den Kites und Boards gibt es einige verhschiedene Varianten.

Das Kitesurfboard erklärt

Kiteboards sind ein wichtiges Ausrüstungsteil eines Kitesurfers. Es stellt die Verbindung zwischen Körper und Wasser dar. Die Boards werden hauptsächlich in vier verschiedene Bauweisen unterteilt. Der fast fehlende Auftrieb ist der grundsätzliche Unterschied aller Varianten zum herkömmlichen Surfbrett. Die vier Hauptkategorien sind Twin Tips Boards, die kurz TT oder auch Bidies genannt werden, Directional Boards, auch Waveboards genannt,  Mutant-Boards sowie die Einsteiger Door Boards.

Die Größe der Boards variiert anhänglich zum Körpergewicht des Sportlers und seine Könnens. Aber auch Windstärke und die Größe des Kites nehmen Einfluss auf die Dimensionen. Grundsätzlich werden Bretter von 120 bis 165 cm Länge und 26 bis 52 cm Breite angeboten.

Die Füße werden meist durch Schlaufen, manchmal auch mit Bindungen, am Brett befestigt. Aber auch komplett blanke Kiteboards ohne Halt werden von manchen Kitesurfern verwendet. Manche Sportler schwören auf den Einsatz von normalen Surfbrettern, die das Kitesurfen verbunden mit stärkerem Wellengang vereinfachen sollen.

Directional-Boards: Wave

Diese Kiteboards sind die Ursprungsboards im Kitesurfing. Da das Board unmittelbar aus dem normalen Wellensurfen übernommen wurde, bringt es einen etwas stärkeren Auftrieb mit sich. Dieser Auftrieb wird durch die etwas höhere Bauart erzielt.

Durch seine Bauweise kann es nur in eine Richtung gefahren werden. Die fehlenden Finnen am Vorderteil des Brettes, also dem Bug, und die sich eher spitz verjüngende Form machen den Wechsel der Füße zur Fahrtrichtungsänderung zwingend notwendig. Trotzdem bietet es ein spaßiges und angenehmes Fahrgefühl und passt sich ruhiger See genauso gut an wie stärkerem Wellengang.

Das Board stellt eine gute Wahl für Anfänger sowie Fortgeschrittenen dar.

Twin Tips – Freeride

Der Aufbau eines Twin Tip Kiteboards ähnelt dem eines Snowboards. Kurz wird es auch „TT“ genannt. Das Besondere dieses Kiteboards ist die Fahrweise, die ohne Fußwechsel in beiden Richtungen möglich ist. Der Fachbegriff für diese Fahrweise ist bidirektional. Im Vergleich zum Wave-Board ist es flach und bietet im Wasser kaum Widerstand. Die harten, scharfen Kanten verstärken diesen Effekt zusätzlich.

Ursprünglich wurde diese Art von Board aus einer verwandten Sportart übernommen und an die Besonderheiten des Kiteboarding angepasst. Es eignet sich für Einsteiger, aber auch Profis. Die Dimensionen des Brettes werden in der Regel mit dem Können des Surfers kleiner. Die Symmetrie dieser Art ist auf den ersten Blick erkennbar.

Der Umriss, also die „Outline“, die Form, in Fachkreisen „Shape“ und die Anbringung der beiden Schlaufen für die Füße ergeben ein perfekt symmetrisches Bild. Große und kleine Twin Tips unterscheiden sich in ihrer Form. Während kleinere Kiteboards konkav, das heißt nach innen gewölbt, gebaut sind, weisen größere Bretter eine konvexe, also eine nach außen gewölbte Bauweise auf. Die Grenzen der beiden Bauarten sind nicht genau definiert.

Mutant-Boards

Dieses Modell eines Kiteboards ist eine Kombination aus Twin Tips und Directional Boards. Dabei wird die Form zum größten Teil von den Directional Boards übernommen. Das Voder- und Hinterteil (Bug und Heck) unterscheiden sich größentechnisch deutlich voneinander. Es besitzt zwei Finnen am Bug, die eine bidirektionale Fahrweise ermöglichen. Gebaut wurde es jedoch für die Fahrt in eine Richtung. Die Ähnlichkeit zum Twin Tip stellen die zwei Fußschlaufen dar.

