Welchen Kite soll ich kaufen?

Kite Ratgeber

Kitesurfen ist wunderbar – und ebenso anspruchsvoll. Ob deine Sessions auf dem Wasser zum Vergnügen oder zum Desaster werden, hängt in hohem Maße von deiner Ausrüstung ab. Besondere Bedeutung kommt dem Kite zu. Welche Modelle sind die richtigen für Einsteiger? Welche Ausführungen sollten Fortgeschritte auf dem Schirm haben? Und was gibt es grundsätzlich zu beachten? Ausführliche Antworten auf all diese wichtigen Fragen rund um Kites liefert dir unser Beitrag!

Anfänger haben’s (nicht) leicht

Der Markt hält eine Vielzahl unterschiedlicher Kites von mehreren Labels bereit. Kein Wunder, dass überall behauptet wird, Anfänger hätten es schwer, die ideale Version zu finden. Da mag schon was dran sein. Man kann die Sache aber auch anders sehen: Zum Glück gibt es die enorme Bandbreite an Kites. So genießt jeder die Möglichkeit, den Schirm an die eigenen Voraussetzungen anzupassen. Im Prinzip ist nur wichtig, mit den verfügbaren Varianten vertraut zu sein und sich selbst zu kennen. Die Kombination dieser beiden Faktoren genügt schon, um den optimalen Kite für den eigenen Bedarf zu ermitteln. Das kriegst du doch hin, oder?

Hinweis: Übrigens bedeutet das englische Wort „kite“ übersetzt „Drachen“. Wundere dich also nicht,
wenn in diesem Beitrag öfter mal davon die Rede ist.

Was du über moderne Kites wissen solltest

moderner Kite am StrandAuch wenn Kitesurfen nicht gerade zu den ältesten Wassersportarten der Welt zählt, hat sich im Laufe der Jahre einiges getan, was Material und Technik der Schirme betrifft. Heute begegnen dir fast nur noch Kites, die extrem sicherheitsorientiert und hinsichtlich der Flugeigenschaften sehr anwenderfreundlich sind. Halte dich unbedingt an moderne Ausführungen, die frühestens im Jahr 2010 Entwickelt/veröffentlicht wurden. Ältere Modelle garantieren nicht dieselben (überzeugenden) Merkmale wie ihre jüngeren Verwandten.

Bei fast allen bekannteren Herstellern entdeckst du Kites, die bestens für Einsteiger in den beeindruckenden Sport geeignet sind. Diese Drachen zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sie sich relativ einfach handhaben lassen – also Fehler leichter verzeihen und den Kiter gut bei seinen Flügen unterstützen. Zudem stehen natürlich auch Schirme bereit, die sich explizit an Profis richten und Anfängern eher weniger Freude bereiten. Soweit also die allgemeinen Infos zum Stand der Dinge in Sachen Kites.

Wichtige Kriterien beim Kauf

Beim Kauf eines Schirms gilt es einige Aspekte zu beachten, um am Ende tatsächlich einen Kite zu ermitteln, der dem eigenen Anspruch, Können und Körper zu 100 Prozent gerecht wird. Hier die alles entscheidenden Kriterien im Überblick:

  • Fähigkeitsstufe (Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi)
  • gewünschter Windbereich (Leichtwind oder Starkwind)
  • anvisierter Einsatzzweck (Allrounder, Freestyle, Wave etc.)
  • konstitutionelle Eigenheiten (v.a. Größe und Gewicht)

Neben diesen „harten“ spielen auch einige „weiche“ Faktoren wichtige Rollen – etwa der Komfort oder das Bargefühl. Diese kannst du vor der Bestellung jedoch kaum checken. Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Kiter dienen zwar als Orientierungspunkte, geben aber niemals zur Gänze Aufschluss darüber, ob der jeweilige Kite wirklich zu dir passt. Schließlich ist und empfindet jeder Kiter anders.

Nicht zu vergessen, dass auch die Qualität der Verarbeitung, das Preis-Leistungs-Verhältnis und das Design in die Wahl miteinfließen. Zudem musst du dir überlegen, ob du einen nagelneuen oder gebrauchten Kite kaufen willst. Beide Varianten haben ihre Pros und Contras.

Neu oder gebraucht – das ist hier die Frage

Kitesurfen ist ein relativ teurer Spaß. Wer sich für die Sportart interessiert, aber noch nicht sicher weiß, ob er sie wirklich intensiv weiterführen will, tut deshalb gut daran, mit solidem Gebrauchsmaterial zu starten – auch in puncto Schirm. Die Vorteile einer solchen Lösung liegen auf der Hand: Zum einen hält sich der Anschaffungspreis bei einem gebrauchten Kite vergleichsweise in Grenzen; zum anderen sind „Malheure“ in der Regel leichter verschmerzbar (wenn etwa der Kite doch einmal im Schilf landet und Schaden nimmt).