Raceboards: Flachwasser

Raceboards haben lange Finnen an der Brettunterseite und zusätzlich ein sehr großes Volumen. Das Volumen ist sogar größer als bei TT Boards. Die Bauweise dieses Kiteboards ermöglicht dem Sportler eine sehr schnelle und rasante Fahrweise in relativ flachen Gewässern. Raceboards werden aufgrund ihrer Eigenschaften häufig in Wettbewerben in denen es auf Geschwindigkeit ankommt verwendet. Einsteiger werden an dieser Brettart jedoch keine Freude finden. Es bedarf des Könnens eines Fortgeschrittenen oder Profis, um dieses Brett kontrollieren zu können.

Door: Übungs- und Anfängerboard

Ein perfektes Board für Anfänger ist das Door-Board. Es ist ein leichtes Board und lässt sich vergleichsweise einfach steuern. Übungsbedürftige Einsteiger können so schnell das richtige Kontrollgefühl über ihr Board erlangen. Es funktioniert sehr gut mit wenig Wind und bietet trotzdem ein sehr angenehmes Fahrgefühl.

Bar, Steuerungs- und Sicherheitsleinen

Eine Kitebar bildet die Verbindung zwischen Surfer und Drachen. Sie besteht aus 20 bis 30 Meter langen Steuerungs- und Sicherheitsleinen und ermöglicht dem Kitesurfer die Kontrolle über seinen Kite und somit die Richtungssteuerung. Einige Modelle lassen sich in Notfällen vollständig vom Sportler trennen.

Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Kontrolle über den Kite verloren geht. Neuere Kites bleiben trotz der Auslösung des Trennmechanismus mit dem Surfer verbunden, fallen zu Wasser und gehen somit nicht verloren. Barsysteme sind mit vier Leinen, fünf Leinen und zwei Leinen erwerbbar.

Der Kite

Es gibt viele verschiedene Kitesurfingschirme. Je nachdem in welchen Bedingungen ein Sportler den Schirm benutzen will, sollte er sich sorgfältig über das für ihn passende Modell beraten lassen. Durch verschiedene Bauweisen greift der Wind in verschiedenen Winkeln an. Dies beeinflusst die Lenkeigenschaften des Kites. Für die Übertragung der Lenkbewegungen des Surfers auf den Schirm sind die Leinen und die Kitebar zuständig. Verschiedene Leinen lassen die Kräfte variieren, die auf den Sportler wirken.

Die Windstärke spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl der Größe des Schirms. Als Faustregel gilt, umso stärker der Wind, desto kleiner sollte die Kitegröße sein. Besonders beliebt sind Größen zwischen neun und zwölf m². Für Anfänger sind kleinere Schirme den größeren vorzuziehen, da große Schirme stärkere Kräfte auf den Kitesurfer weiterleiten. Es ist besonders wichtig den Kite zu jeder Zeit unter Kontrolle zu haben. Wenn sich die Geschwindigkeit des Windsurfers vergrößert, wird weniger Kraft benötigt um den Schirm zu lenken. Das heißt, dass kleinste Lenkbewegungen eine sehr große und direkte Auswirkung zeigen. Gerade bei unerfahrenen Anfängern kann es so zu schlimmen Unfällen kommen.

Die Kraft des Schirmes sollte unter gar keinen Umständen unterschätzt werden. Ein neun m² großer Schirm kann schon bei mittlerer Windgeschwindigkeit genug Kraft aufbringen, um zwei gestandene Männer aus dem Wasser zu ziehen. Moderne Kites bringen die Möglichkeit mit sich die Kräfte zu reduzieren. Diese „Depower-Funktion“ kann Unfälle verhindern und sollte bei einer Neuanschaffung in Betracht gezogen werden.