Tipp: Gerade zu Beginn ist ein kleinerer „Unfall“ beim Kitesurfen nichts Ungewöhnliches. Dem Kiter fehlen die nötigen Erfahrungswerte, um jede Situation auf Anhieb richtig einzuschätzen. Selbstverständlich wäre es ein Drama, wenn der neue – kostspielige – Kite nach kurzer Zeit kaputtginge. Deshalb empfiehlt es sich, anfangs ein seriöses, aber günstiges Gebrauchtmodell zu verwenden und erst als Fortgeschrittener auf ein ganz neues Exemplar umzusteigen.

Erwähnenswert ist zudem der doch gravierende Wertverlust im Kitesurfbereich. Durch die Überproduktion einiger Marken findest du neue Kites ein Jahr nach deren Veröffentlichung oftmals schon deutlich (mitunter sogar um 50 Prozent) reduziert. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten.

Kurzum: Tendierst du trotz der Vorzüge von Gebrauchtmaterialien für Anfänger dazu, dir einen
neuen Kite zuzulegen, solltest du unbedingt die Modelle aus dem Vorjahr unter die Lupe nehmen.

Was natürlich klar für einen neuen, ungebrauchten Kite spricht, ist die Langlebigkeit. Beispiel: Der Schirm, mit dem du den Einsteigerkurs an deiner Kitesurfschule absolviertest, wurde höchstwahrscheinlich vor dir schon von einigen anderen Schülern getragen und hat seinen Zenit wohl
bald überschritten.

Schnäppchen machen in Kitesurfschulen

Kitesurfschulen unterichtDie meisten Kitesurfschulen bieten die Utensilien, die man während des Kurses trägt, hinterher zum Verkauf an, um dem Schüler die Möglichkeit zu geben, auch zukünftig mit bekanntem Material zu üben und so einfacher weiterlernen zu können. Dabei ist der günstige Preis häufig verlockend, aber der Zustand des Schirms (oder sonstigen Zubehörs) lässt nicht selten zu wünschen übrig und sollte VOR dem Erwerb von einem erfahrenen (außenstehenden) Kiter auf Mängel überprüft werden.

Mit einem neuen Kite, der von einer renommierten Marke stammt, bist du hingegen im Normalfall auf der sicheren Seite (in jeder Hinsicht). Ein wesentlicher Punkt ist etwa die sogenannte Depower-Funktion, die es dir ermöglicht, die Kräfte beim Surfen zu reduzieren. So hilft sie, Unfälle zu verhindern.

Erfahrungsberichte sind schön und gut, aber…

Viele unerfahrene Kitesurfer holen vor dem Kauf ihres Schirms Informationen bei anderen Kitern über die Materialien und Eigenschaften diverser Drachen ein. Bedenke dabei immer, dass es sich stets um subjektive Erfahrungen handelt, die noch dazu auf wenige Modelle beschränkt sind – schließlich hat kaum ein Pilot die Möglichkeit, viele Kites umfassend zu testen.

Deshalb unser Rat: Lies dir die Berichte ruhig durch, aber mach deine Wahl nicht (allein) davon abhängig. Besser ist, wenn du dich auf die Produktbeschreibungen der jeweiligen Hersteller konzentrierst. Sie verraten dir meist, für welche Fähigkeitsstufe(n) und Bedingungen ihre Schirme entwickelt worden und geeignet sind.

Die wichtigsten Arten von Kites

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wir stellen dir die verschiedenen Arten von Kites ein bisschen näher vor – mit klarem Fokus auf Gattungen, die für Einsteiger in Betracht kommen.

Zunächst gilt es zwischen Tubekites (Inflatable Kites) und Matten (Softkites, Foil Kites) zu unterscheiden. Vor allem innerhalb der Tubekites differenziert man noch einige Unterkategorien – grob C-Kites und Bow-Kites, fein C-Kites, Open-C-Kites, Bow-Kites, Delta-Kites und Hybrid-Kites. Was die einzelnen Arten im Speziellen auszeichnet, erfährst du in den folgenden Absätzen.

Tubekites (Inflatable Kites)

Unter Tubekites versteht man Kites, die aufgepumpt werden müssen und durch diesen Schritt ihre jeweilige Form erhalten. Die meisten Kitesurfer rocken das Wasser mit Inflatable Kites. Wie oben bereits angedeutet, ist Tubekite nicht gleich Tubekite.