Softkites

Softkites werden hauptsächlich auf dem Land in Verbindung mit Snowboards verwendet. Sie ähneln herkömmlichen Gleitschirmen und werden auch „Matten“ oder „Ram-Kites“ genannt. Bei der Benutzung an Land besteht der Schirm aus geöffneten Zellen. Dadurch ist diese Variante für den Wassersport ungeeignet, da sie einen erneuten Start bei einer Wasserlandung verhindern würde. Das Wasser würde in Den Schirm eindringen und einen Aufsteigen sehr erschweren. Vereinzelt wird der Softkite jedoch auch mit geschlossenen Zellen angeboten, die die Benutzung auf dem Wasser möglich machen. Die Luft strömt bei dieser Variante durch Ventile ins Innere und bläst den Schirm regelrecht auf. Für die meisten Softkites genügen drei Leinen, wobei zwei am hinteren Teil des Schirmes angebrachte Backlines für die Steuerung zuständig sind und eine Frontline im vorderen Teil für die Stabilität sorgt

Tubekites

Der größte Unterschied des Tubekites zu den Softkites sind die Luftschläuche, die diese Variante aufweist. Das Schlauchsystem ist in einem festgelegten Muster angebracht. Ein Frontschlauch, auch „Fronttube“ genannt, ist für die Form des Kites zuständig. An den Fronttube sind im Winkel von ungefähr 90 Grad mehrere Querschläuche angebracht. Diese werden auch „Struts“ genannt. Die Struts haben die Aufgabe dem Schirm Stabilität zu verleihen. Sie müssen vor dem Start mit Luft aufgepumpt werden. Diese Luftpolster ermöglichen einen Neustart bei einer Wasserlandung, da sie ein Untergehen des Schirmes verhindern. Der Tubekite ist in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich.

C-Kite

Der C-Kite hat eine auffällig gebogene C-Form. Die beiden Enden rechts und links sind beide eckig. Durch seine Form wird die Oberfläche verringert und er kann weniger Wind einfangen. Er ist in den meisten Fällen durch vier Leinen mit dem Sportler verbunden. Dadurch, dass er keine Waageleinen, auch „Bridles“ gennant, an den Kanten an denen der Wind anströmt aufweist, lässt sich seine Kraft schlechter bändigen und die Zugkraft auf die Kitebar wird vergrößert. Der Surfer hat beim Boardsurfing die Möglichkeit seinen Kite sehr gezielt und direkt zu steuern, was vor allem unter Freesyle Surfern beliebt ist. Er kann aber auch schneller die Kontrolle über die Kräfte verlieren. Eine eingeübte Technik ist für diesen Kite unabdingbar. Er sollte besser nicht von Anfängern verwendet werden.

Bow-Kites

Auf den ersten Blick sind die Bow-Kites schnell mit den C-Kites zu verwechseln. Sie ähneln ihnen stark in der Form. Das Profil der Bow-Kites ist jedoch flacher und die Fronttube ist nicht gerade. Sie ist zu den beiden spitzlaufenden Schirmenden hingezogen. Diese Bögen der Fronttubes geben dem Bow-Kite seinen Namen. Angebrachte Waageschnüre geben dem Kitesurfer eine bessere Kontrolle über seinen Schirm. So eignet sich der Bow-Kite sehr gut für Anfänger. Viele Surfschulen benutzen ihn für ihre Unterrichtsstunden. Je erfahrener der Sportler jedoch wird, umso weniger Spaß wird er an diesem Schirm finden. Das Fluggefühl wird eher als indirekt beschrieben und freestyle Stunts sind nur schwer zu verwirklichen.

Hybrid-Kites

Ein Hybrid-Kite ist wie der Name sagt eine Mischung von zwei verschiedenen Kites. Er bietet, wie die Bow-Kites, Waageleinen an der Fronttube und wird somit stabilisiert. Die Kontrolle über den Schirm ist dadurch hoch. Die Leinen zu Steuerung des Kites sind aber direkt am Drachen befestigt. Diese Eigenschaft ähnelt eher der eines C-Kites. Durch diese Technik wird das Fahrgefühl verbessert, da ein direktes Lenken möglich wird und die Flugeigenschaften als angenehmer beschrieben werden. Jedoch können kleine Fehler beim Hybrid-Kite schon große Auswirkungen haben. Deshalb sollte er eher von Fortgeschrittenen verwendet werden.

2.3.2.4 Delta-Kites

Delta-Kites entwickelten sich aus den Bow-Kites. Sie sind erst seit dem Jahr 2007 offiziell erhältlich. Die Leinen Anzahl variiert zwischen vier und fünf Leinen und der Schirm kann dadurch sehr gut kontrolliert werden. Für den Kitesurfer ist es einfach die Kraft aus dem Schirm zu nehmen. Dazu tragen zusätzlich die an der Fronttube angebrachten Waageleinen bei. Dadurch kann der Winkel des Schirmes zum Wind optimal beeinflusst werden. Zusätzlich weist ein Delta-Kite die besten Wasserstarteigenschaften auf. Vor allem Einsteiger profitieren von der vergleichsweisen einfachen Handhabung dieses Schirmes.

2.4 Weitere Ausrüstungsgegenstände

Zusätzlich zu den schon beschriebenen Hauptbestandteilen die zum Kitesurfen nötig sind gibt es weitere Ausrüstungsgegenstände die ein Kitsurfer braucht. Ein sehr wichtiger Gegenstand ist das Trapez. Es wird um die Hüfte geschnallt und an der Bar befestigt. Somit kann der Surfer die Kraft des Kites besser kontrollieren und ermüdet langsamer. Es gibt zwei Hauptformen des Trapezes. Das Hüfttrapez, das die Bewegungsfreiheit minimal einschränkt, und ein Sitztrapez, das einen besseren Halt mit sich bringt. Einige Sportler benutzen eine Boardleash. Diese Leine verbindet den Kiter mit dem Brett und sichert das Brett im Falle eines Sturzes vor unerwünschtem Wegtreiben.

Um das Verletzungsrisiko bei Stürzen zu verringern, schützen sich viele Sportler mit einem Helm. Es gibt spezielle Kitesurfhelme die optimal auf die Beanspruchung beim Kitesurfen abgestimmt sind. Eine Benutzung von herkömmlichen Helmen sollte vermieden werden. Sie würden keinen optimalen Schutz bieten. Zusätzlich können Prallschutzwesten.einen Aufprall auf dem Wasser abfedern und den Surfer vor schlimmeren Verletzungen schützen. Außerdem haben sie eine Auftriebswirkung die dem Sportler das Schwimmen nach einem Sturz erleichtern kann. Diese Hilfe um Kräfte einzusparen kann nach einem schlimmen Sturz Leben retten.

Spezielle Schuhe schützen die Füße des Sportlers vor Verletzungen und verringern ein Auskühlen der Füße. Die passende Sonnenbrille wird von vielen Kitern als ein wichtiges Utensil angesehen. Da die Wasseroberfläche das Sonnenlicht stark reflektiert, sollten die Augen geschützt werden. Außerdem wird die Seheigenschaft verbessert, da der Kiter nicht geblendet wird.

3. Manöver

Das Kitesurfen bedarf die Beherrschung von verschiedenen Manövern. Die sichere Steuerung, die Beherrschung eines Starts des Kites, der zusätzliche Wasserstart und das Springen sollten sicher eingeübt werden.

Steuern des Kites

Die Steuerung ist besonders wichtig. Durch sie kann ein Kiter die Richtung ändern und kontrolliert die Geschwindigkeit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Schirm zu steuern. Der Sportler hat die Wahl seinen Kurs zu wählen. Kurse direkt gegen den Wind sind nicht möglich. Eine gute Eigenschaft beim Kitesurfen ist, dass der Kite meist in große Höhen aufsteigt. Bei 30 Metern Aufstiegshöhe verringern sich die Turbulenzen und die Fahrt wird angenehmer. Die Bar, an der sich der Kiter festhält, kann zur Richtungsänderung verwendet werden. Für einen Richtungswechsel zur rechten Seite muss das rechte Ende der Bar mit Gefühl an den Körper gezogen werden.

Für einen Wechsel in die linke Richtung, das linke Ende der bar. Richtungsänderungen werden in der Fachsprache „Halse“ bezeichnet. Der Kiter wechselt dabei in den Bereichen des Windfensters in dem sich der Kite befindet hin und her. Eine einfachere Variante zum Richtungswechsel ist der „Basic Jibe“. Dabei nimmt der Kiter für einen kurzen Augenblick fast die gesamte Geschwindigkeit aus seiner Fahrt heraus und wechselt dann die Richtung. Bei der offiziellen Variante, der „Carved Jibe“, die jedoch etwas Übung erfordert, fährt der Sportler einen Halbkreis um die Richtung zu ändern. Zudem ist die richtige Belastung des Brettes beim Richtungswechsel sehr wichtig.