Um dich nicht allzu sehr zu verwirren, erklären wir nun die Unterschiede zwischen C-Kites und Bow-Kites – denn alle sonstigen Unterarten, die in der jüngeren Vergangenheit hinzugekommen sind, fungieren mehr oder weniger als Abwandlungen der Bows (mit minimalen Differenzen).

C-Kites:

C-Kite mit SurferC-Kites erkennst du an der typischen C-Form und der rechteckigen Outline. Die Front- und Backlines werden direkt am Schirm angeknüpft. Bridles (Waageleinen), wie sie bei den Bow-Kites üblich sind, gibt es hier also nicht.

Bezüglich Flugverhalten kann man sagen, dass C-Kites schneller drehen als Bow-Kites und einen kräftigeren Lift (Sprung) produzieren. Aus diesem Grund sind mit einem solchen Drachen auch coole Loopings möglich.

Nach der bisherigen Beschreibung überrascht es dich sicherlich nicht, dass Anfänger von C-Kites besser die Finger lassen. Die Modelle empfehlen sich ausdrücklich (und ausnahmslos) für Fortgeschrittene.

Dies liegt auch daran, dass C-Kites wesentlich schwerer aus dem Wasser zu starten sind und im Normalfall eine deutlich geringere Depower haben als Bows. Daraus ergibt sich wiederum eine kleinere Windrange.

Tipp: Für eine größere Windrange brauchst du mehr Kites.

Generell gilt: Um dieselbe Windrange abzudecken, sind bei C-Kites mehr Exemplare erforderlich als bei Bow-Kites.

Schaut man sich die Welt der Kitesurfer an, zeigt sich ganz klar, dass die meisten Piloten Bow-Kites, Delta-Kites oder Hybrid-Kites fliegen. An C-Kites traut sich nur eine kleine Gruppe sehr erfahrener Kiter heran.

Bow-Kites:

Bow-Kites und ihre Abwandlungen (Open-C, Delta, Hybrid) haben zwar den Ansatz einer C-Form, diese ist jedoch nicht so stark ausgeprägt wie bei den C-Kites. Zudem fehlt die rechteckige Outline.

Tipp: Schau dir mal ein C-Kite und ein Bow-Kite im Vergleich an – du siehst auf Anhieb die
Unterschiede.

Ein weiterer markanter Unterschied ist, dass die Front- und Backlines nicht direkt am Drachen angeknüpft, sondern über eine Waage verbunden sind.

Hinweis: Manche Kites verfügen sowohl für die Front- als auch die Backlines über eine Waage, bei anderen knüpft man die Backlines direkt an den jeweiligen Drachen an.

Bow-Kites und Kollegen sind stabiler in der Luft und einfacher zu fliegen. Sie haben eine große Depower (neuere Modelle). Darüber hinaus kannst du einen solchen Schirm leichter aus dem Wasser starten.

All das zeigt, dass du dich als Anfänger für einen Bow-Kite entscheiden solltest. Ob du später mal ein C-Kite probierst, bleibt dir überlassen. In jedem Fall bevorzugen selbst gestandene Profis häufig Bow-Kites, Delta-Kites, Hybrid-Kites oder Open-C-Kites

Matten (Softkites, Foil Kites)

Im Gegensatz zu Tubekites müssen Matten nicht aufgepumpt werden. Sie weisen offene Kammern auf – in beziehungsweise durch diese kann die Luft hineinströmen. Ein solcher Kite pumpt sich also quasi selbst auf und erhält so seine Form.

Softkites zeichnen sich dadurch aus, dass sie enorm stabil in der Luft sind. Des Weiteren haben sie einen sehr guten Lift und eine lange Hangtime. Allerdings lassen sie sich schwerer aus dem Wasser starten als Tubekites und sind tendenziell langsamer – dies sind zwei Nachteile, die dagegen
sprechen, mit einem Soft Kite durchzustarten.

Zum üben an Land und Snowkiten werden gern Matten eingesetzt, ansonsten sieht man Sofkites öfter mal bei Leichtwind Bedingungen.

Die Unterteilung geht weiter… soviel verschiedene Kites

Nun bist du erst einmal im Bilde über die grundlegenden Arten von Kites. Die Unterteilung in verschiedene Gruppen beziehungsweise Kategorien geht aber noch weiter: Innerhalb der „groben“ Gattungen (Tubekites und Softkites) wird auch zwischen

  • Freeride-Kites,
  • Freestyle-Kites,
  • Wakestyle-Kites,
  • Wave-Kites und
  • Race Kites

unterschieden. Im Folgenden nennen wir dir stichpunktartig die wichtigsten Eigenschaften all dieser Kite-Arten und geben an, ob der jeweilige Schirm für Einsteiger geeignet ist.

Freeride-Kite

  • gutmütiges Flugverhalten
  • ohne Neigung zu Front- oder Backstall
  • einfacher Relaunch
  • mittlere Barkräfte
  • mittlere Drehgeschwindigkeit
  • einfacher Absprung
  • gute Hangtime
  • gutes Depower-Verhalten
  • gute Höhelaufeigenschaften

Hinweis: Ein Freeride-Kite steht relativ tief im Windfenster. Deshalb ist es für leichtgewichtige Kiter etwas schwieriger, Höhe zu halten (der Kite zieht nach Lee – also zu der vom Wind abgewandten Seite).

Für den Wasserstart reicht das Heranziehen der Bar in der Regel aus – dieses „Sheet and go“ zählt
zu den größten Vorteilen eines Freeride-Kites.

Für Einsteiger geeignet? Ja!

Wie der Name schon sagt, empfiehlt sich ein Freeride-Schirm für jeden Kiter, der den Wassersport „frei“ genießen will. Er funktioniert beim Düsen über die wilden Wellen, kann aber auch zum Tricksen verwendet werden. Der Freeride-Kite ist so etwas wie der Allrounder unter den Schirmen. Neben Anfängern profitieren auch die meisten Hobby-Kiter von den Charakteristika dieses Drachen.

Freestyle-Kite

  • extrem direktes Flugverhalten
  • schwieriger Relaunch
  • hohe Drehgeschwindigkeit
  • explosiver Zug beim Absprung
  • starker Abbau des Zugs nach dem Absprung
  • wenig Depower
  • schlechte Höhelaufeigenschaften
  • Stall bei Pop („Fallschirmeffekt“)

Ein Freestyle-Kite steht noch tiefer im Windfenster als ein Freeride-Kite. Selbst bei starkem Zug, wie er etwa beim Absprung üblich ist, bleibt der Drachen sehr tief im Windfenster. Er schießt auch nicht nach vorne. Kurzum hast du mit einem Freestyle-Kite einen dauerhaften Zug auf den Leinen.

Für Einsteiger geeignet? Nein!

Bei Freestyle-Kites handelt es sich normalerweise um C-Kites. Fortgeschrittene und Profis, die vornehmlich darauf aus sind, mit ihrem Board Kunststücke zu zelebrieren, sollten sich für solche Kites entscheiden.

Wakestyle-Kite

Wakestyle-Kites weisen im Prinzip dieselben Eigenschaften auf wie Freestyle-Kites. Deshalb erblickst du in den Herstellerbeschreibungen eines Freestyle-Kites meist auch die Angabe „für Wakestyle geeignet“ (oder ähnlich).

Ganz wichtig für die Ausübung des komplexen Wakestyles ist der tiefe Stand des Kites (die Sprünge werden nämlich ohne Kite-Unterstützung durchgeführt).

Für Einsteiger geeignet? Nein!

Wakestyle ist eine der schwierigsten Disziplinen beim Kitesurfen. Da dürfen sich nur Profis ranwagen, die Zuschauer mit phänomenalen Stunts beeindrucken wollen.

Wave-Kite

  • anspruchsvolles Flugverhalten
  • besonders schneller Relaunch
  • geringe Barkräfte
  • hohe Drehgeschwindigkeit
  • enorme Beschleunigung in Kurven
  • geringes Gewicht
  • guter Drift
  • sehr gutes Depower-Verhalten
  • bei Depower gut steuerbar
  • bei fehlender Leinenspannung kein Stall (Kite driftet mit)
  • gute Höhelaufeigenschaften

Wenn die Bar ganz weggeschoben ist, spürst du nur noch einen minimalen Zug. Die ausgeprägte Depower-Funktion gehört zu den markantesten Merkmalen eines Wave-Kites.

Für Einsteiger geeignet? Nein!

Wer schnelle und spektakuläre Manöver fahren will, trifft mit einem Wave-Kite die beste Wahl. Aber: Diese Gattung richtet sich ausdrücklich an erfahrene Kiter, nicht an Anfänger.

Race-Kite

  • ruhiges Flugverhalten
  • geringe Drehgeschwindigkeit
  • hoher Zug
  • maximaler Vortrieb

Ein Race-Kite geht schon bei wenig Wind mit einem hohen Zug einher. Die kleinste Windböe setzt er sofort in Zug um. Zudem fliegt der Kite immer ziemlich weit vorne im Windfenster.