Normalerweise fahren Kiter rechtwinklig zur Richtung des Windes. Durch diese Variante wird ein gerades fahren vereinfacht. Dieser Kurs nennt sich „Halbwindkurs“. Durch ein nach vorne Lehnen kann der Kiter in den sogenannten „Raumwindkurs“ wechseln und bewegt sich so in Richtung der zum Wind abgewandten Seite („Lee“). Lehnt er sich jedoch nach hinten wechselt er in den „Amwindkurs“ über. Diese beiden Kurse machen eine Lenkung von der „Luv“, also der Wind zugewandten Seite, zur Lee möglich. Der Sportler steuert somit entweder im Windfenster, in das Windfenster oder aus dem Windfenster heraus.

Start des Kites

Je nachdem welches System verwendet wird ändert sich auch die Vorgehensweise beim Starten des Kites. Viele Sportler, vor allem die Besitzer eines Tube-Kites, finden einen Starthelfer angenehm. Dieser stellt sicher, dass der Schirm am Windfenseterrand festhält. Der verringerte Zug ermöglicht dem Kiter den Schirm einfacher in den Zenit zu steuern. Steht kein Starhelfer zur Verfügung kann mit Gewichten auf der umgeschlagenen Ecke des Kites, zum Beispiel Sandsäcke, abgeholfen werden. Als Grundregel gilt, dass die Windstärke beim Start eine große Rolle spielt. Umso größer die Windstärke, desto höher ist das Startrisiko und desto vorsichtiger sollte der Kiter beim Start sein.

Wasserstart

Wenn beim Kiteboarding der Schirm ins Wasser fällt, ist ein Start des Kites aus dem Wasser notwendig. Bei Tube-Kites liegt der Schirm in den meisten Fällen verkehrtherum im Wasser. Der Kitesurfer sollte die Frontleinen des Schirms abwechselnd be- und entlasten. Die Entlastung erfolgt, indem sich der Surfer in Richtung des Schirmes bewegt. Somit versucht er den Schirm in die richtige Richtung zu drehen. Der Schirm muss an den Rand des Windfensters gezogen werden wo dann versucht wird den Schirm durch den Zug der Steuerleine zu starten. Einige Leinenmodelle vereinfachen den Drachen in die richtige Richtung zu drehen. In manchen Fällen ist ein Rückwärtsstart möglich.

Dies hängt auch davon ab, ob der Schirm eine dementsprechende Vorrichtung aufweist. Der Drache steigt bei dieser Startart rückwärts aus dem Wasser auf und kann ab einer bestimmen Höhe wieder in die richtige Position gedreht werden. Beim Kiteboarding ist der Wasserstart mit Bow-Schirmen etwas einfacher. Die Vorderkante des gebogenen Schirmes kann nicht mit der gesamten Fläche auf dem Wasser aufliegen. Es ist einfacher den Drachen aus dem Wasser zu ziehen und in das Windfenster zu bewegen. Vor allem für Anfänger bringt daher der Bow-Kite beim Wasserstart wesentliche Vorteile mit sich. Noch besser als der Bow-Kite verhält sich der Wasserstart der Delta-Schirme. Sie treiben von selbst an den Windfensterrand und lassen sich durch den richtigen Zug an der Steuerleine starten.

Springen mit dem Kiteboard

Um einen Sprung beim Kiteboarding durchzuführen muss der Sportler den Kite bei voller Geschwindigkeit in die gegenüberliegende Seites des Windfensterrandes bewegen. Durch den Auftrieb wird der Drache in die Luftgehoben und die Kiteboards heben zusammen mit dem Kiter von der Wasseroberfläche ab. Die Sprünge die durch diese Technik erzielt werden können sind enorm. Sie sind fast schon mit kleinen Flügen zu vergleichen. Bei Ausführen der Sprünge ist eine große Körperspannung des Kiters nötig.

Des Weiteren sollte seine Körperhaltung relativ kompakt sein. Dadurch verhindert er eine ungewollte Drehung und behält die Kontrolle über seinen Sprung. Für die Landung muss der Drache wieder in die einstige Position im Windfenster gelenkt werden. Es gibt viele verschiedene Sprungarten und -techniken. Die einfachen tragen den Namen „Base Jump“, „Air“ oder „Big Air“. Sprünge erfolgen viel Übung und sollten am besten in einer Surfschule unter Aufsicht erlernt werden.

Fachausdrücke beim Kitesurfen

Beim Kiteboarding gibt es viele verschiedene Fachbegriffen. Um an das Thema heranzuführen und es leichter verständlich zu machen sind im nachfolgenden die wichtigsten alphabetisch geordnet aufgelistet und erklärt.

Air Time
Der Begriff Air Time wird wortwörtlich mit „Luftzeit“ oder „Zeit in der Luft“ übersetzt. Beim Kiteboarding ist es die Bezeichnung für die zeitliche Länge eines Sprunges. Bei einem regulären Sprung verliert die Unterseite des Kiteboards für drei bis fünf Sekunden den Kontakt zur Wasseroberfläche. Einige Sprünge können sich sogar auf bis zu zehn Sekunden auswirken. Sehr erfahrene Kitesurfer können bei guten Windbedingungen sogar Sprünge von einer Dauer von bis zu 22 Sekunden durchführen.

Aspect-Ratio
Zur Berechnung des Aspect-Ratio wird die Länge durch die Höhe des Schirmes geteilt. Das so ermittelte Verhältnis variiert je nach Schirm zwischen 6,0 und 3,0.

Bladder
Bladder heißt übersetzt Blase. Beim Kiteboarding wird so der sich in den Tubes befindliche Schlauch aus Kunstoff bezeichnet, der vorm Starten mit Luft gefüllt wird. Die Menge der Luft die in den Schlauch gepumpt wird hängt von der Temperatur ab, in der sich der Kite befindet. Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle. Ist der Druck oder die Sonneneinstrahlung zu hoch kann die Bladder platzen. Bei zu wenig Luft werden Wasserstarts erschwert.

C-Kite-Feeling
C-Kites haben ein besonders angenehmes Steuerverhalten und Fahrgefühl. Kitesurfer und Kitehersteller benutzen den Begriff, um diese Gefühl zu beschreiben. Er wird meist in positiven Kontexten verwendet.

High-End
Mit High-End ist die Eigenschaft des Kites in starken Windverhältnissen gemeint. Wenn die High-End-Eigenschaft als gut bezeichnet wird, bietet der Kite auch bei stärkerem Wind eine gutes Kontrollvermögen und Zugkräfte. Somit lässt er sich besonders sicher steuern.

Low-End
Low-End ist das Gegenteil zu High-End. Es wird also die Eigenschaft des Kites bei geringen Windverhältnissen beschrieben. Ein Kite mit einer guten Low-End-Eigenschaft entwickelt trotz verhältnismäßig schwachen Wind gutes Steuerverhalten und gute Zugkräfte.

Leading-Edge
Leading-Edge ist ein Synonym für die Front-Tube, also der Schlauch, der an der vorderen Kante des Kites angebracht ist.

New School
New School heißt übersetzt “Neue Schule”. Sie ist eine Sammlung der Tricks aus dem Wakeboarden, bei denen der Kiter nur noch mit den Händen mit dem Kite verbunden ist. Dabei hängt der Kiter seinen Beckengurt vor dem Stunt vom Trapez ab. Es gibt eine Reihe an Sprüngen die nur mit dieser Methode möglich sind.

Old School
Die Old School, also “Alte Schule”, geht auf die Ursprünge im Kiteboarding zurück. Die Sportler führen ihre Tricks dabei nach den alten Regeln aus.

Projected-Area
Projected-Area wird im Kiteboarding eine bestimmte Fläche des Drachentuches bezeichnet. Nämlich die, die direkt vom Wind angeströmt wird und sich somit aerodynamisch auf das Kiteboarden auswirkt.