Für Einsteiger geeignet? Nein!

Wie Wave-Kites sind auch Race-Kites nicht sinnvoll für Anfänger. Bist du später – als fortgeschrittener Kiter – gewillt, rasant durchs Wasser zu brausen, schaust du dich aber am besten in diesem Kite-Segment um.

Tipp: Race-Kites findest du vor allem im Bereich der Matten (Softkites, Foil Kites).

Wichtig: Achte unbedingt darauf, das Kiteboard und den Kite (beziehungsweise die Kites…) genauestens aufeinander abzustimmen. Heißt konkret: Ein Freeride-Kite für ein Freeride-Board, ein Race-Kite für ein Race-Board und so weiter.

Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, Board und Kite(s) vom gleichen Hersteller zu kaufen. So ist garantiert, dass die Elemente gut zusammenpassen.

Wie viele Kites brauchst du?

An und für sich brauchst du nur einen Kite. Aber: Je mehr Drachen du am Start hast, desto besser bist du für verschiedene Windsituationen gerüstet. Anders ausgedrückt: Mit drei Kites kannst du ungezielt immer dann kiten gehen, wenn du Lust dazu hast. Demgegenüber musst du bei lediglich einem Kite in deinem Besitz stets die Wetterbedingungen inklusive der Windsituation checken, um herauszufinden, ob dir der Kite-Spaß im jeweiligen Moment überhaupt vergönnt ist. Somit bist du mit mehreren Kites weniger angebunden und schlichtweg flexibler.

Welche Größe ist richtig?

Die optimale Größe des Drachen hängt in erster Linie von deiner Länge und deinem Gewicht ab.
Darüber hinaus spielt die Anzahl der benötigten (gewünschten) Kites eine Rolle.

  1. Ein durchschnittlich großer und schwerer Mann wählt ein Kite, das 12 m² oder 13 m² umfasst.
  2. Eine Frau wählt je nach eigener Größe und eigenem Gewicht ein Kite, das 7 m², 8 m² oder 9 m²

umfasst.

Planst du, mehrere Kites zu kaufen, sind folgende Kombis geeignet:

a) Zwei Kites: 9 m² und 12 m² oder 13 m² (Mann); 7 m² und 9 m² (Frau)
b) Drei Kites: 7 m², 9 m² und 12 m² oder 13 m² (Mann); 6 m², 8 m² und 10 m² oder 11 m² (Frau)

Mit einer Kombination aus einem 9 m² und einem 12 m²/13 m² großen Kite (Mann) beziehungsweise einem 7 m² und einem 9 m² umfassenden Kite (Frau) deckst du Windstärken von zwölf bis 32 Knoten (22 bis 60 km/h) gut ab.

Wichtig: Männer, die weniger als 75 Kilogramm wiegen, sollten einen 8 m² und einen 11 m² großen
Kite kaufen, um denselben Windbereich abzudecken.

Tipp: In diesem Windbereich (10 – 30 Knoten) kannst du als Kitesurf-Anfänger hervorragend üben.

Ergänzende Hinweise:

  • Bei Wind über 32 Knoten bist du in erster Linie auf reichlich Erfahrung angewiesen.
  • Bei Wind unter zwölf Knoten benötigst du Leichtwind-Kites mit einer Größe von mehr als 15 m².

Fazit: Mit dem richtigen Kite das Wasser erobern

Der Kite ist neben dem Board der bedeutendste Bestandteil deiner Kitesurf-Ausrüstung. Er macht den Sport so einzigartig, so sinnlich, so schön. Bei der Auswahl gilt es einiges zu beachten – vor allem für Fortgeschrittene und Profis. Als Einsteiger musst du die Angelegenheit jedoch nicht unnötig kompliziert machen:

  1. Halte dich an Inflatable-Freeride-Kites und vermeide C-Kites.
  2. Nimm Ausführungen, die frühestens 2010/2011 auf den Markt gekommen sind und von der Größe her deinem Körperbau entsprechen.
  3. Lass gebrauchte Modelle vor dem Kauf von einem Profi checken, um keinen Fehler zu begehen.

Dies sind die wichtigsten Punkte, die du umsetzen solltest. Dann steht einem locker-lässigen Einstieg ins Kitesurfen nichts im Wege!

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Kitesurfen bei wenig Wind – Leichtwindsession
Alle Brunotti Boards auf einen Bilck vorgestellt.

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