Stall
Ins Deutsche übersetzt heißt Stall „Strömungsabriss“. Dieser kann bei Fahrfehlern und schlechten Windverhältnissen entstehen. Dabei strömt zu wenig Wind über den Kite und die Gewichtskraft zieht ihn in Richtung Wasseroberfläche. Bei einem Strömungsabriss verliert der Sufer meist die Kontrolle über seinen Kite und der Drache stürzt ins Wasser.

Wave
Wave ist die Bezeichnung für eine bestimmte Disziplin. Kitesurfelemente werden hierbei mit Surfelementen des herkömmlichen Wellenreitens kombiniert. Der Surfer lässt sich durch die Kraft des Kites auf das Meer hinausziehen, wo er bessere Surfeigenschaften vorfinden kann. Danach bringt er den Kite in eine Position, in der er ihn am wenigsten beeinflusst.

Wakestyle Die Tricks die aus dem Wakeboarding abgeguckt und übernommen werden nennen sich Wakestyle.

Gefahrenpotenzial beim Kiten

Wie alle Sportarten bringt auch das Kiteboarding gewisse Gefahren mit sich. Anfänger und Kitesurfer ohne richtige Ausbildung sind besonders von Unfällen und Verletzungen betroffen. Auch Leichtsinnigkeit spielt hierbei eine große Rolle. Oft kann Kiteboarding zu schweren Verletzungen führen. Desweiteren kann die falsche Auswahl der Kiteboards und der restlichen Ausrüstung oder Mängel am Material Unfälle begünstigen. Es ist angebracht eine gute Surfschule zu besuchen, um diesen Sport zu erlernen.

Sicherheitsmaßnahmen im Kitesport

Kitesurfing sollte nur in extra dafür vorgesehenen und abgegrenzten Bereichen durchgeführt werden. Schwimmer im Kitesurfrevier können fatale Unfälle hervorrufen. Das Vorhandensein einer fachgerechten Notversorgung sollte vor dem Surfen sichergestellt werden. Sinnvoll ist es auch, sich über eventuelle Strömungen in unbekannten Gewässern zu informieren.

Kitesurfen lernen

Kitesurfen sollte in guten Schulen erlernt werden. Dadurch können Unfälle und das Erlernen falscher Techniken vermieden werden. Außerdem wird in Schulen auch auf die Theorie und die Überprüfung der Kiteboards und der restlichen Ausrüstung eingegangen. Im Grunde kann jeder mit ein wenig Talent und Durchhaltevermögen das Kitesurfen in wenigen Wochen erlernen.

Voraussetzungen um Kitesurfen zu lernen

Das Kiteboarding ist ein Sport für den nur geringe Kraft benötigt wird. Dadurch kann er von Männern, Frauen und Jugendlichen ohne Probleme erlernt werden. Selbst beim Alter gibt es keine nennenswerten Obergrenzen, sofern sich der Surfer körperlich und geistig dazu in der Lage sieht. Gewichtsmäßig ist ein Mindestgewicht von 45 Kilogramm empfehlenswert. Für Sportler mit geringerem Gewicht sollten speziell Zugeschnittene Schirme erworben werden.

Suche nach guten Kiteschulen

Die Auswahl an Kiteschulen ist groß. Über Suchmaschinen im Internet lassen sich schnell mehrere Schulen finden. Vorab sollte man sich bei der Schule telefonisch erkundigen und wichtige Fragen stellen. So erhält man einen ersten, wichtigen Eindruck. Außerdem können Probestunden vereinbart werden. Eine seriöse Surfschule sollte damit keine Probleme haben und freundlich weiterhelfen. In der Probestunde sollten die Ausrüstungen begutachtet werden. Geht der Lehrer auf den Körperbau und das Gewicht des Schülers ein? Besitzt die Schule eine gute Anfängerausrüstung? Gibt es verschiedene Arten von Kiteboards? Werden auch Helme und andere sicherheitsrelevante Zusätze zur Verfügung gestellt? Ist das Material beschädigt? All diese Fragen sollten beim Auswählen einer Kiteboarding-Schule bedacht werden. Ansonsten ist es empfehlenswert Meinungen von früheren Schülern einzuholen.

Das perfekte Revier zum Kitesurfen lernen – Das optimale Schulungsrevier

Ein perfektes Revier für das Kiteboarding für Anfänger ist groß. Es sollte von den meisten Seiten zum Beispiel durch Mangrovenwälder oder Riffe geschützt werden. Dadurch bleibt das Wasser selbst bei stärkeren Windverhältnissen flach und der Surfer kann noch stehen. Empfehlenswert sind zum Beispiel breite Flussmündungen.

Lernen auf Kitereisen

Längere Kitereisen eigenen sich gut für das Erlernen des Kitesurfens. Sie sollten jedoch mindestens drei, besser vier Wochen lang sein und sich ausschließlich auf das Kiteboarding konzentrieren. Urlaubsreisen mit dreimal einer Stunde Unterricht eignen sich, wenn überhaupt, um einen generellen Eindruck zu erlangen. Ein wirkliches Erlernen ist dadurch jedoch nicht möglich.

Erwartungen an einen Kitekurs

Je nach Länge des Kurses sollten auch die Erwartungen variieren. Die meisten Surfer wollen nachdem Kurs natürlich in der Lage sein, ein Kiteboards und Drachen zu kontrollieren. Dies ist aber nur bei fundierten Kursen möglich und braucht viel Durchhaltevermögen und Übung. In einem Eintageskurs kann niemand das Kiteboarding erlernen.

Nach einem Kitekurs

Nach einem Kitekurs sollte sich der Kiter darüber bewusst werden, ob er dem Sport treu bleiben will. Regelmäßige Übung ist für den sicheren Umgang notwendig. Hierbei spielt auch der Wohnort eine große Rolle. Wenn vorher schon absehbar ist, dass das Kitesurfen nur einmal alle zwei Jahre möglich sein wird, sollte vielleicht über eine andere Sportart nachgedacht werden, die sich besser an die Wohnumgebung anpassen lässt.

Eigene Kitesurf Ausrüstung kaufen

Eine eigene Ausrüstung macht Sinn, wenn sich der Surfer wirklich sicher ist, dass er seinen Sport gefunden hat und ein regelmäßiges Üben möglich ist. Wohnt der Kiter beispielsweise nah am Strand, kann ohne Bedenken in eine Ausrüstung investiert werden. Die Kiteschule wird bei der Wahl der richtigen Ausrüstung gerne zur Verfügung stehen und fachlich unterstützen

Das erste Mal alleine kiten

Alleine sollte sich ein Surfer normalerweise nicht aufmachen. Es ist immer sicherer in Begleitung von Freunden zu surfen. Wenigstens am Strand sollten Personen befinden die über den Kiter informiert sind.

Die top zehn Tipps zum Kitesurfen lernen

  1. Die Kite-Leinenlänge sollte nicht zu kurz sein.
  2. Die Ausrüstung sollte, gerade bei Anfängern, hochwertig sein.
  3. Die Ausrüstung muss auf das Können und den Körperbau des Kiters abgestimmt werden.
  4. Bei Rückschlägen nicht aufgeben. Der nächste Versuch wird besser klappen.
  5. Immer in einer Kiteschule lernen.
  6. Nicht zögern Lehrer um Rat und Hilfe zu fragen.
  7. Mit komplizierten Tricks besser ein wenig warten.
  8. Auf keinen Fall zu leichtsinnig werden.
  9. Nicht bei schlechten Wetter kiten.
  10. Niemals alleine kiten.

7. Bekannte Wetbewerbe

Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording. Kitesurf Cup Sylt Kitesurf Masters Usedom Kitesurf Masters TBC

Ein Übersicht über die besten Kiteboard Marken.

Kitesurfing erfreut sich seit einigen Jahren glücklicherweise weltweit an steigender Aufmerksamkeit. Dieses neu aufgekommen der Beliebtheit des Kitesurfings stammt natürlich, wie könnte es auch anders sein, aus Hawaii. Allgemein war seit langem nur das Surfen bekannt und beliebt bei allen jungen Leuten.

Hier nun eine Übersicht der Kiteboard Marken die wir Dir vorstellen möchten

Kiteblog in der BoardBude

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goodboards – handgefertigte Boards vom Ammersee

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